Man merkt zunehmend, dass Lobbyarbeit immer häufiger Früchte trägt. Zum Glück ist jetzt aber ein erneuter Vorstoß der Fleischlobby gescheitert. Der Antrag auf ein Verbot von „Veggie-Schnitzeln“ ist abgelehnt und das ist gut so. Alles andere wäre auch absurd gewesen!
Von Bierschinken und Teewurst
In Leberkäse ist genauso viel Käse wie Baby in Babyöl oder unser Verkehrsminister in der Scheuermilch. Es war auch noch nie Tee in der Teewurst oder Bier im Bierschinken. Es ist schon fast dreist zu behaupten, dass durch Veggie-Bezeichnungen Konsumenten getäuscht werden würden.
Immer wenn es einem nicht passt, dann muss eine Kennzeichnung her und immer wenn man etwas verstecken will, dann verweist man einfach auf die viel zu klein gedruckte Zutatenliste und appelliert an den mündigen Bürger.
Die Angst der Fleischindustrie
Warum will man Fleischbegriffe in Verbindung mit veganen Produkten verbieten? Es kann nur eine Antwort geben. Die Fleischindustrie sieht ihre Felle davon schwimmen. Pflanzliche Alternativen werden zunehmend beliebter und vor allem auch besser.
In der Zubereitung von Fleisch und Wurst stecken bereits mehrere hundert Jahre Erfahrung. Wir sind da wahrscheinlich der maximal erreichbaren Qualität und dem maximalen Geschmackserlebnis relativ nahe. Die veganen Fleischalternativen werden erst in den letzten Jahren forciert und kommen bereits heute geschmacklich ohne Probleme an das Ursprungsgericht heran.
Vegane panierte Schnitzel, Burger Patties aber auch Fischstäbchen brauchen sich definitiv nicht mehr verstecken. Viele werden den Unterschied in einer Blindverkostung wohl gar nicht mehr schmecken. Gibt man der Entwicklung jetzt noch 10 Jahre, so werden die Alternativen wahrscheinlich geschmacklich deutlich besser sein. Genau vor diesem Tag aber hat die Fleischindustrie Angst.
Es gibt bald keinen Grund mehr Fleisch zu kaufen
Nicht nur, dass pflanzliche Alternativen besser sein werden. Sie werden wohl auch günstiger zu produzieren sein. Der „Umweg“ über das Tier kostet Unmengen Ressourcen und damit auch richtig viel Geld. Das sieht man dann auch an der Ladentheke. Würde man bereits heute Subventionen auf die Herstellung von Fleischprodukten sein lassen, so ergäbe sich da wohl ein sehr eindeutiges Bild und viel mehr Menschen würden zu pflanzlichen Alternativen greifen.
Der Tag, an dem Veggie Schnitzel besser schmecken als das durchschnittliche Original, der wird höchstwahrscheinlich nicht mehr lange auf sich warten lassen. Dass es diese bessere Qualität dann auch noch zu einem geringeren Preis geben wird, das sorgt dafür, dass es wirklich keinen Grund mehr gibt, Fleisch zu kaufen.
Ökologisch, ethisch, ökonomisch und geschmacklich werden pflanzliche Alternativen bald die Nase vorne haben. Wer clever ist, der versucht nicht mit fadenscheinigen Argumenten Fleischbegriffe zu verbieten, sondern springt auf den ohnehin nicht mehr aufzuhaltenden Zug mit auf.