Seit ein paar Tagen habe ich mein erstes eigenes Hochbeet. Nach zahlreichen Gesprächen mit begeisterten Hochbeetbesitzern gesprochen wollte ich das selbst mal ausprobieren, denn auch sie wollen ihr Beet nicht mehr missen. Das Gemüse und die Kräuter wachsen angeblich wie verrückt.
Jetzt steht das Hochbeet und ich möchte euch am Entstehungsprozess teilhaben lassen. Vielleicht bekommt ihr die eine oder andere Anregung für den Fall, dass ihr euer eigenes Hochbeet selber bauen wollt.
Hochbeet Bausatz
Erst wollte ich auch mein Hochbeet selbst bauen. Allerdings stellte sich mir Frage, wie baue ich so ein Hochbeet. Zum Glück habe ich einen handwerklich überaus begabten Onkel, der Holzarbeiten liebt. Da reichte nur ein kurzer Wink mit dem Zaunpfahl und schon machte er sich ans Werk. Ich muss somit gestehen, dass ich es genaugenommen nicht wirklich selbst gebaut habe, sondern nur beim finalen Aufstellen tatkräftig unterstützt habe.
Letztes Wochenende war es dann soweit, mein Onkel kam mit dem Hochbeet Bausatz vorbei und innerhalb weniger Minuten stand alles dort, wo es sein sollte. Zudem sieht es einfach super aus! Er fertigte das Hochbeet aus Holz, aber anstelle hier einfach auf Bretter zurückzugreifen, wählte er die elegantere Variante. Jetzt sind die Außenwände aus halbierten starken Ästen (Fichten- und Kiefernholz) gefertigt, dadurch wirkt es zwar sehr mächtig, macht aber richtig was her. Zudem ist das Hohbeet jetzt richtig stabil.
Hochbeet selber machen
Ich versuche euch mal kurz zu erklären, wie der Aufbau meines selber gebauten Hochbeetes von statten ging. Mein neues Hochbeet hat die Maße (innen) 230cm auf 100cm:
Nachdem wir alle Materialien vom Anhänger geladen hatten, machte ich erst einmal eine Inventur. Ich wollte ja wissen was man alles braucht, um ein Hochbeet selber zu bauen:
- vier Pflastersteine
- zwei lange Seitenteile
- zwei kurze Seitenteile
- 16 lange Schrauben (16cm bis 20cm)
- viele kurze Schrauben
- zwei lange Bretter
- zwei kurze Bretter
- wasserabweisende Schutzfolie
- Hasendraht
Zuerst haben wir uns ein sehr ebenes Stückchen unseres Rasens ausgesucht, um dort das Hochbeet aufzustellen. An den Ecken wurden schließlich die Pflastersteine platziert, auf denen der Traum vom eigenen Garten errichtet werden sollte. Damit alles am Schluss auch schön gerade steht, kontrollieren wir mit der Wasserwaage, ob auch wirklich alles komplett eben ist. Nachdem wir unter einem der Pflastersteine noch eine Ladung Kies platziert hatten war es das auch soweit.
Jetzt ging es ans aufstellen der Außenwände. Glücklicherweise hatte mein Onkel diese schon soweit vorgefertigt, dass wir die nur noch zusammenstellen brauchten. Damit alles hält, ohne das es schon fest verschraubt werden musste, wurde die ganze Konstruktion mit zwei Schraubzwingen vorübergehend fixiert.
Jetzt sind wir bereits bei der Feinausrichtung des Hochbeetes. Wichtig ist, dass alle Winkel gut passen. Dazu haben wir die Diagonalen gemessen und so lange Zentimeter um Zentimeter an den Außenwänden nachjustiert, bis diese, bis auf wenige Millimeter, gleich lang waren. Anschließend ging es an das Verschrauben der Seitenteile. Da ein Seitenteil jeweils vier Rundhölzer hoch ist, brauchten wir natürlich auch vier mal vier lange Schrauben, um alles miteinander zu befestigen.
Als die äußere Konstruktion von meinem Hochbeet stabil stand ging es an den Innenausbau. Würde man das Hochbeet jetzt gleich mit Ästen, Blättern, Erde und Humus befüllen, würde die Feuchtigkeit der Holzkonstruktion sehr schnell zusetzen. Damit das nicht passiert bekommt der Holzkasten noch eine Innenauskleidung. Für diese hat mein Onkel eine spezielle Kunststofffolie vorgesehen. Leider muss ich gestehen, dass ich nicht genau weiß, wie diese im der Fachsprache heißt, aber sie wird auch beim Hausbau verwendet, um den Keller vor Feuchtigkeit zu schützen. Mit dieser Beschreibung kann man euch im Baumarkt auf jeden Fall weiterhelfen (Ich habe sie euch einfach mal abfotografiert, dann seht ihr schon, was ich meine). Wichtig ist, dass die Folie nach außen hin genoppt ist. So kann die Luft zirkulieren und das Holz immer ordentlich trocknen. Das vermeidet, dass die Außenkonstruktion schnell verwittert und entsprechend hält länger. Befestigt haben wir die Folie an der Oberseite mit kleinen Nägeln und haben sie dann einfach nach unten hängen lassen.
Da wir von Nachbarn erfahren haben, dass sich bei ihnen Wühlmäuse im Hochbeet eingenistet haben, wollten wir uns auch dagegen schützen. Dafür haben wir am Boden einfach Hasendraht ausgelegt und die Ecken nach oben gebogen. Das reicht um die ungewollten Nager fern zu halten.
Zum Schluss waren noch die vier passend geschnittenen Bretter übrig. Diese dienen als Abschluss an der Oberseite. Zum einen schützen sie die Außenwände des Hochbeetes vor Regen und zum anderen sehen sie super aus. Die haben wir mit kleinen Schrauben von oben festgeschraubt.
Fertig aufgebaut ist das selbst gemachte Hochbeet. Was man allerdings auch bedenken muss ist, dass es auch recht viel Arbeit macht, um alle Einzelteile exakt vorzufertigen. Nur dann funktioniert auch der reibungslose Aufbau.
Ich habe selbst auch noch ein bisschen im Internet recherchiert und ein Youtube-Video gefunden in dem noch einmal erklärt wird, wie man am besten ein Hochbeet bauen kann:
Hochbeet befüllen
Als nächstes muss ich das Hochbeet befüllen. Der Innenraum wird nicht nur einfach mit Erde und Humus aufgefüllt, sondern es gilt einiges zu beachten. Auch hierzu habe ich ein kleines Video für euch gefunden. Ich selbst werde jedoch ein bisschen anders vorgehen, vom Grundprinzip ist es jedoch ähnlich.
Ganz unten wird mein Hochbeet mit Schnittabfällen befüllt. Dazu kann man einfach die Reste, also alles was vom Frühjahrsputz im eigenen Garten übrig ist, verwenden: Schnittabfälle von Hecken, Bäumen, Rosen und was ihr noch so im Garten habt. Gerne auch Wurzelstöcke, eben alles größere, was im eigenen Garten so übrig bleibt.
Danach kommt eine dünne Schicht Erde darüber, sie dient dazu die Löcher etwas zu befüllen. Anschließend fülle ich mein Hochbeet weiter mit Blättern, ganz kleinen Ästchen, Rindenmulch und was ich noch so in der Art im Garten finde.
Jetzt erst kommt die eigentliche Erde darüber. Aber nicht gleich die gute und teure Blumenerde, sondern erst einmal Humus. Entweder ihr nehmt den aus eurem Kompost, oder wie ich, ihr fragt euren Nachbarn, der gerade neu baut, ob ihr ein paar Schubkarren voll Dreck von seinem Aushub haben könnt. Erst darüber kommt dann die teure Blumen- oder Muttererde.
Was ich nicht direkt im ersten Jahr mit zum befüllen nehmen werde, ist Pferdemist oder ähnliches. Jetzt hat der Inhalt meines Hochbeetes noch ausreichend Nährstoffe. Es ist also einfach noch nicht notwendig.
Prinzipiell gilt wie bei jeder Gartenarbeit: Jeder macht es so wie er will und wie er es für richtig hält. Das gilt sowohl für den Bau als auch für das Befüllen von eurem Hochbeet.
Ich hoffe ich konnte euch aber ein paar Anregungen geben, damit euer Projekt „Hochbeet“ auch so gut funktioniert!
Hallo!
Das Hochbeet sieht wirklich sehr schick aus. Wirklich ein tolle Arbeit!
Leider wird ja das Holz aufgrund der Witterung nicht diese Farbe behalten – wie sieht es denn mittlerweile aus?
Grüße
Daniel
Hallo Daniel,
vielen Dank für das Kompliment!
Natürlich hat sich die Farbe etwas verändert, aber es ist eben Holz 🙂
Es ist jetzt etwas gräulicher aber immer noch sehr stabil und sehr schön.
Liebe Grüße,
Tobi
…ja, ich finde Holz auch sehr schön. Darum haben wir z.B. unserer Terasse auch auf Holz und nicht auf Stein gesetzt. Und auch hier ist das Holz mittlerweile gräulicher, aber es sieht immer noch schön aus.
Auf meiner neuen Seite http://www.hochbeet-bausatz.info habe ich ein paar Information zu Hochbeet-Bausätzen zusammengestellt (ich denke auch darüber ein Hochbeet anzulegen), aber Euers ist ja selbst gebaut und dadurch noch schöner und nicht vergleichbar.
Grüße
Daniel
Hallo Tobias ,
wir sind gerade auf der Suche nach einem schönen Hochbeet und haben Deins gefunden .
Ich habe eine Frage, wo hast du das Holz her bzw hast du eine Adresse für mich ?
Mit freundlichem Gruß
Sascha
Hi,
mein Bruder hat das Holz aus unserem eigenen Wald geholt. Allerdings würde ich zwecks günstigem und guten Holz im regionalen Sägewerk nachfragen.
LG Daniel