Die so genannten Superfoods begegnen uns mittlerweile in jedem Supermarkt – Chia-Samen, Goji-Beeren oder Matcha-Tee versprechen extrem viele Nährstoffe und daher mit dem Griff zur Packung den schnellen Gesundheits-Booster.
Nun sind Daten des deutschen Einzelhandels veröffentlicht worden, die belegen, dass diese Werbestrategie funktioniert hat. 2016 hat sich im Vergleich zum Vorjahr der Verkauf von Matcha-Tee mehr als verdoppelt, der Absatz von Quinoa ist um fast ein Drittel gestiegen.
Der eindeutige Verkaufsschlager: Chia. Die Trend-Samen aus Mittelamerika bescherten 2016 einen Umsatz von über 23 Mio. Euro, fast doppelt so viel wie im Vorjahr.
Wenn man sich nun genauer anschaut, was das eigentlich für Lebensmittel sind, merkt man schnell – sie enthalten tatsächlich viele Nährstoffe. Gegen den Konsum ist also erstmal nichts einzuwenden. Allerdings trifft das auch auf viele Früchte, Gemüse und Getreide zu, die regional angebaut werden. Wenn nun der Eindruck entsteht, dass exotische Produkte einen gesundheitlichen Mehrwert bieten, den wir sonst nicht bekommen, dann stimmt das schlichtweg nicht.
Leinsamen etwa enthalten ähnlich viele Omega-3-Fettsäuren, mehr Proteine und mehr Ballaststoffe als Chia-Samen. Sesam liefert mehr als doppelt so viele Omega-6-Fettsäuren. Nüsse aller Art sind hier empfehlenswert, auch Rapsöl. Es gibt also Alternativen, die ebenfalls das Label “Superfoods” verdienen. Das ist auch deshalb wichtig, weil die langen Importwege Energieverbrauch und Umweltbelastung bedeuten.
Marketingtechnisch haben es die Leinsamen natürlich schwer – sie wirken bieder, sind kein sexy Produkt. Da bleibt zu hoffen, dass sich das Wissen um die Inhaltsstoffe durchsetzen wird. Profitieren tut dann nicht nur die Umwelt, sondern auch die Konsumenten. Denn die lokalen Superfoods sind natürlich viel günstiger.
Wir haben euch die wichtigsten heimischen Superfoods zusammengestellt!