Die Muskatnuss war anfangs kein Gewürz, sie wurde vielmehr als Rauchwerk bei kultischen Zeremonien eingesetzt. Sie ist inzwischen findet sie aber in der Küche in zahllosen Facetten Verwendung. Bis dorthin haben sich aber blutige Kriege um die kostbare Muskatnuss entwickelt.
Muskatnuss und ihre Geschichte
Bereits die Römer, Ägypter und Griechen wussten die Muskatnuss zu schätzen. Sie setzen sie aber vorwiegend in ihren Tempeln als betörenden Rauch ein. Ähnlich dem heutigen Weihrauch in den katholischen Kirchen war es der besondere Duft, der dabei im Mittelpunkt stand. Erst ab dem 12. Jahrhundert wurde Muskat als Gewürz nach und nach ein immer wichtigeres Handelsgut.
Bei dem Handel mit der Muskatnuss waren es vor allem die Portugiesen und die Holländer, welche sich blutige Auseinandersetzungen lieferten. Jeder wollte das Monopol auf das wichtige und vor allem teure Handelsgut für sich beanspruchen. Die bisherige Handelshoheit der Venezianer war spätestens mit Magellan dann vollständig gebrochen und die neuen Handelsstädte Lissabon und Amsterdam erlangten die Oberhand.
Das wichtigste Anbaugebiet für die Muskatnuss ist bis heute die Molukkeninsel Ambon. Das auch als Gewürzinsel bezeichnete Eiland ist die ursprüngliche Heimat des Muskatbaumes. Nachdem dieses von den Portugiesen erobert wurde, war Portugal vorerst das bedeutendste Handelsland für Muskat. Diese Vorherrschaft reichte aber nicht lange, dann begannen die Holländer das Gewürz auf den anderen Molukkeninseln anzupflanzen und erlangten die Herrschaft über den Muskathandel zurück. Dabei war ihnen jedes nur erdenkliche Mittel recht ihre Stellung im Welthandel zu erhalten und weiter auszubauen. So stand es unter drakonischen Strafen auch nur einen Kern zu entwenden. Lies sich ein Arbeiter auf den Plantagen dennoch dazu hinreisen, so wurde ihm dafür die rechte Hand abgehackt. Damit die Einnahmen aus dem Handel mit der Muskatnuss stetig die gewünschten Gewinne erwirtschafteten gingen die Holländer soweit, dass ganze Ernten verbrannt wurden, um die Preise oben zu halten.
Das lange gehaltenen Monopol wurde erst deutlich später durch den Einstieg der Engländer und Franzosen in den Muskathandel beendet. Die Anbaugebiete für die kostbare Muskatnuss wurde in Folge stark ausgeweitet. Nicht nur auf den Molukkeninseln, sondern auch auf Java, Sri Lanka, in West- und Ostindien werden seitdem Muskatnüsse angepflanzt und beerntet. Damit war auch die Zeit des sehr hochpreisigen Gewürzes langsam vorbei und es wurde für breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich.
Muskaternte und die Früchte
Der Muskatbaum ist sehr ertragreich, so das die Ernten in aller Regel sehr groß ausfallen. Ein einzelner Baum kann bis zu 2000 Früchte tragen und zudem noch bis zu dreimal jährlich geleert werden. So brauchen wir uns heute keine Gedanken mehr um einen Mangel an Muskatnüssen mehr machen.
Was allerdings wenige Menschen wissen, die Muskat wird nicht als Nuss, sondern als Frucht geerntet. Schält man das Fruchtfleisch ab, so verbirgt sich im Inneren ein Samenmantel, welcher den Kern umgibt. Diesem verpasste man fälschlicherweise den Namen Muskatblüte oder auch Macis, obwohl er mit der Blüte selbst nichts zu tun hat. Erst wenn diese noch entfernt wird, dann offenbart sich die eigentliche Muskatnuss.
Was kann ich von der Muskatfrucht essen?
Wir können heute sowohl die Muskatblüte, als auch die Muskatnuss kaufen. Die Blüte hat im Vergleich zur Nuss ein deutlich milderes und feineres Aroma, ist jedoch genauso vielseitig verwendbar wie die Nuss selbst. Allerdings sollte man beim Kauf darauf achten, ausschließlich die ganzen Muskatnüsse zu kaufen und nicht das Pulver. Damit bleibt der Geschmack des Gewürzes länger erhalten.
Muskat als Droge
Wer die Muskatnuss als Gewürz schätzt, der sollte auch um dessen Gefahren wissen. Nicht umsonst wird die Nuss auch in der Medizin als Droge verwendet. Die Wirkung ist ähnlich berauschend wie der von Marihuana. Auch kann der Verzehr von nur zwei ganzen Nüssen für den Menschen bereits tödlich enden. Wer Muskat hingegen rein als Gewürz verwendet, der braucht sich um diese berauschende Wirkung der Muskatnuss keine Sorgen machen, denn selbst wer reichlich mit Muskatnuss würzt, muss keine Angst um seine Gesundheit haben.