Kreuzfahrten werden immer beliebter, dabei sind sie aus ökologischen Gründen echte Dreckschleudern. Das liegt nicht nur daran, dass diese Kolosse mit Schweröl fahren, dem wohl bedenklichsten Treibstoff überhaupt, auch in Bezug auf die Lebensmittelverschwendung fallen die schwimmenden Städte richtig negativ auf. Es scheint sich jedoch etwas daran zu ändern.
Im Urlaub wird gegessen
Essen ist auf Kreuzfahrten eine der absoluten Lieblingsbeschäftigungen der Reisenden. Das Angebot ist vielfältig. Man muss weder auf sein gewohntes Schnitzel verzichten, kann gleichzeitig aber die Genüsse vieler anderen Länder probieren. All-Inclusive-Angebote versprechen zudem einen ungehemmten Genuss. Bestenfalls gibt es in allen Restaurants Buffet, so kann man sich die Teller richtig vollschaufeln. Schließlich möchte man ja von allem probieren. Da ist es fast schon selbstverständlich, dass nicht alles schmeckt und vieles auf den Tellern verbleibt. Auch sind die Augen oftmals größer als der Hunger, was zur Folge hat, dass Portionen so groß gewählt werden, dass man sie nicht mehr essen kann. Was zu Hause auffallen würde, das ist im Urlaub kein Problem. Der Kellner räumt den Teller weg und damit ist alles wieder gut.
Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung hat jetzt Tui Cruises als Kreuzfahrt-Anbieter erste Schritte gegen die Lebensmittelverschwendung an Bord ihrer Schiffe gestartet. Inzwischen hat man sich Experten mit an Bord geholt, die die Müllmengen wiegen und genau analysieren, woher diese stammen. Auf Basis dieser Daten sollen im Anschluss sämtliche Schiffe der Flotte optimiert werden.
Man kam bei den Untersuchungen zu der Erkenntnis, dass die 3500 Passagiere inklusive Bordpersonal etwa 16 Tonnen Lebensmittelmüll in nur einer einzigen Woche verursachen. Dieser wird außerhalb der 12 Seemeilenzone geschreddert und zum Teil einfach über Bord geworfen.
Mit wenig viel verändern
Um sich der Mengen bewusst zu werden, sollte man wissen, dass der Durchschnittsmensch täglich gut 1,8 Kilogramm an Lebensmitteln zu sich nimmt. In einer Woche wären dies folglich 13 Kilogramm. Teilt man die 16 Tonnen durch die Anzahl der Passagiere, so kommt man pro Woche auf 4,5 Kilogramm weggeschmissene Lebensmittel pro Person. Damit könnte man mit etwas Wohlwollen die Schiffsreise ohne Probleme kulinarisch um 3 Tage verlängern.
TUI Cruises hat es jetzt geschafft mit kleinen Veränderungen große Einsparungen zu erreichen. So werden Buffets umgestaltet und nicht mehr standardmäßig Brot an den Tischen eingestellt. Es soll keiner hungern, aber Verschwendung braucht es eben auch nicht.
Wenn wir selbst im Urlaub ein wenig darauf achten, dann könnten wir erhebliche Mengen am Lebensmittel jenen zur Verfügung stellen, die sie wirklich brauchen. Hinzu kommt, dass wir deutlich weniger Grund und Boden für die Produktion benötigten, was andere negative Einflüsse auf unsere Umwelt reduziert. Der Schritt von TUI Cruises geht auf jeden Fall in die richtige Richtung und sollte auch andere Anbieter zum Nachahmen anregen.
Dem Stimme ich voll zu. Lecker und gut Essen ist natürlich an Bord gut. Aber All-inclusive darf nicht zur Verschwendung führen und volle Teller wieder abräumen lassen nur weil man jetzt satt ist oder den Rest nicht mehr mag.
Daher schlage ich auch an Bord ganz einfach vor, wer den Teller nicht leer ist, zahlt 5 €.
Vielleicht zeigt das ja Wirkung.
MfG M.L.
Hallo Manfred,
deine Idee ist sehr gut und manche All-You-Can-Eat Restaurants machen dies auch schon. Allerdings will man ja seine Kundschaft nicht verprellen. Es ist also immer ein sehr schmaler Grat auf dem man sich damit begibt.
Wenn es aber irgendwann alle tun, dann würde es definitiv funktionieren 😉