Wenn es ums Thema Öl geht, scheiden sich die Geister! Während die eine Gruppe einen großen Bogen darum macht, verwenden andere Speiseöle für sämtliche Gerichte: Sie wandern ins Dressing, landen im Kuchen oder in der Pfanne, um darin Gemüse und Co. anzubraten. Sind Pflanzenöle aber wirklich gesundheitsfördernd oder sind sie schlecht und machen fett? Das sehen wir uns in diesem Artikel einmal gründlich an…
Verdient Sonnenblumenöl seinen schlechten Ruf?
Das Problem bei Sonnenblumenöl: Es beinhaltet kaum gesunde Omega-3-Fettsäuren und dafür umso mehr Omega-6-Fettsäuren. Diese sind nicht per se schlecht, doch wenn zu viel von den zweifach ungesättigten Fettsäuren und zu wenig von den mehrfach ungesättigten Fettsäuren aufgenommen wird, entwickelt sich rasch ein Ungleichgewicht. Dadurch kann es passieren, dass sich die Fettsäuren früher oder später in den Arterien einlagern und diese verstopfen. Ein Schlaganfall oder Herzinfarkt kann die Folge sein. Ein zu hoher Konsum fördert zudem Entzündungen. Aufgepasst: Nicht selten finden wir im Sonnenblumenöl auch Mineralöl.
Trotzdem wird das billige Öl in vielen Haushalten zum Kochen und Backen verwendet, schließlich schmeckt es neutral und ist vielseitig einsetzbar. Nutze doch statt Sonnenblumenöl lieber hochwertiges Oliven-, Raps- oder Leinöl und integriere diese Pflanzenöle in deine tägliche Ernährung!
Sonnenblumenöl in Aufstrichen
Leider enthalten zahlreiche pflanzliche Brotaufstriche Sonnenblumenöl oder sogar Palmöl. Achte auf die Zutatenliste und wähle Aufstriche, die ohne die genannten Öle auskommen oder in denen Sonnenblumenöl nicht an vordere Stelle steht. Noch besser: Stell dir doch gleich deinen eigenen Brotaufstrich her. Wie wäre es mit einem köstlichen Kiwi-Curry-Brotaufstrich oder einem Paprika-Walnuss-Aufstrich?
Kaltgepresste und raffinierte Öle
Bei kaltgepressten Speiseölen gilt: diese nur für die kalte Küche verwenden, sprich für Pestos, Dressings, Dips, Salate und Desserts. Raffinierte Pflanzenöle sich zum Braten oder (wer mag) zum Frittieren gut geeignet. Diese Bratöle können bis über 200 ° C erhitzt werden. Kokosöl hat sogar einen Rauchpunkt von über 220 ° C.
Fällt die Temperatur nicht allzu hoch aus, eignen sich auch manche native Öle, wie zum Beispiel Olivenöl. Fängt ein Speiseöl beim Anbraten an zu rauchen, entwickeln sich Schadstoffe, wodurch selbst das beste Öl gesundheitsschädlich werden kann. Erwärme pflanzliches Öl daher immer langsam und lagere es stets kühl und dunkel, beispielsweise im Kühlschrank.
Lies hier nach, welches Öl man am besten wofür verwendet.
Helfen Pflanzenöle beim Abnehmen?
Sind Öle Schlankmacher oder echte Kalorienbomben? Speiseöle besitzen mit 9 kcal mehr als 50 % so viel Energie wie Eiweiß oder Kohlenhydrate. Trotzdem wirken Omega-3-Fettsäuren effektiv gegen Bauchfett. Die Superfettsäuren kommen vorwiegend in Leinöl, Walnussöl und Hanföl vor. Aber auch Olivenöl und Rapsöl lassen die Pfunde schmelzen. Omega-3-Fette begünstigen obendrein die mikrobielle Diversität, wie eine Erhebung der University of Nottingham bewies.
Erfahre hier mehr darüber, wie uns Pflanzenöle bei der Gewichtsreduktion unterstützen.
Fettlösliche Vitamine
Unser Organismus ist auf Fette angewiesen, um Vitamin A, D, E und K aufnehmen zu können, denn diese Vitamine können sich nur in Fett auflösen. Vitamin A dient der Augengesundheit, Vitamin D ist für den Knochenaufbau wesentlich, Vitamin E für den Zellschutz und Vitamin K für die Blutgerinnung.
Fazit: Sind Speiseöle gesund oder ungesund?
Im Jahr 2019 gingen beinahe 15 l Pflanzenöl pro Person drauf! Das entspricht etwa 4 Millionen l mehr, als wir vor 10 Jahren verbraucht haben. Dabei sind nicht alle Öle gleichermaßen gut. Ölsorte und Ölqualität machen den entscheidenden Unterschied: Während Palmöl und Sonnenblumenöl beispielsweise einen eher schlechten Ruf haben, werden Leinöl und Hanföl gesundheitsfördernde Effekte nachgesagt.
Achte auf ein ausgewogenes Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6-Fettsäuren. Der optimale Wert liegt bei 5:1. Hierzulande bewegt er sich bei einem Anteil von 15:1. Das ist der Grund, weshalb wir so oft wie möglich zu qualitativ hochwertigen Pflanzenölen aus heimischem Anbau greifen sollten. Hierzu zählen kaltgepresstes Leinöl oder Rapsöl. Sie passen super in eine ausgewogene Ernährung und bereichern unseren Speiseplan.
Hier haben wir 8 Pflanzenöle genauer unter die Lupe genommen.