Es ist das Schreckgespenst des lokalen Supermarktes. In Zukunft werden alle ihre Einkäufe lieber online bestellen und bequem nach Hause liefern lassen, als sich den Weg in den Supermarkt anzutun. So schlimm wird es aber wohl vorerst nicht kommen.
Erwarten wir einen Online-Boom?
Kaum einer liebt den samstäglichen Kampf um die Parklücke, gefolgt vom Gedrängel in den Gängen, damit man sich am Ende auch noch eine gefühlte Ewigkeit an der Kasse anstellen darf. Manch einer sehnt aus diesem Grund den aufkeimenden Online-Supermärkten entgegen und nimmt dafür gerne Extrakosten in Kauf, um seine Wasservorräte nicht mehr alleine nach Hause schleppen zu müssen.
Die Bedrohung der Branche heißt Amazon Fresh. Der vom Buchhändler mutierte Internet-Gigant für alles versorgt einen jetzt auch mit Lebensmitteln. Zumindest alle Berliner und Potsdamer kommen seit Anfang Mai in diesen Genuss. Das ruft auch die Statistiker des Landes auf den Plan.
Die Prognose ist auf den ersten Blick eindeutig. Der Online-Markt für Lebensmittel wird sich in den kommenden 5 Jahren nach deren Aussagen verdoppeln. Was sich auf den ersten Blick nach einer gewaltigen Steigerung anhört kann aber schnell auch relativiert werden.
Wachstum ja – Niveau niedrig!
Betrachtet man den gesamten Lebensmittelmarkt in Deutschland so werden bereits heute sage und schreibe eine Milliarde Euro online verdient. 2021 soll sich das auf fast zwei Milliarden Euros steigern.
Insgesamt konsumieren wir aber jährlich Lebensmittel und Getränke im Wert von fast 180 Milliarden Euros. Folglich wird der Onlinehandel in fünf Jahren erst etwas mehr als 1 Prozent ausmachen. Der stationäre Einzelhandel muss entsprechend noch nicht um seine Aufgabe als Regionalversorger fürchten.
Nichtsdestotrotz sollten die Supermärkte auf der Hut sein, es gibt für die Onlinehändler noch viel Spielraum nach oben!