Fast jeder dürfte sich heute schon mit Mineralöl eingeseift, geschminkt oder eingecremt haben. Klingt absurd? Ist aber so! Denn Mineralöle werden in einer Vielzahl von Kosmetikprodukten als Fettbestandteil verwendet. In Lebensmitteln ist ihr schädlicher Einfluss auf die Gesundheit unbestritten. Darum sollte man auch in Kosmetika auf sie verzichten.
Mineralöle belasten Umwelt und Körper
Mineralöle werden aus Erdöl gewonnen, das zunächst einmal ein Naturprodukt ist. Genau damit werben einige Hersteller, darunter auch Produzenten von Babypflegeprodukten. Was bei dieser Marketing-Strategie unter den Tisch fällt, ist der enorme Aufwand der bei der Gewinnung der Mineral- und Paraffinöle betrieben wird und der unsere Umwelt belastet. Nicht zuletzt landen die schwer abbaubaren Reste im Abwasser und verschmutzen Meere, Seen und Flüsse.
Die Unternehmen werben außerdem gerne damit, dass Mineralöle von Dermatologen explizit für die Pflege besonders empfindlicher oder allergener Haut empfohlen werden. Doch auch dahinter steckt ein Trugschluss, denn angenehm pflegende Effekt, der die Haut weich werden lässt, ist nur vorübergehend. Faktisch bleibt die Haut darunter trocken. Wir müssen also bald wieder nachcremen und gelangen so in eine Abhängigkeit. Und setzen uns zusätzlich einem gesundheitlichen Risiko aus.
Gesundheitsrisiko durch Mineralöle
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stuft die Belastung von Lebensmitteln mit Mineralölen als kritisch für die Gesundheit ein. Als Bestandteil von Kosmetikprodukten hätten sie aber nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand keine negative Auswirkung. Bei Lippenbalsam zumindest, gehen die Meinungen da stark auseinander. So rät die Stiftung Warentest dazu, die Aufnahme von MOSHs (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons) und MOAHs (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons) möglichst gering zu halten. Denn diese speziellen Kohlenwasserstoffverbindungen, stehen im Verdacht krebserregend zu sein.
Daher sollte man vor allem bei der Wahl der Lippenpflege-Produkte darauf achten, dass man einen Artikel wählt, der ohne Mineralöle auskommt. Doch aufgepasst: Selbst wenn das Produkt selbst frei von Mineralölen ist, kann es trotzdem mit MOSH und MOAH belastet sein. Sie sind nämlich oft in den Plastikverpackungen enthalten und können entsprechend in die Produkte übergehen. Von dort aus landen sie nach Gebrauch als Mikroplastik in unseren Gewässern, wo sie abermals zu einer Belastung für Mensch und Natur werden.
Also in Zukunft, lieber einmal mehr die Inhaltsstoffe durchgehen. Wer ganz sicher gehen will, greift am besten zu Naturkosmetika. Die sind nämlich grundsätzlich frei von Mineralölen. Zusätzlich sollte man auf das Verpackungsmaterial achten.
Hier eine Liste mit Stoffen, hinter denen sich Mineralöle verbergen:
- Cera Microcristallina/Microcrystalline Wax
- Ceresin
- Isoparaffin
- Mineral Oil
- Ozokerit
- Paraffinum (Liquidum/Subliquidum)
- Petrolatum
- Vaseline