In rund 350 wissenschaftlichen Artikeln finden sich fast 200 unterschiedliche Symptome für das sogenannte Prämenstruelle Syndrom aufgeführt. Zum Glück für die Betroffenen treten immer nur einige wenige gleichzeitig auf. Dennoch leiden Frauen auf der ganzen Welt gleichermaßen unter den Beschwerden. Glaubt man Experten, könnten sie sich alle ganz einfach mit einer Ernährungsumstellung in den Griff bekommen lassen.
PMS – Die Tage vor den Tagen
Die Ernährungstipps entsprechen im Wesentlichen den gängigen Empfehlungen für eine gesunde Ernährungsweise, verlangen aber eine gewisse Disziplin, da sich auf der Blacklist auch Genussmittel wie Schokolade, Alkohol und Kaffee befinden. Spätestens wenn die typischen Bauchkrämpfe einige Tage vor der eigentlichen Blutung einsetzen, sollte man seine Ernährung anpassen. Diese Beschwerden, die oft auch mit weiteren physischen und psychischen Einschränkungen einher gehen, nennt man entsprechend das Prämenstruelle Syndrom. Nicht nur die Frauen selbst leiden unter Symptomen. Vor allem die psychischen Leiden wie Schmerzen, Angeschlagenheit, Reizbarkeit und Überempfindlichkeit können auch das nahe Umfeld stark belasten. Ein Grund mehr sich die Empfehlungen der Wissenschaftler zu Herzen zu nehmen.
Ernährungstipps bei PMS – So bekommt ihr die Symptome in den Griff
Bereits im Jahr 2000 wurden in einer Studie Hinweise darauf gefunden, dass eine vegetarische Ernährung PMS Symptome lindern könnte. Die 33 Teilnehmerinnen wurden angewiesen auf Fleisch, Fisch und Milchprodukte zu verzichten und darüber hinaus nicht mehr als zehn Prozent Fett zu sich zu nehmen. Die geringe Größe der Studiengruppe mag die Aussagekraft einschränken. Trotzdem ergab sich bei den Teilnehmerinnen eine signifikante Verringerung der Dauer und Intensität der PMS-Symptome. Auch die aktuellen Empfehlungen zielen auf eine vitaminreiche Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse. Der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) rät auf seiner Webseite ungesättigte Fettsäuren vorzuziehen, sowie die ergänzende Aufnahme von B-Vitaminen und Magnesium, da sich die beiden Stoffe günstig auf Stimmungsschwankungen, körperliche Beschwerden und auch Heißhungerattacken auswirken.
Andere Experten raten explizit vermehrt Vitamin B6 über die Nahrung aufzunehmen. Dies ist essenziell für den Aufbau der Hormone Serotonin und Dopamin, die wiederum dabei helfen können, die Stimmung zu stabilisieren. Vitamin B6 findet sich besonders in Avocados, Bananen, in Hülsenfrüchten, Walnüssen und diversen Gemüsesorten wie Brokkoli und Spinat. Auch Joghurt ist durch seinen Calcium-Gehalt ein Must-Eat-Nahrungsmittel für Frauen, die unter PMS leiden. Ebenfalls empfohlen werden Nahrungsmittel, die reich an Vitamin D und Isoflavone sind, darunter Soja. In Kombination mit Ausdauertraining und Entspannungstechniken kann der Alltag von PMS-Patientinnen deutlich an Qualität gewinnen. Dafür verzichtet man doch gerne auf den Kaffee!