Lebensmittel einkochen – bereits zu Großmutters Zeit eine hervorragende Möglichkeit, um die leckeren Schätze des Sommers haltbar zu machen. Ob zum Beispiel Zucchini, Pflaume oder auch Kürbis: Es gibt quasi kein Obst oder Gemüse, das man nicht einkochen kann. So liegt es aktuell mehr denn je im Trend saisonale Lebensmittel über die Wintermonate haltbar zu machen und dadurch ganzjährig konsumieren zu können.
Doch wer es noch nie selbst ausprobiert hat, Lebensmittel einzukochen, ist häufig verunsichert von den vielen verschiedenen Varianten und Vorgehensweisen und hat Scheu, sich tatsächlich an das Einkoch-Prozedere zu wagen. Doch ganz zu Unrecht! Denn Einkochen ist nicht nur vielfältig sondern zudem wirklich simpel und schnell umsetzbar.
Einkochen und Einmachen – gibt es hier einen Unterschied?
Die Begriffe einkochen und einmachen werden im Alltag häufig synonym verwendet. Allerdings ist dies nicht ganz korrekt. So handelt es sich zwar bei beiden Methoden um eine Möglichkeit, zum Haltbarmachen von Lebensmitteln – jedoch auf unterschiedliche Art und Weise.
Beim Einkochen (auch Einwecken genannt) werden die gewählten Lebensmittel direkt in ein steriles Glas gefüllt, welches in einem Topf mit kochendem Wasser erhitzt wird. Das Einmachen hingegen beschreibt das Aufkochen und anschließende Abfüllen von Lebensmitteln in luftdichte Gläser. Bei beiden Vorgehensweisen tötet die hohe Temperatur Mikroorganismen ab und sorgt dadurch für eine längere Haltbarkeit der jeweiligen Produkte. Darüber hinaus haben das Erhitzen und anschließende Abkühlen zur Folge, dass ein konservierendes Vakuum entsteht.
Einkochen – so einfach funktioniert es
Das klassische Einkochen ist mit nur wenigen Hilfsmitteln umsetzbar. So reichen ein großer Kochtopf, mehrere sterile Gläser – idealerweise aus Glas und mit Glasdeckel samt Gummi-Ring – sowie ein Thermometer aus, um direkt starten zu können.
- Im ersten Schritt gilt es die einzukochenden Lebensmittel (z. B. Obst oder Gemüse) gründlich zu putzen und dann in die zuvor sterilisierten Weckgläser zu geben. Wichtig hierbei: Circa zwei Zentimeter zum Rand des Glases sollten freigelassen werden.
- Die geschlossenen Behältnisse anschließend mit ausreichend Abstand in den Kochtopf stellen. Dieser muss dabei so viel Wasser enthalten, dass die Gläser zu etwa drei Viertel mit Wasser umgeben sind.
- Im nächsten Schritt wird dieses Wasser dann auf die individuell benötigte Temperatur aufgekocht und anschließend bei geschlossenem Deckel weiter geköchelt. Je nach einzukochender Obst- oder Gemüsesorte bleiben die Gläser unterschiedlich lange in diesem heißen Wasserbad stehen. So brauchen Zucchini beispielsweise nur rund 10 Minuten während Pflaumen etwa 40 Minuten und Pilze sogar knapp eineinhalb Stunden benötigen. Die jeweiligen Zeit- und Temperaturangaben sind allerdings ganz leicht im Internet herauszufinden.
- Nach der jeweiligen Zeit müssen die Gläser dann vorsichtig aus dem Topf genommen werden und vollständig abkühlen. Und voilà: Dunkel und kühl gelagert, hast du dir so schnell und einfach leckere Lebensmittel mit einer Haltbarkeit von mehreren Monaten gezaubert.
Einkochen – Tipps & Tricks
- Verwende ausschließlich frisches Obst oder Gemüse ohne Druckstellen – Beschädigungen der Schale können die Haltbarkeit reduzieren.
- Spüle die Gläser vorab mit kochendem Wasser aus – so werden diese möglichst keimfrei. Dazu einfach die Gläser in der Spüle zuerst mit warmem und anschließend mit kochendem Wasser übergießen und mehrere Minuten stehen lassen.
- Säubere den Rand der Gläser gründlich – nur dann ist das spätere Abdichten gewährleistet. Hierzu einfach den Gummi-Ring inklusive Deckel auf den sterilen, trockenen Glasrand auflegen und mit den Federklammern des Behältnisses verschließen.
- Stelle die Gläser ohne Berührung in den Kochtopf – so können diese sich nicht verkeilen.
- Fülle Wasser mit nahezu gleicher Temperatur wie die Gläser in den Kochtopf – dadurch wird das Platzen der Gläser auf Grund von Temperaturunterschieden vermieden. Ebenso das Verfälschen der Einkochtemperatur und -dauer.
- Stelle die Gläser nicht direkt auf den Topfboden – hohe Temperaturunterschiede zwischen Glas und Topfboden könnten die Gläser ebenfalls zerspringen lassen.
Tipp: Einfach ein gefaltetes Geschirrtuch auf den Topfboden legen. - Wähle die Einkochtemperatur und -dauer bewusst – Mikroorganismen müssen abgetötet werden ohne den Geschmack und die Konsistenz zu zerstören. Lese hier vorab unbedingt online nach, wie lange das jeweilige Obst oder Gemüse eingekocht werden sollte.
- Entferne die Federklammern erst nach dem vollständigen Erkalten der Gläser – erst dann hat sich das Vakuum bilden können, dass die Lebensmittel haltbar macht.
- Versichere dich durch die Deckelprobe – versuche hierzu diesen leicht anzuheben. Funktioniert nicht? Dann hast du alles richtig gemacht. Bei Schraubverschlüssen hingegen zeigt sich das entstandene Vakuum durch eine leichte Innenwölbung in der Deckelmitte.
Du wirst sehen, Obst und Gemüse Einkochen ist wirklich simpel sobald man die paar genannten Tipps beachtet. Und es macht tatsächlich süchtig. Jedes Jahr aufs Neue habe ich riesige Freude daran, Gemüse und Obst in die Weckgläser zu befördern und an kalten Wintertagen wieder hervorzuzaubern. Meine persönlichen Einkoch-Favoriten stellen dabei beispielsweise Pflaumen, Kohlrabi oder auch rote Beete dar. Aber der Fantasie sind hier natürlich keine Grenzen gesetzt.
Also heißt es nun: Obst und Gemüse Einkochen solange der Vorratsschrank reicht!