Was ist Mangold? Aufgrund seiner spinatähnlichen Blätter wird Mangold häufig als Spinatersatz verwendet, obwohl die beiden Gemüsepflanzen botanisch verschiedenen Unterfamilien angehören. Wir möchten euch heute alles Wichtige über den Mangold Anbau kurz zusammenfassen. Vom Mangold säen oder pflanzen bis hin zum ernten und lagern.
Direkte Verwandte von Mangold sind zum Beispiel Zuckerrübe und Rote Bete, was bereits sein lateinischer Name Beta vulgaris verrät. Mangold ist für seine auffällig dunkelgrünen, großen Blätter und seine bunten Stiele bekannt. Tatsächlich gibt es ihn in zwei Variationen:
- Stielmangold ist besonders beliebt, weil bei ihm sowohl die Blätter als auch die Stiele verzehrt werden können. Er wird spargelähnlich zubereitet.
- Blattmangold oder auch Schnittmangold genannt wird wie Spinat gekocht. Bei dieser Variante werden nur die Blätter verwendet.
Mangold ist im Nutzgarten ein echter Geheimtipp: Sein Anbau ist einfach und unkompliziert, die Pflanze selbst sehr robust und ertragreich. Mangold lässt sich sowohl im Freiland pflanzen als auch im Topf anbauen. Nebenbei gibt er auch optisch einiges her und wird nicht selten sogar als Zierpflanze kultiviert. Wir zeigen dir in diesem Artikel, wie der Anbau von Mangold abläuft und was es beim Säen und Pflanzen zu beachten gibt.
Mangold säen und pflanzen
Die Mangold Saison beginnt im April, sobald es kaum noch Frost gibt. Das Saatgut kann man entweder direkt ins Gartenbeet säen oder in kleine Töpfe und Multitopfplatten geben, um die Pflänzchen vorzuziehen. Mangold wird generell in Reihen gesät und kann zu einem späteren Zeitpunkt verdünnt werden, falls die Sämlinge zu dicht wachsen. Neben dem Aussäen kann Mangold auch direkt ins Beet oder in den Topf gepflanzt werden. Besonders dekorative Jungpflanzen mit gelben oder roten Stielen sind in vielen Gartencentern erhältlich.
In jedem Fall braucht Mangold zum Wachsen einen möglichst lockeren, nährstoffreichen Boden. Es empfiehlt sich also, noch vor dem Säen und Pflanzen etwas Kompost oder Hornspäne unterzumischen und für eine kräftige Bodenlockerung zu sorgen.
Im Folgenden findest du alle relevanten Informationen darüber, wie du Mangold richtig säen und pflanzen solltest:
- Mangold säen: ab März als Vorkultur (Fensterbank), im Freiland ab April
- Mangold pflanzen: April bis Juni
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Optimale Keimtemperatur: 15°C
- Keimdauer: 10 bis 14 Tage
- Saattiefe: 2-3 cm
- Bodenbeschaffenheit: nährstoffreich, humos, tiefgründig, locker
- Mangold im Topf: Mangold ist auch für Kübel und Topf hervorragend geeignet, sofern das Gefäß ausreichend groß ist. Für eine Pflanze sollte der Topf mindestens 25 cm Durchmesser haben. Wie bei allen Kübelpflanzen sollte auch hier eine Drainageschicht am Topfboden gelegt werden (z. B. Steine oder Kies), um Staunässe zu vermeiden.
- Mangold als Balkonpflanze: Da Mangold sich sehr gut im Topf anbauen lässt, ist er auch für den Balkon geeignet. Er braucht allerdings viel Sonne und sollte deshalb nur auf West- und Südbalkonen kultiviert werden. Da er mit seinen nachwachsenden Blättern sehr ergiebig sein kann, ist er ein perfekter Kandidat für einen Nutzgarten auf schmalem Raum.
- Pflanzabstand: Für Blattmangold hat sich ein Pflanzabstand von 30 cm bewährt (auch zu anderen Gemüsepflanzen), Stielmangold benötigt mindestens 40 cm Abstand. Eine zu enge Bepflanzung führt zu brüchigen, dünnen Stielen.
- Fruchtfolge: Beim Anbau von Mangold darf drei bis vier Jahre vorher weder Mangold selbst noch ein Verwandter der Fuchsschwanzgewächse (Spinat, Zuckerrübe, Rote Bete) gepflanzt werden. Geeignete Vorkulturen sind stattdessen Kohl, Gurke und Sellerie. Gute Nachbarn für eine Mischkultur sind Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Buschbohnen. Schlechte Nachbarn hingegen sind Gurken und Tomaten.
Pflanz-Tipp: Jungpflanzen sind noch besonders empfindlich gegen kalte Nächte. Bei Bedarf sollte also auf Gartenvlies oder einen Folientunnel zurückgegriffen werden, wenn die Temperaturen noch einmal absinken.
Mangold pflegen – gießen, düngen und überwintern
Mangold ist sehr pflegeleicht, frosthart und auch für Hobbygärtner ohne grünen Daumen bestens geeignet. Wissenswertes zum richtigen Pflegen, Gießen und Düngen von Mangold zeigen die nächsten Punkte:
- Mangold düngen: Eine mäßige Düngung mit organischem Dünger reicht Mangold vollkommen aus, da er nur zu den Mittelzehrern gehört. Mangold im Topf kann alle sechs Wochen mit etwas Flüssigdünger versorgt werden, im Sommer auch alle vier Wochen.
- Mangold gießen: Mangold liebt stets feuchte Erde und darf deshalb nicht austrocknen. An sehr heißen Sommertagen sollte immer auf eine regelmäßige Bewässerung Acht gegeben werden. Ist die Erde dauerhaft zu trocken, werden die Blätter und Stiele faserig und holzig.
- Bodenpflege: regelmäßiges Lockern der Erde
- Mangold überwintern: Mangold verträgt milde Winter im Freien sehr gut, sollte bei sehr strengen Frösten aber ins Gewächshaus oder mit Vlies geschützt werden. Blattmangold ist dabei deutlich winterhärter als Stielmangold. Letzter unterscheidet sich dabei auch abhängig von seiner Stielfarbe: Weißstielige Sorten sind besonders frostresistent, gelbstielige hingegen sind empfindlicher. Rotstielige Sorten liegen dazwischen.
Mangold Ernte
Wer Mangold schon sehr früh gepflanzt hat, kann sich im besten Fall bereits ab Juni über die erste Ernte freuen. Die generelle Erntezeit von Mangold liegt zwischen Juli und Oktober sowie im Frühjahr des zweiten Jahres zwischen März und Mai (Mangold ist zweijährig). Danach sollte man die Pflanzen entfernen und andere Nachkulturen wie Bohnen oder Tomaten anbauen.
TIPP – nur die äußeren Blätter ernten. Um möglichst lange von der gleichen Pflanze zu ernten, sollte man nur die äußeren Blätter abschneiden, aber das Herzstück und die inneren Blätter stehen lassen. Daraus können sich neue Blätter bilden, sodass sich Mangold bis in den Spätherbst hinein ernten lässt. Kleinere Blätter schmecken übrigens zarter und süßlicher, größere etwas herber.
TIPP – Zweijährigkeit von Mangold nutzen. Es lohnt sich, wenn man die Pflanzen im Herbst nicht komplett aberntet. Nach dem Überwintern können die jungen Triebe nämlich noch einmal wachsen und für eine zweite Erntezeit sorgen.
Mangold lagern
Ähnlich wie auch Spinatblätter bleibt geernteter Mangold nur kurze Zeit frisch. Stielmangold hält, wenn er im Ganzen geerntet wurde, etwas länger als lose Blätter. Deshalb findet man diese Sorten auch meist als ganze Pflanzen im Supermarkt.
Wir geben dir ein paar Tipps zur Hand, wie du Mangold lagern kannst, um ihn länger haltbar zu machen:
- Mangold im Kühlschrank lagern: Die einfachste Variante ist es, Mangold in ein feuchtes Tuch zu wickeln und im Kühlschrank zu lagern. Allerdings hält er auf diese Weise nur wenige Tage frisch.
- Mangold einfrieren: Stiel- und Blattmangold lassen sich sehr gut einfrieren. Blätter und Stiele sollten vorher gründlich gewaschen und kleingeschnitten werden. Wird Mangold zusätzlich blanchiert, behält er nach dem Einfrieren seine Farbe und sein Aroma. So bleibt Mangold bis zu einem Jahr frisch.
- Mangold als Pesto verarbeiten: Wer seine Mangoldblätter direkt verarbeiten will, kann ein selbstgemachtes Pesto herstellen, zum Beispiel in Kombination mit Parmesan und Rosmarin. Rezepte mit Mangold findet man reichlich.
Fazit: Mangold Anbau
Mangold bringt viele Vorteile mit sich, die man nur bei wenigen Gemüsepflanzen findet. Er ist sowohl für Gartenbeete als auch Kübel auf Balkon oder Terrasse geeignet, braucht aber in beiden Fällen einen sonnigen Standort. Wichtig beim Anbau von Mangold ist, ihm genug Platz zum Wachsen zu geben. Ein Pflanzabstand von 30 bis 40 cm ist notwendig, damit er zahlreiche kräftige Blätter bilden kann. Regelmäßiges Gießen und ein gelegentliches Lockern des Bodens reichen Mangold meist schon aus, um sich gut zu entwickeln. Ab Juli können bereits die ersten Blätter geerntet werden. Nimmt man dabei nur die äußeren, kann die Pflanze von innen nachwachsen und bis zum Herbst für reichlich Nachschub sorgen. Der Anbau von Mangold kann deshalb sehr ertragreich sein und eignet sich insbesondere für Hobbygärtner, die nur wenig Fläche zum Kultivieren haben.