Viel zu viel Zucker, Belastung mit Mineralöl und falsche Versprechen. „Öko-Test“ rechnet mit Nuss-Nougat-Cremes ab. Unter den vierzehn mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ bewerteten Produkten ist auch das beliebte Nutella.
Nuss-Nougat-Cremes: Zu viel Zucker, hoher Schadstoffgehalt
Mittlerweile sollte bei jedem angekommen sein, dass Nuss-Nougat-Cremes eines nicht sind: Gesund! Sie bestehen im Schnitt zu 50 Prozent aus Zucker, enthalten ordentlich Fett, meistens das zurecht in Verruf geratene Palmfett. Haselnüsse und Kakao, die man eigentlich als Hauptbestandteile einer NUSS-Nougat-Creme vermuten würde, tummeln sich auf den hinteren Plätzen – irgendwo zwischen Magermilchpulver und Salz. Eigentlich sollte jedes Kind – und erst recht jeder Erwachsene – wissen, dass man sich damit weder zum Frühstück, noch zu sonst einer Tages- und Mahlzeit etwas Gutes tut. Seit Jahren warnen „Öko-Test“ und „Test“ sich diese Art von Aufstrich auf’s Brot zu schmieren.
Immer wieder fallen die meisten Nuss-Nougat-Cremes mit den Noten „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durch. So wurden auch diesmal 14 der insgesamt 20 Produkte mit miesen Bewertungen abgemahnt. Teils wegen falscher Versprechungen, teils wegen minderwertiger Inhaltsstoffe (Vanillin statt echter Bourbon-Vanille). Teils wegen ihres viel zu hohen Zuckeranteils, teils wegen Belastungen mit den gesättigten Kohlenwasserstoffen MOSH/POSHT, das in Tierversuchen zu Organschäden geführt hat. Nicht selten kommt alles zusammen. So auch beim Marktführer Nutella. Den Hersteller Ferrero scheint das wenig zu tangieren. Erst im November wurde das Rezept angepasst. Doch statt die Chance zu nutzen und auf andauernde Kritik einzugehen, wurde lediglich der Magermilchpulver-Anteil erhöht. Wahrscheinlich zu Lasten des Kakao-Gehalts, denn die „neue“ Nutella ist heller in der Färbung.
Nuss-Nougat-Cremes: Bio – (K)eine Alternative?
Und wie steht es mit den vermeintlich „gesünderen“ Alternativen? Die viel diskutierten Kohlenwasserstoffe MOSH/POSH stammen aus dem hohen Anteil des ohnehin als minderwertig geltenden Palmfett in den Nuss-Nougat-Cremes. Ironischerweise ist der Gehalt an diesen Schadstoffen in der „Nudossi Nuss-Nougat-Crème“ von Penny am höchsten, obwohl es damit wirbt, kein Palmfett zu enthalten. Die Kohlenwasserstoffe entstehen grundsätzlich bei der Erhitzung von Fetten – nicht nur bei Palmfett. Auch die „Rapunzel Tiger Creme, Nuss-Nougat-Creme“ und die „Noccialata Nuss-Nougat-Creme, ohne Palmöl“ aus dem Bio-Laden rasseln mit einer mangelhaften Bewertung komplett durch.
Sie werben mit falschen Gesundheitsversprechen, unter anderem mit einem hohen Calcium-Gehalt, der sich in den Untersuchungen aber nicht bestätigen ließ. Um einen positiven Gesundheitseffekt aus den enthaltenen Calcium-Mengen zu erzielen, müsste man 100 g der Creme verzehren, was aber wegen des hohen Zuckergehalts kontraproduktiv wäre. Lediglich zwei Produkte schafften es mit einem „befriedigend“ zu überzeugen – falls man in dem Zusammenhang davon sprechen kann: Die „Gepa Cocoba Nuss Nougat Creme“ und „Nulacta Nuss Nougat Creme“. Entweder man wählt eines dieser kleineren Übel oder lässt es besser ganz bleiben. Oder aber man gönnt sich eben doch ab und zu ein „richtiges“ Nutella-Brot. Schließlich macht die Dosis das Gift und süße Brotaufstriche sollten ja vor allem eins sein: Genuss!