In der Region Altötting wurde im Trinkwasser eine möglicherweise krebserregende Chemikalie nachgewiesen. Das zuständige Gesundheitsamt führt nun Bluttests bei den Anwohnern durch.
Freiwillige Blutuntersuchungen
Im Trinkwasser im bayerischen Altötting wurde Perfluoroctansäure (PFOA) gefunden. Dabei handelt es sich um eine wahrscheinlich krebserregende Chemikalie. Um sicherzustellen, dass die Menschen in der Region keiner erhöhten Belastung ausgesetzt waren, werden den Anwohnern aktuell Blutproben entnommen. 931 mutmaßlich Betroffene haben sich gemeldet, um den Gehalt von PFOA, einem Ersatzstoff und sechs weiteren perfluorierten Substanzen in ihrem Blut prüfen zu lassen. An den Untersuchungen können nur Freiwillige teilnehmen, die in der Region Altötting leben und sich bis zum 23. Januar beim Landratsamt registriert haben. Die Proben werden bis in den März hinein entnommen und vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) untersucht.
Folgen für Mensch und Umwelt
Bereits 2006 wurde vom LGL ein Sonderuntersuchungsprogramm des Trinkwassers begonnen, das aktuell noch andauert. Weitere Folgen für die Umwelt werden ebenfalls untersucht. Die Chemikalie stammt vermutlich von Firmen in einem Gewerbegebiet in Burgkirchen an der Alz, einem Ort unweit von Altötting. Der Stoff kommt unter anderem in schmutz- und wasserabweisenden Textilien zum Einsatz. Experten kamen 2016 bei Kontrollen von Blutspenden aus der Region zu dem Ergebnis, dass PFOA wahrscheinlich diverse Krankheiten, darunter Krebs, begünstigt. In Folge der Belastung wurden bereits Trinkwasserbrunnen geschlossen und mit Aktivkohleanlagen versehen, die das Wasser reinigen sollen.