Plastik ist momentan in aller Munde: Seit dem Jahr 2000 wurde so viel Plastik hergestellt, wie in all den Jahren zuvor zusammen; ein Drittel davon landet in der Umwelt und jede Woche fünf Gramm in unserem Mund – das hat eine WWF-Studie nun herausgefunden.
Jede Woche fünf Gramm Mikroplastik
Wie viel Plastik nimmt unser Körper auf? Das zu untersuchen, war der Auftrag des WWFs an die australische University of Newcastle. Der Befund lautet: Im globalen Schnitt nehmen Menschen jede Woche bis zu 2.000 kleinste Plastikteilchen, sogenanntes Mikroplastik, auf. Jeder Mensch isst also rund 5 Gramm Plastik pro Woche – das entspricht dem Gewicht einer Kreditkarte. Jeden Monat landen ungefähr 21 Gramm Plastik in unserem Körper und jedes Jahr mehr als 250 Gramm.
Wie nehmen wir Mikroplastik auf?
Die meisten Plastikteilchen nehmen wir laut Studie über das Trinkwasser zu uns. Egal, ob wir Grund-, Leitungswasser oder Wasser aus Glas- oder Plastikflaschen trinken – in allen Wässern wurde mittlerweile Mikroplastik gefunden. Doch die regionalen Unterschiede sind groß: In amerikanischem Leitungswasser zum Beispiel wurde doppelt so viel Mikroplastik wie in europäischem Leitungswasser nachgewiesen. Die restlichen zehn Prozent Mikroplastik, die nicht über das Trinkwasser in unserem Körper gelangen, nehmen wir der Studie zufolge über Schalentiere, Bier und Salz auf.
Wer kein Mikroplastik in seinem Körper haben will, muss verhindern, dass es in die Umwelt gerät
Wie es sich auf unsere Gesundheit auswirkt, dass wir Mikroplastik aufnehmen, ist bislang noch nicht erforscht. „Wir können nicht verhindern, dass wir selbst Plastik aufnehmen. Mikroplastik belastet die Luft, die wir atmen, unsere Nahrung und das Wasser, das wir trinken“, erklärt Heike Vesper von WWF Deutschland und fügt hinzu: „Wenn wir kein Plastik in unserem Körper wollen, müssen wir verhindern, dass jedes Jahr Millionen Tonnen Kunststoffmüll in die Natur geraten“.
Um das zu erreichen, fordert der WWF ein weltweites Abkommen gegen die Plastikverschmutzung mit verbindlichen Zielen. Aber auch Unternehmen müssten der Verantwortung für den von ihnen verursachten Plastikmüll besser nachkommen. Das oberste Ziel müsse sein, unnötiges Plastik zu vermeiden.