Als Foodie bin ich jetzt auch auf Kumpir gekommen. Die türkische Backkartoffel erobert in Windeseile sämtliche Streetfood-Märkte auf der ganzen Welt. Was steckt hinter dem Erfolg eines vermeintlich so alten Gerichtes wie einer gebackenen Kartoffel?
Woher kommt Kumpir
Zwar wird Kumpir immer als türkische Kartoffel bezeichnet, so original türkisch ist die gebackene Kartoffel jedoch gar nicht. Man findet sie vielmehr in sehr vielen Kulturen. In die Türkei kam das Gericht dann vom Balkan aus. Von dort hat es auch seinen Namen erhalten und der bedeutet auf Deutsch nichts anderes als „Kartoffel“. Kumpir ist heute in der Türkei ein Begriff für zubereitete Ofenkartoffeln.
Was aber hingegen kaum jemand weiß, den wahren Ursprung des Wortes Kumpir finden wir in der deutschen Sprache. In machen Regionen Deutschland nutzt man das Wort Grundbirne für Kartoffel. In der Pfalz sagt man dazu auch Grumbier, was dem Kumpir schon recht ähnlich ist, sich auf seinem Weg bis nach Kleinasien jedoch noch ein wenig angepasst hat.
Was ist der unterschied zwischen Ofenkartoffeln und Kumpir
Das was wir inzwischen als Kumpir kennen und lieben gelernt haben, fand seinen Anfang Ende der 1980er Jahre in der Türkei. Man begann die Backkartoffel mit Käse, Salat, verschiedenem Gemüse und Fleisch zu belegen. Natürlich nicht, ohne darüber noch eine kräftige Soße zu geben. Somit war ein schneller Snack geboren und hat sich als Take-Away-Food im ganzen Land verbreitet ist.
Einen wirklichen Unterschied zwischen Ofenkartoffeln und Kumpir gibt es eigentlich nicht. Vielmehr ist Kumpir eine ganz spezielle Form der Zubereitung von Ofenkartoffeln. Die mehligkochenden Kartoffeln werden meist in Folie gebacken und anschießend nicht ganz geöffnet. Sie bleibt unten immer zusammen. Das Innere wird ein wenig mit der Gabel gelockert oder sogar mit Butter und Käse zu einem Brei zerdrückt.
Jetzt beginnt der kreative Teil an Kumpir. Belegen kann man seine Kartoffel nämlich ganz individuell. Wer sich ein wenig im Internet umsieht, der findet hunderte Variationen von Kumpir Rezepten.
So abwechslungsreich können Kumpir Rezepte sein
Inzwischen findet man als Kumpir Rezept fast alles was man sich nur vorstellen kann. Einige Highlights auf meiner Kumpir Rezept-Suche möchte ich euch gerne kurz beschreiben. Gerne beginne ich mit dem vielleicht deutschesten Kumpir, den ich gefunden habe. Hierfür wurde in der Kartoffel Sauerkraut, darüber Bratwurststücke und als Soße ein wenig Senf gereicht.
Wir selbst haben hier auf WirEssenGesund ein Rezept mit Kräutern und Pilzen online gestellt. Auch diese Version kann ich natürlich sehr empfehlen. Was sich allerdings ebenfalls sehr lecker anhört, ist ein Mix aus Pizza und Kumpir. Dort wird der Kumpir vorbereitet, dann klassisch wie eine Pizza belegt und die Kartoffel kommt anschließend zum überbacken nochmals in den Ofen.
Man kann sich aus Kumpir aber auch eine Art von Kartoffelsalat zaubern. Dafür wir der Kumpir mit reichlich Salat und einem entsprechenden Dressing serviert. Zu den Salatvarianten gehören traditionell insbesondere Bulgur und Couscous Salate, bei neueren Kreationen wird daraus aber auch schon mal Feldsalat mit Rote Bete. Immer beliebter werden nicht zuletzt Kumpir Rezepte mit Süßkartoffel anstatt der normalen Kartoffel.
Kumpir zu Hause selber zubereiten
Kumpir selber zu machen ist wirklich nicht schwer. Ihr braucht dazu große mehlig kochende Kartoffeln, die ihr in Alufolie für etwa eine Stunde in den Backofen gebt. Damit sie bereits etwas mehr Geschmack haben und die Haut etwas knuspriger wird, empfiehlt es sich die Kartoffel in Olivenöl einzureiben und noch gut Salz darüber zu geben.
Wenn ihr die Kartoffel wieder aus dem Ofen nehmt, dann könnt ihr sie mit zwei Gabeln vorsichtig öffnen. Dass innere der Kartoffel wird etwas gelockert und dann kann es losgehen. Ab jetzt könnt ihr euch frei austoben und euer ganz eigenes Lieblingsrezept kreieren. Gebt einfach vor dem Servieren noch ein paar frische gehackte Kräuter darüber und euer Rezept schaut auch noch richtig gut aus. So einfach ist es seinen Kumpir selber zu machen.
Fazit zu Kumpir
Die türkische Küche hat uns mit dem Döner bereits einen Fast-Food Megahit beschert. Während Döner, egal wo man ihn isst, aber immer ein wenig ähnlich schmecken, so ist Kumpir doch schon viel abwechslungsreicher. Leider findet man ihn noch nicht überall. In großen Städten wie Hamburg, Köln oder aber auch Berlin wird man aber schon fündig. Hat sich aber erst einmal herumgesprochen wie gut die nächste Generation der Ofenkartoffel schmecken kann, dann wird sich Kumpir vielleicht ähnlich schnell verbreiten wie einst der Döner. Vielleicht kann man aber auch an dem einen oder anderen Dönerstand bald auch Kumpir kaufen.