Nahrungsergänzungsmittel stehen hoch im Kurs. Viele nehmen sie im Glauben ihrem Körper und ihrer Gesundheit damit was Gutes zu tun. Eine Studie des Helmholtz-Zentrums in München hat allerdings ergeben, dass viele Menschen zu viele dieser Nährstoffpräparate zu sich nehmen. Das ist nicht zwangsläufig immer schädlich, aber auch nicht unbedingt förderlich.
Es ist kein Geheimnis, dass Nahrungsergänzungsmittel mittlerweile in fast allen Haushalten angekommen sind. Dabei ist es hierzulande eigentlich nicht nötig sich über Tabletten vor Mangelerscheinungen zu schützen. Wer ein bisschen auf eine ausgewogene Ernährung achtet, der braucht im Normalfall keine Nahrungsergänzungsmittel. Der tägliche Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen oder Ballaststoffen kann problemlos auf natürlichem Wege gedeckt werden. Selbstverständlich gibt es Personengruppen, die sich etwa in bestimmten Lebensphasen befinden, für die eine Nahrungsergänzung sinnvoll und hin und wieder sogar notwendig ist. Dazu gehören etwa Schwangere und auch Ältere. Gerade bei Letzteren kommt es häufig zu Appetitlosigkeit oder sie haben hin und wieder schlicht und einfach nicht die Kraft sich jetzt selbst was zu kochen. Diesen Menschen sind Nahrungsergänzungen eventuell zu empfehlen. Aber es sollte nicht wahllos und nach Belieben zu irgendwelchen frei verkäuflichen Präparaten gegriffen werden. Vorausgehend ist anzuraten, den Bedarf von einem Arzt mit Hilfe eines Blutbildes ermitteln zu lassen.
Versuchsaufbau der Studie
Bei der Studie des Helmholtz-Zentrums München wurden mittels einer Befragung über 1000 Personen im Alter von über 65 Jahren befragt. Die Wissenschaftler erkundigten sich über das Essverhalten der letzten sieben Tage. Dazu gehörten auch Fragen zu Nahrungsergänzungsmitteln und Medikamenten, welche die Probanden nehmen müssen. Diese Angaben kombinierten sie anschließend mit den Angaben zu Vorerkrankungen und der individuellen Lebensweise.
Ergebnis der Studie
Die Ergebnisse dieser Studie waren schlichtweg ernüchternd. Viele ältere Menschen nehmen über Nährstoffpräparate zu viele Vitamine oder Magnesium auf.
Über die Hälfte aller Frauen (54%) und etwa ein Drittel der Männer (34%) unter den Probanden nehmen Nahrungsergänzungsmittel zu sich. Dazu gehören Präparate zur Ergänzung des Vitaminhaushalts, Mineralstoffe, Omega-3-Fettsäuren und Coenzym Q10. Am beliebtesten ist bei beiden Geschlechtern die zusätzliche Einnahme von Magnesium (Frauen 32%; Männer 18%), gefolgt von Vitamin D bei Frauen (22%) und Vitamin E bei den Herren (12%). Das stellt prinzipiell noch kein Problem dar, nur die Dosierung ist oft zu hoch. Kommt es zu Überdosierungen, kann das sehr wohl Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Beispielsweise hemmt zu viel Vitamin E die Aufnahme der Vitamine A und K. So kommt es hier eventuell wieder zu einem Mangel.