Es gibt kaum eine andere Frucht, die in den sozialen Medien so trendet wie die Avocado. Über 10 Millionen Mal wurden Beiträge mit dem Hashtag #Avocado geteilt. Noch vor 10 Jahren war sie eine unbekannte mittelamerikanische Frucht, heute ist die der meist fotografierte Superfood. Doch welchen Einfluss hat Instagram auf den Konsum von Avocados?
Anbau stark gestiegen
Seit es Instagram gibt ist die weltweite Avocado Produktion um die Hälfte gestiegen. Während im Jahr 2010 noch ca. 4 Millionen Tonnen produziert wurden, waren es dieses Jahr schon ca. 6 Millionen Tonnen. In den letzten neun Jahren, ist auch der Avocado Import in Deutschland um erstaunliche 300% angestiegen.
Die sozialen Medien sind schuld
Dass soziale Medien einen Einfluss auf unser Konsumverhalten haben ist kein Geheimnis. Je beliebter etwas ist, desto mehr steigt meist die Nachfrage und die Avocado ist mit ihren mehreren Millionen Beitragen sehr beliebt.
Dass immer mehr Menschen sie begehren liegt deshalb nicht nur daran, dass sie besonders gut schmeckt oder besonders vielseitig ist, und auch nicht daran dass sie als sehr gesund gilt. Viel mehr ist ihr Ansehen dem geschuldet, dass so viele Menschen Fotos von ihr teilen. Und zugegeben, Fotos von schön angerichteten Avocado Toasts oder Bowls sind aus unseren Feeds nicht mehr wegzudenken. Noch dazu verkörpert sie den gesunden Lifestyle, weshalb wir mit ihr weitaus mehr als nur einen Snack, einen Aufstrich oder eine Koch- und Backzutat verbinden.
Die Auswirkungen sind gravierend
Dieses beeindruckende Phänomen mag zwar faszinierenden, aber auf den ersten Blick harmlos wirken. Doch der Anbau von Avocados hat in den Ursprungsländern gravierende Auswirkungen. Denn um einen Kilo Avocados zu produzieren werden 1500 Liter Wasser benötigt. Im Vergleich dazu benötigt eine Banane nur 940 Liter und herkömmliche, regionale Obstsorten wie Äpfel lediglich 700 Liter Wasser.
Vor allem in Länder wie Chile und Mexiko, wo sich die meisten Avocado Plantagen befinden, ist das ein großes Problem. Denn diese Länder haben ohnehin schon sehr mit Dürreperioden zu kämpfen und Trinkwasser ist dort ein rares Gut. Als wäre das nicht schon schlimm genug, werden zudem in Mexiko jährlich ca. 4000 Hektar Regenwald gerodet um geeignete Anbauflächen zu schaffen. Dazu kommt noch der ganze CO2 Ausstoß, der durch den Export verursacht wird.
Im Sinne des Klimas wäre es dann doch eine Überlegung wert statt dem Instagram Trend zu folgen lieber zu regionalen und saisonalen Früchten zu greifen.