Das Grundprinzip klingt ja gar nicht schlecht: Nachwachsende Rohstoffe statt fossiler Brennstoffe im Tank! Raps, Getreide oder Zuckerrüben etwa sprießen nach der Ernte schnell wieder aus dem Boden. Und doch sind die so genannten Biokraftstoffe – in der EU zugelassen – umstritten. Deshalb fordert nun eine Petition von den EU-Gremien und den Regierungen der Mitgliedsstaaten, die Biospritpolitik zu beenden.
Initiator ist der Verein Rettet den Regenwald e. V., und die Petition ist aktuell schon von über 70.000 Menschen unterzeichnet worden. Die Forderung wird ausführlich begründet. Zwar scheinen nachwachsende Kraftstoffe zunächst klimaneutral zu sein – sie geben beim Verbrennen schließlich den Kohlenstoffdioxid ab, den sie vorher aus der Atmosphäre aufgenommen haben. Jedoch entstehen viele weitere Emissionen durch den Anbau, auch werden viele Gebiete erst zu dem Zweck gerodet. So werden Lebensräume von Tieren und Menschen bedroht.
Es werden auch Flächen verwendet, deren Erträge früher Nahrungsmittel für Menschen waren. Das fördert in vielen Ländern die Nahrungsknappheit. Und Hungersnöte sind in modernen Zeiten kein Schicksal, sondern werden geschaffen. Durch Gier, ungerechte Verteilung und verfehlte Politik.
Das EU-Parlament stimmt am 17. Januar über die Biospritpolitik der nächsten Jahre ab – wer die Stimme erheben möchte, kann sich ganz einfach an der Petition beteiligen.