Ausschläge, Unwohlsein, Völlegefühl, Durchfall und Magenkrämpfe… Menschen mit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit kennen diese Symptome nur allzu gut. Aber welche Unverträglichkeiten sind eigentlich die gängigsten, durch welche Symptome äußern sie sie sich und was kannst du dagegen tun? Das und noch mehr erfährst du jetzt!
Anzeichen einer Lebensmittelunverträglichkeit
Personen mit einer Unverträglichkeit haben mit verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden zu kämpfen. Meistens ist der Magen- und Darmtrakt betroffen und die Symptome reichen von Blähungen, Bauchkrämpfen und Übelkeit bis hin zu Erbrechen und Durchfall. Weiterhin können Schwellungen in der Mund- und Rachenregion, Atemwegserkrankungen, Juckreiz, Hautausschläge und sogar Depressionen die Konsequenz sein. In Ausnahmefällen kann ein anaphylaktischer Schock auftreten.
Wie finde ich eine Nahrungsmittelunverträglichkeit heraus?
Wenn du dir nicht sicher bist, ob bei dir tatsächlich eine Unverträglichkeit vorliegt, lasse dich von einem Arzt durchchecken. Dieser findet durch Tests (Stuhlprobe, Pricktest, Blutuntersuchung oder Atemtest) heraus, welche Ursache sich hinter den Symptomen verbirgt.
Zudem kann es sehr von Vorteil sein, wenn du ein ausführliches Ernährungstagebuch führst, indem du dokumentierst, was du wann gegessen hast und welche Beschwerden anschließend aufgetreten sind. Ganz gleich, um welche Allergie oder Lebensmittelintoleranz es sich handelt: eine strikte Vermeidung der allergenen Nahrungsmittel ist wesentlich.
4 häufig auftretende Nahrungsmittelunverträglichkeiten
1. Glutenunverträglichkeit
Menschen mit einer Glutenintoleranz oder auch Zöliakie vertragen das Klebereiweiß (Gluten) unterschiedlicher Getreidesorten nicht. Vermutlich steckt dahinter die Verbindung aus erblicher Veranlagung und äußeren Umwelteinflüssen.
- Anzeichen: Mögliche Krankheitssymptome können chronischer Durchfall, Blähungen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Blutarmut, Leistungsnachlass, Erbrechen, Mineralsalz- und Vitaminmangel, Müdigkeit, Juckreiz, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Hautausschlag und Hautrötungen sein
- Das kannst du tun: Bei einer Glutenunverträglichkeit sollte man den Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln unterbinden und stattdessen auf eine glutenfreie Ernährung. Pseudogetreide ist eine super Alternative zu klassischem Getreide.
Wer Gluten allerdings verträgt, sollte nicht darauf verzichten – aus diesen Gründen!
2. Fruktoseintoleranz
Die nächste weitverbreitete Unverträglichkeit ist die Fruktoseintoleranz. Hierbei ist zwischen der intestinalen und hereditären Fruktoseintoleranz zu unterscheiden.
Bei der intestinalen Fruktoseintoleranz wird der Fruchtzucker nicht hinreichend aufgenommen. Schuld daran ist ein beeinträchtigtes oder funktionsunfähiges Transportsystem im Dünndarm.
- Anzeichen: Die Symptome machen sich in der Regel innerhalb von 24 Stunden nach dem Essen in Form eines Völlegefühls, Übelkeit, Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall bemerkbar.
- Das kannst du tun: Vermeide Fruchtzucker und Haushaltzucker und teste deine eigenen Grenzen aus. Lege eine Wärmflasche auf deinen Bauch oder bereite dir einen Fenchel-, Anis- oder Kümmeltee zu, um deine Magenschmerzen und Blähungen zu lindern.
Die hereditäre Fruktose Unverträglichkeit tritt sehr selten auf. Hierbei handelt es sich um einen Enzymmangel, der angeboren ist und bei dem die Fruktose-Aufnahme im Darm gelingt, aber der Abbau in der Leber nicht funktioniert. Diese Intoleranz tritt bei Säuglingen auf, sobald Milch durch Obst- und Gemüsebrei sowie Fruchtsäfte erweitert wird, da diese Haushaltszucker, Fruktose oder Sorbit beinhalten.
- Anzeichen: Leidest du unter einer hereditären Fruktoseintoleranz können Bauchschmerzen, Erbrechen, Unterzuckerung, Durchfall, Benommenheit, Schweißausbrüche, Krämpfe und sogar Schock sowie Bewusstseinsverlust die Folge sein.
- Das kannst du tun: Der Konsum von Fruktose muss sofort beendet und das Kind unverzüglich zum Arzt gebracht werden. Saccharose- und fruchtzuckerhaltige Lebensmittel sollten streng vermieden werden.
Das ist die optimale Ernährung bei Fruktose-Intoleranz.
3. Laktoseintoleranz
Auch die Volkskrankheit Laktoseintoleranz ist keine Seltenheit! 75 % der Weltbevölkerung sind von einer Laktose-Unverträglichkeit betroffen. Der menschliche Organismus verfügt nicht über das Enzym Laktase, weshalb Milchzucker sich nicht aufspalten lässt.
- Anzeichen: Typische Beschwerden sind Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, kalter Schweiß und wässriger Durchfall.
- Das kannst du tun: Verzichte auf laktosehaltige Produkte und wähle laktosefreie Lebensmittel. Achte bei der Zutatenliste von Wurst, Fertigprodukten und Brot auf Laktose. Trinke statt Milch eine pflanzliche Alternative und löffle statt Joghurt einen Pflanzenjoghurt.
4. Histamin-Unverträglichkeit
Eine Histaminintoleranz kommt in unseren Breitengraden ebenso häufig vor. Hierzulande haben über 2 Millionen Menschen mit der Unverträglichkeit zu kämpfen. Grund dafür ist ein Enzym-Mangel oder die beschränkte Funktionsweise von Enzymen. All dies hat ein Übermaß an Histamin zur Folge und es entwickelt sich eine Histaminintoleranz.
- Anzeichen: Ein paar Stunden nach einer histaminhaltigen Mahlzeit machen sich für gewöhnlich die ersten Symptome bemerkbar: Hautausschlag, Hautrötungen, Schwellungen, Quaddeln, Juckreiz, Magen- und Darm-Beschwerden, Übelkeit, Durchfall, Kopfschmerzen, Migräne, laufende oder verstopfte Nase, Schwindel, Herzrasen und Kreislaufprobleme.
- Das kannst du tun: Greife, wenn möglich auf frische und histaminarme Nahrungsmittel zurück, denn je länger ein Lebensmittel gelagert wird, desto höher ist der Histamin-Anteil. Meide verarbeitete und lang aufbewahrte Erzeugnisse. Hierzu zählen beispielsweise gereifter Hartkäse, Salami, Alkohol, Fischprodukte, Energydrinks, fermentierte Getränke, Sojaprodukte, Schwarz- und Grüntee, Kaffee, Sojasoße, Schokolade, Sauerkraut und Hefeextrakte.
So sieht die richtige Ernährung bei einer Histaminintoleranz aus.
Fazit: Die 4 weitverbreitetsten Unverträglichkeiten
Die am meisten verbreiteten Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind die Gluten-, Fruktose-, Laktose- und Histaminintoleranz. Es gibt jedoch noch viele weitere Lebensmittelunverträglichkeiten wie beispielsweise eine Sorbit-Intoleranz, Saccharose-Intoleranz und Weizenunverträglichkeit oder diverse Allergien, die durch allergene Lebensmittel wie Nüsse, Eier, Fisch, Sellerie oder Paprika ausgelöst werden.
Suche einen Arzt auf, wenn du eine Unverträglichkeit oder Lebensmittelallergie bei dir vermutest. Nach der Diagnose ist es von großer Bedeutung die Ernährung umzustellen und Lebensmittel vom Einkaufszettel zu streichen, die die Nahrungsmittelunverträglichkeit befeuern. Hierfür ist es notwendig die Zutatenlisten genau zu studieren.