Das Bewusstsein für gesunde Ernährung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist so hoch wie selten zuvor. Immer mehr Menschen versuchen Müll zu reduzieren und insbesondere Plastik zu vermeiden. Leider ist dies nicht immer ganz leicht, besonders im Einzelhandel werden noch immer viel zu viele Lebensmittel in Plastik verpackt. Gerade bei Obst und Gemüse ist dies aber oft gar nicht nötig.
Vom Discounter zum Supermarkt – Wer nutzt mehr Plastik?
Dabei hört man in letzter Zeit auch immer wieder Erfolgsmeldungen. So verzichten erste Supermärkte z.B. bei Bio-Gurken mittlerweile auf die Kunststoffhülle. Einer Stichprobe der Verbraucherzentrale Hamburg zufolge sind es dann tatsächlich auch die Supermärkte, die im Vergleich zum Discounter weniger Obst und Gemüse mit Plastik vorverpacken. Während der Spitzenreiter „Penny“ mit 81% auf einem unrühmlichen Platz 1 der wichtigsten Lebensmittelhändler liegt, setzt Edeka vergleichsweise wenig Plastik ein, nämlich zu 48%. Deutlich besser, doch immer noch ein sehr hoher Wert.
Besonders häufig werden Tomaten in Folie verkauft, nämlich zu 78%, dicht gefolgt von Möhren mit einer Quote von 74%. Bei der erwähnten Stichprobe konnten die Kunden in einigen Discountern die Karotten sogar ausschließlich verpackt erwerben.
Was kann ich als Verbraucher tun?
In der Theorie habe ich als Kunde die Wahl. Ich kann mich entscheiden, ob ich mich für lose Äpfel entscheide oder ob ich zu den eingeschweißten greife. Außerdem kann ich auch in Vornherein nur bei den Händlern einkaufen, die hier nachhaltiger agieren.
Allerdings ist diese Entscheidungsfreiheit auch an andere Faktoren geknüpft – Ich muss mir das auch leisten können. Zum einen befinden sich die Supermärkte generell schon in einem anderen Preissegment als die Discounter. Zum anderen zeigt die Erhebung auch, dass die unverpackten Lebensmittel eben meistens auch teurer sind als die verpackten, nämlich zu 57%. Allerdings sind in 35% der Vergleiche die plastikfreien Waren sogar günstiger.
Wir können mit unserem Konsumverhalten die Entscheidungspolitik der Lebensmittelhändler beeinflussen. Allerdings ist auch der Lebensmittelhandel selbst gefragt, der den Einsatz von Plastik bei Obst und Gemüse noch deutlich verringern, bzw. gänzlich vermeiden muss, wenn die Verpackung nicht als Schutzfunktion benötigt wird.