Wer einmal den Fleischersatz Jackfruit probiert hat, der wird begeistert sein. Die unreife Frucht des Jackfruchtbaumes schafft es tatsächlich die Konsistenz von Fleisch vollständig zu imitieren. Noch gibt es den neuen Fleischersatz bei uns nur selten zu kaufen, allerdings finden sich langsam aber sicher immer mehr Hersteller, die uns in den Genuss der Jackfruit bringen wollen.
Jackruit wird Soja als Fleischersatz verdrängen
Bisher ist eindeutig Soja und daraus hergestelltes Tofu bei uns der Fleischersatz Nummer Eins. Dahinter folgen noch Seitan oder Lupinen. Wer eine Jackfruit kaufen möchte, der kann diese meist nur in ausgewählten Asialäden finden. Selbst dann müssen sie in der Regel noch aufwendig weich gekocht und mariniert werden. Das wird sich aber bald ändern.
Die Jackfrucht wird den Markt für veganen Fleischersatz nämlich mit aller Voraussicht revolutionieren. Immer mehr Hersteller bieten bratfertige Jackfruit an, welche zudem bereits mariniert ist und scharf angebraten einen absolutes Fleischerlebnis verspricht.
Optisch und vom Biss ähnlich dem „Pulled Pork“, lassen sich daraus Burger, Gulasch und viele andere vegane Rezepte zaubern. Die Grundage des Genusses bildet die unreife Frucht des Jackfruchtbaumes. Sie schmeckt im Grunde genommen nach nicht viel, besitzt aber die Eigenschaft den Geschmack von allem annehmen zu können. Folglich entscheidet die Marinade über den Geschmack. Das ist bei Fleisch meist nicht viel anders. Die Jackfruit wird ein Erfolg werden, dabei sind es nicht unbedingt die gesundheitlichen Eigenschaften, die überzeugen.
Wie gesund ist die Jackfruit?
Denn neben dem Geschmack werden gerne auch die gesundheitlichen Vorteile angepriesen. Blickt man allerdings etwas näher auf die Nährstoffe der Jackfruit im Vergleich zum klassischen Tofu, so geht der Punkt definitiv an das Sojaprodukt. Gerade das pflanzliche Eiweiß ist ein Argument, welches in der Vergangenheit für Soja gesprochen hat und auch künftig für Tofu, Seitan und Lupinen sprechen wird.
An die Konsistenz kommen allerdings alle drei Ersatzprodukte nicht wirklich heran. Insbesondere Tofu schmeckt vielen Menschen nicht und auch Soja gilt bei vielen als umstrittenes Lebensmittel, wenn auch unbegründet.
Am besten lässt sich die Jackfrucht nach ihren Inhaltsstoffen mit unserer heimischen Kartoffel vergleichen. Damit ist sie auf jeden Fall eher zu empfehlen als Fleisch, an viele andere Grundstoffe für Fleischalternativen kommt sie damit aber nicht heran und ein herausragendes Superfood ist sie schon gar nicht.
Kritik an der Jackfruit
Bei allen geschmacklichen Vorteilen der Jackfruit sollte man allerdings die negativen Seiten nicht verschweigen. Wer aus ökologischen Gründen auf Fleisch verzichtet, der muss auch bei der Jackfruit zumindest etwas genauer hinsehen. Die Frucht wächst ausschließlich in den Tropen und wird meist aus Südost-Asien oder Indien zu uns transportiert. Allein durch diese weiten Transportwege steht es um die Umweltbilanz der Jackfruit nicht mehr ganz so gut.
In Thailand beispielsweise befinden sich bereits große Plantagen in Monokultur, welche den dortigen Markt versorgen. Es gilt zu befürchten, dass bei einem steigenden Trend der Frucht als Fleischersatz, solche Felder deutlich erweitert werden könnten. Allerdings pflegt mancher Importeur auch Kooperationen mit indischen Bauern, die die Bäume ökologisch kontrolliert anbauen.
Fazit zur Jackfruit
Ökologisch gesehen muss bei vielen Fleischersatzprodukten in Bezug auf Nachhaltigkeit und Klima die Herkunft beachtet werden, davon ist auch die Jackfruit nicht ausgenommen. Verglichen mit der CO2-Bilanz von Fleisch schneidet man besser ab, das heimische, saisonale Gemüse spielt allerdings in einer ganz anderen Liga. Dem muss man sich bewusst sein.
Was man aber der Jackfruit nicht absprechen kann: In Bezug auf Konsistenz und Geschmack kommt bisher kaum jemand an sie als vegane Fleischalternative heran. Die Jackfruit ist in diesem frühen Stadium der Ernte nämlich nahezu ohne Aroma, weshalb man mithilfe von Gewürzen sehr gut den Geschmack von Fleisch imitieren kann.