Eine aktuelle Studie in den USA deutet darauf hin, dass eine Reduktion der Kohlenhydrate die Kontrolle des Blutzuckerspiegels deutlich vereinfacht. Damit beleben die Forscher einen alten Therapieansatz für Diabetiker wieder.
Alter Ansatz, neue Studie
Bevor Insulin zur Behandlung von Diabetes eingesetzt wurde, gab es diverse andere Therapiemethoden, um den Blutzuckerspiegel in den Griff zu bekommen. Eine dieser Methoden war die Regulierung des Blutzuckerspiegels über eine spezielle Kohlenhydrat-Diät für Typ-1-Diabetiker. Man habe damals durch die Beschränkung der Kohlenhydratzufuhr die Lebenserwartung von Kindern um Jahre verlängern können, so die Forscher.
Entscheidend für Diabetes-Patienten ist bei der Ernährung der sogenannte Glykämische Index. Er gibt an, wie stark ein Lebensmittel den Blutzucker in die Höhe schnellen lässt. Damit lässt sich die Nahrung nach günstigen und ungünstigen Kohlenhydrat-Lieferanten klassifizieren. Frisches Gemüse, die meisten Obstsorten, Hülsenfrüchte, Milchprodukte und Vollkornprodukte haben alle einen niedrigen Glykämischen Index und sind daher für Diabetiker besser geeignet, als beispielsweise Weißmehlprodukte oder zuckerhaltige Nahrung. Da Kohlenhydrate auch aus Zuckerketten bestehen, ist es naheliegend die Aufnahme dieser einzuschränken.
Bessere Blutwerte durch Kohlenhydrat-Verzicht
Um dieser Theorie auf die Spur zu kommen, führten die Wissenschaftler eine Befragung von 316 Typ-1-Diabetikern mit einer kohlenhydratarmen Ernährung durch. Bei der Auswertung der Daten ergab sich unter anderem, dass sie ein deutlich geringere Menge an Insulin benötigen als andere Patienten. Außerdem wiesen sie eine verbesserte Insulinsensitivität und kardiometabolische Gesundheit auf. Das heißt, dass ihr Blut geringere Mengen an Triglyzerid enthielt, dafür aber eine erhöhte Konzentration an HDL-Cholesterin.
Um dieses Zusammenspiel genauer zu untersuchen, sind nun weitere Forschungen nötig. Zumal es sich bei der aktuellen Studie lediglich um eine Beobachtungsstudie handelt, die durch klinische Studien erst noch bestätigt werden muss. Das bedeutet auch, dass die Ergebnisse nicht genug Aussagekraft besitzen, um das aktuelle Therapie-Verfahren bei Diabetes-Kranken zu ändern. Wer unter dieser Form der Zuckerkrankheit leidet und über eine Ernährungsumstellung nachdenkt, sollte sich aber von einem Experten beraten lassen.