Unsere Bundeslandwirtschaftsministerin Frau Julia Klöckner erbt ein Amt, welches ihr Vorgänger in desaströser Weise verlassen hat. Kaum jemand hat mehr Schaden daran gelassen, als Herr Schmidt. Vielleicht hat „die Neue“ ja tatsächlich auch Neues im Sinn. Manches der ersten Regierungserklärung kommt einem aber bereits bekannt vor.
In ihrer ersten Regierungserklärung beteuerte Frau Klöckner, dass die Versorgung der Bevölkerung systemrelevant sei. Natürlich gehöre da ein genaues Augenmerk auf eine artgerechte Tierhaltung gelegt. Als Ausweg aus dem Tierwohl-Dilemma schlägt Frau Klöckner ein Tierwohl-Label vor. Aber hatten wir das nicht auch bereits bei Herrn Schmidt?
Ein Tierwohl-Label ist leider nur so tierfreundlich, wie die Regelungen und Auflagen und auch Strafen, welche hinter dem Label stecken. Wer aber, wie Herr Schmidt, ein Label organisiert, welches nicht das Papier wert ist auf dem es gedruckt wird, weil bereits heute fast jeder dieses ohne Probleme erhalten wurde, der hat den Sinn eines derartiges Label nicht verstanden. So können wir nur hoffen, dass Frau Klöckner auch tatsächlich das Wohl des Tieres und nicht wie ihr Vorgänger, das Wohl der Wirtschaft in den Mittelpunkt des Labels rückt.
In die politischen Geschichtsbücher wird Herr Schmidt wohl mit seinem Glyphosat-Skandal eingehen. Frau Klöckner will vermeintlich nicht in die Fußstapfen ihres Vorgängers treten. Sie betonte, dass sie eine enge Zusammenarbeit mit dem Umweltschutzministerium suche, denn Landwirtschaft und Naturschutz müsse Hand in Hand gehen. Wie passt dazu aber der Einsatz von chemischen Pflanzengiften? Diese werden von Frau Klöckner definitiv nicht verurteilt, ganz im Gegenteil.
Am Ende der Amtszeit muss sich ein jeder Minister und eine jede Ministerin an Taten und nicht an Worten messen lassen. Wir wünschen Frau Klöckner viel Erfolg in ihrem Amt, werden ihr jedoch sehr genau auf die Finger schauen. Wer in einem derart wichtigen Amt, wie dem der Bundeslandwirtschaftsministerin für das Wohl der Menschheit, Tier und unserer Natur eintritt, dem werden wir gerne all unsere Unterstützung zukommen lassen.