Die Pfefferminze (Mentha x piperita) ist eine Kreuzung verschiedener Minzearten und eine weit verbreitete Heil- und Würzpflanze. Obwohl Pfefferminze oft nur als Kräutertee konsumiert wird, hat sie darüber hinaus viele weitere Anwendungsgebiete und gesunde Eigenschaften, für die es sich lohnt, Pfefferminze selbst anzubauen.
Das Säen und Pflanzen von Pfefferminze ist sehr einfach und unkompliziert, zumal sie sich bekanntlich sehr schnell ausbreiten kann, wenn sie nicht eingedämmt wird. Tee mit frischen Pfefferminzblättern aus dem eigenen Anbau schmeckt um einiges aromatischer als aus dem Teebeutel – und mit unseren Tipps zum Pfefferminze anbauen kannst du beim Säen und Pflanzen absolut nichts falsch machen.
Pfefferminze säen und pflanzen
Pfefferminze ist als Saatgut oder fertige Topfpflanze in jedem Gartencenter erhältlich. Sie lässt sich aber auch über Stecklinge oder Wurzelausläufer vermehren, sofern man eine Mutterpflanze hat. Besonders vorteilhaft ist das Anbauen im Topf, da sich die Pfefferminze so nicht ausbreiten kann und da man frostempfindliche Sorten zum Überwintern leichter ins Haus bekommt. Viele Minzearten – vor allem solche, die im Gartenbeet angebaut werden – sind aber winterhart und brauchen nur ein paar kleine Schutzmaßnahmen.
Da Pfefferminze einen warmen Boden zum Wachsen und Wohlfühlen braucht, darf man sie erst nach den Eisheiligen im Mai ins Freiland säen oder pflanzen. Alternativ kann man die Samen auch schon ab Februar auf der Fensterbank vorziehen. Für das Vorkultivieren braucht man ein Pflanzgefäß mit Anzuchterde, in das die Samen gesät werden. Bedeckt werden sie nicht, denn Pfefferminze ist ein Lichtkeimer. Die Erde sollte konstant feucht sein und kann mit einer Klarsichtfolie abgedeckt werden, jedoch sollte man einmal täglich lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden. Nach etwa drei Wochen sollten bereits Keimlinge zu sehen sein – auch hier wird aber nicht vor Mai ausgepflanzt.
Viele weitere Informationen zum richtigen Säen und Pflanzen von Pfefferminze zeigt die folgende Übersicht:
- Pfefferminze säen: ab Februar vorziehen oder ab Mai ins Freiland säen
- Pfefferminze pflanzen: Mai
- Standort: halbschattig
- Optimale Keimtemperatur: 18°-25°C
- Keimdauer: 1-3 Wochen
- Saattiefe: nicht mit Erde bedecken, da Lichtkeimer
- Bodenbeschaffenheit: Pfefferminze gehört zu den Starkzehrern und braucht deshalb eine besonders nährstoffreiche und lockere Erde, die nicht zu nass und nicht zu trocken sein darf.
- Pfefferminze im Topf: Pfefferminze kann man sehr gut im Topf anbauen, sofern die Erde nährstoffreich genug ist und es zu keiner Staunässe kommt (eine Drainageschicht hilft). Empfohlen wird ein Mindestdurchmesser von 30 cm. Minzesorten, die durch das Anbauen im Topf nicht winterhart sind, kann man ab Herbst einfach ins Haus umsiedeln. Im Frühjahr wird die Pflanze in frischem Humus umgetopft.
- Pfefferminze als Balkonpflanze: Wer auf dem Balkon ein halbschattiges bis schattiges Plätzchen hat, kann Pfefferminze dort genauso gut anbauen.
- Pflanzabstand: Beim Säen im Garten wird ein Reihenabstand von 30 cm empfohlen, nach dem Keimen vereinzelt man auf etwa 15 cm. Ab einer Höhe von 10 cm werden die Pflanzen in einem Abstand von 50 cm zueinander gepflanzt.
- Fruchtfolge: Pfefferminze sollte alle drei Jahre ihren Standort wechseln, um Krankheiten oder Rückkreuzungen zu meiden. Als Vorkulturen sollten keine verwandten Lippenblütler wie Thymian, Zitronenmelisse oder Salbei angebaut worden sein. Hülsenfrüchte und Kartoffeln sind dagegen gute Vorkulturen für Pfefferminze. Ungeeignet für eine direkte Nachbarschaft ist Kamille.
Pflanz-Tipp: Wer Pfefferminze im Garten anbaut und eine Ausbreitung vermeiden will, kann schon beim Pflanzen eine Wurzelsperre anbringen. Besonders praktisch ist dafür ein Eimer oder ein vergleichbares Gefäß mit einem Volumen von etwa 20 Litern. Der Boden wird ausgeschnitten und das Gefäß in das vorgesehene Pflanzloch gegeben, sodass der Rand des Gefäßes noch 2-3 cm über der Erde herausragt. Es wird mit Substrat aufgefüllt und die Pfefferminze ganz normal eingepflanzt.
Pfefferminze Pflege – gießen, düngen und überwintern
Pfefferminze ist eine sehr anspruchslose Pflanze, kommt aber auch nicht komplett ohne Pflege aus. Ein paar Kleinigkeiten zum Thema Gießen, Düngen und Überwintern haben wir deshalb für dich aufgelistet.
- Pfefferminze düngen: Ist die Erde sehr humus- und nährstoffreich, braucht man Pfefferminze nicht zusätzlich düngen. Ansonsten düngt man idealerweise mit organischem Dünger oder Kompost, aber nur wenig. Zu viel Dünger kann das Aroma der Minze verringern.
- Pfefferminze gießen: Pfefferminze mag weder zu viel Nässe noch Trockenheit. Der Boden sollte deshalb immer ausreichend feucht bleiben, damit sie sich wohl fühlt. Im Sommer kann man täglich gießen, wenn es besonders warm ist. Hängen die Blätter nach unten, droht Wassermangel.
- Bodenpflege: Regelmäßiges Unkraut jäten ist am Anfang besonders wichtig, damit die Pfefferminze gut wachsen kann. Pflanzen im Topf müssen jährlich umgetopft und mit frischem Humus versorgt werden.
- Pfefferminze überwintern: Viele Sorten im Garten sind winterhart und brauchen kaum Pflege. Man kann sie nach Belieben mit etwas Reisig oder Vlies abdecken. Pfefferminze im Topf braucht hingegen etwas mehr Fürsorge, da diese oft frostempfindlich reagiert und im Winter lieber nach drinnen gebracht oder zumindest gut eingepackt werden muss. Es hilft, den Topf zum Isolieren auf eine Holz- oder Styroporplatte zu stellen und mit Jute, Vlies oder Ähnlichem zu umwickeln. Das Substrat wird zusätzlich mit Tannenreisig oder Laub abgedeckt.
Pfefferminze ernten
Nach dem Säen und Pflanzen dauert es nicht lange, bis man die ersten Blätter seiner Pfefferminze ernten kann. Die beste Erntezeit liegt zwischen Juni und August zur Blütezeit. Ab Herbst werden die Pflanzen trocken und müssen sich auf den Winter vorbereiten, weshalb man dann nicht mehr ernten sollte.
TIPP – Pfefferminze direkt vor der Blüte ernten. Kurz vor der Blüte im Juni enthalten die Blätter die meisten ätherischen Öle, vor allem das bekannte Menthol. Wer zu diesem Zeitpunkt erntet, wird sich über besonders aromatische Pfefferminze freuen.
TIPP – Pfefferminze an warmen Tagen ernten. Regnerische Tage oder gar Sommer können das Aroma der Blätter sehr stark verringern. Deshalb ist es sinnvoll, die Blätter in Sommerphasen und speziell kurz vor Mittag zu ernten, wenn sie schon etwas Wärme abbekommen haben.
Pfefferminze verarbeiten und lagern
Wenn wir Pfefferminze hören, denken wir wahrscheinlich sofort an Pfefferminztee. Es gibt aber noch viele weitere Möglichkeiten, was man mit Pfefferminze alles zubereiten und wie man sie lagern kann. Einiges davon möchten wir dir auf jeden Fall vorstellen.
- Pfefferminze trocknen: Die beste Erntezeit für das Trocknen ist kurz vor der Blüte, wo Pfefferminze besonders viel ätherische Öle enthält. Um möglichst viel Aroma zu wahren, sollte man die Blätter nach dem Ernten nicht waschen und auch nicht in der Sonne trocknen. Stattdessen bindet man circa zehn Stängel zusammen und hängt sie an einen luftigen, warmen Ort wie beispielsweise einen schattigen Balkon, einen hellen Kellerraum oder eine überdachte Veranda. Nach ein bis zwei Wochen sollten die Bündel dann trocken genug sein, um sie lagern zu können. Dazu gibt man die Stängel in ein dunkles Gefäß oder eine Papiertüte. Die Blätter werden erst kurz vor dem Verbrauch abgezupft.
- Pfefferminze einfrieren: Zum Einfrieren benutzt man ganze Pfefferminztriebe, um möglichst viel Aroma zu behalten. Die Stängel mitsamt Blättern werden gründlich gewaschen, getrocknet und portionsweise im Gefrierbeutel eingefroren. So bleibt sie mindestens sechs Monate lang frisch.
- Pfefferminzöl herstellen: Pfefferminzöl gibt Speisen nicht nur eine erfrischende und fruchtige Note, sondern hilft auch bei Schmerzen und kann massiert und eingerieben werden. Für die Herstellung zerkleinert man eine Hand voll Pfefferminzblätter und gießt sie mit einem halben Liter kalt gepresstem Olivenöl auf. Das Schraubgefäß bleibt für gut sechs Wochen an einem möglichst warmen, sonnigen Ort stehen. Danach wird der Inhalt abgeseiht und das aromatisierte Öl in ein neues, dunkles Glasgefäß umgefüllt.
Selbstverständlich kann man die frischen Blätter aus dem Garten oder vom Balkon für Tee verwenden oder auch als erfrischenden Zusatz in Cocktails oder Zitronenwasser benutzen. Der Fantasie sind bei Pfefferminze definitiv keine Grenzen gesetzt 😉
Fazit: Pfefferminze anbauen
Pfefferminze ist ein gesundes und erfrischendes Heilkraut, das wie kein anderes auf vielerlei Arten Verwendung in der Küche oder bei Beschwerden und Krankheiten findet. Das Anbauen von Pfefferminze im eigenen Garten oder auf dem Balkon ist denkbar einfach, denn sie ist sehr pflegeleicht und vermehrt sich rasend schnell. Pfefferminze ist ein typisches Sommerkraut und enthält nach langen warmen Phasen besonders viel Aroma. Direkte Sonne mag sie allerdings nicht, stattdessen braucht Pfefferminze einen schattigen, humusreichen und feuchten Standort. Nach nur wenigen Wochen kann man bereits die ersten Blätter ernten und für vielerlei Dinge verwenden. Pfefferminze anbauen und pflanzen ist für jeden machbar, da sie sehr robust und anspruchslos ist.