Viele Supermärkte haben ihr ganz eigenes Label mit dem sie die Herkunft ihrer Fleisch- und Wurstwaren kennzeichnen. Manche kennzeichnen diese für den Verbraucher auch nur unzureichend transparent. Mit dem heutigen Tag gilt für alle eine einheitliche Haltungskennzeichnung.
Was sagt die Kennzeichnung für Haltungsbedingungen aus
Ziel der einheitlichen Kennzeichnung von Fleisch- und Wurstwaren ist es, den Verbraucher auf den ersten Blick zu informieren. Es soll direkt ersichtlich sein aus welchen Haltungsbedingungen die verarbeiteten Tiere kommen.
Bei Edeka konnte man bereits in den letzten Tagen die ersten Waren mit dem neuen Label in den Kühlregalen entdecken. Seit Mitte März werden beim größten Lebensmittelhändler Deutschlands die Eigenmarken mit der neuen Kennzeichnung versehen. Aber auch bei Rewe, Aldi und Lidl läuft die Umstellung bereits.
Die Kennzeichnung für die Haltungsbedingungen gliedert sich in vier Stufen:
- Stufe „Stallhaltung“: Entspricht den gesetzlichen Mindestanforderungen und ist nicht zu empfehlen, wenn wohl auch das häufigste, was man im Supermarkt vorfinden wird.
- Stufe „Stallhaltung Plus“: Sichert den Tieren mindestens 10 Prozent mehr Platz und zusätzliches Beschäftigungsmaterial zu. Hier wurde eine Zwischenlösung gesucht, welche für viele Landwirte über den Mindeststandards eine möglichen Stufen-Aufstieg ermöglicht, ohne größere Umbaumaßnahmen zu vollziehen.
- Stufe „Außenklima“: Garantiert den Tieren weiteren zusätzlichen Platz sowie „Frischluftkontakt“. Das bedeutet jedoch nicht, dass es sich hier um einen Auslauf im Freien handelt, weshalb diese Bezeichnung strenggenommen irreführend ist.
- Stufe „Premium“: Erst hier haben Tiere Auslauf im Freien und können sich somit frei bewegen. Darunter würde dann auch Biofleisch fallen.
Kritik an der Kennzeichnung für Haltungsbedingungen
Die Kennzeichnung für die Haltungsbedingungen ist ein politischer Kompromiss. So ist Stufe 2 eine marginale Verbesserung und Stufe 3 eigentlich nicht das, was es verspricht. Auch gibt es leider über „Premium“ keine Kategorie mehr, auch wenn es selbstverständlich hier mit dem Komfort der Haltungsbedingungen nicht endet.
Nichtsdestotrotz ist es gut, dass hier ein Schritt in Richtung mehr Transparenz getan ist. Dem Verbraucher wird auf jeden Fall auffallen, dass ein sehr deutlicher Großteil aller Fleisch- und Wurstwaren lediglich mit „Stallhaltung“ ausgezeichnet sein werden. Vielleicht überlegt sich so manch einer, ob die Einhaltung von gesetzlichen Mindeststandards das ist, was er für sich vertreten kann, oder er vielleicht doch ein wenig mehr Geld für bessere Tierhaltung ausgeben mag.