Das Jahr 2016 hatten die Vereinten Nationen offiziell zum „Internationalen Jahr der Hülsenfrüchte“ erklärt. Unter dem Motto „Nahrhafte Pflanzen für eine nachhaltige Zukunft“ wollten sie für eine nachhaltigere Ernährung sorgen. Das hat funktioniert, denn in den letzten vier Jahren ist die Anzahl von Produkten, die Hülsenfrüchte enthalten, stark gestiegen. Zu ihren bekanntesten Vertretern zählen rote Linsen, Kichererbsen und Sojabohnen.
Warum Hülsenfrüchte im Trend sind
Hülsenfrüchte sind in Ländern, in denen traditionell wenig Fleisch gegessen wird, schon lange ein wichtiger Bestandteil der Ernährung. Auch hierzulande gewinnen sie an Bedeutung, da sich immer mehr Menschen vegetarisch ernähren. Der Grund dafür ist ihr hervorragendes Nährstoffprofil. Sie sind reich an Eisen und Eiweiß und daher ein guter Fleischersatz. Sie fördern die Verdauung, da sie einen hohen Ballaststoffgehalt haben. Ihre komplexen Kohlenhydrate sorgen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl und haben einen niedrigen glykämischen Index, weshalb sie den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lassen. Auch ihr geringer ökologischer Fußabdruck ist ein Argument dafür mehr Hülsenfrüchte zu essen. Denn bei der Produktion von Hülsenfrüchte wird 86 Prozent weniger Treibhausgas CO2 freigesetzt als bei der Fleischproduktion.
Einige Zahlen, die den Trend aufzeigen
Besonders in Europa stieg in den letzten Jahren die Anzahl von Produkten, die Hülsenfrüchten enthalten, stark an. Deutschland hat es im EU-Ranking mit 13 Prozent an neuen Produkte mit Hülsenfrüchten in den Lebensmittelmärkten auf Platz drei hinter Großbritannien (19 Prozent) und Frankreich (14 Prozent) geschafft. Weltweit sind von Mitte 2013 bis Mitte 2017, Daten zufolge, die die EU im Rahmen des Projekts TRUE ausgewertet hat, sogar 27.058 neue Produkte mit Hülsenfrüchte auf den Markt gekommen. Insbesondere Fleischersatzprodukte liegen im Trend. Diese hatten innerhalb der letzten vier Jahre eine außergewöhnlich hohe Wachstumsrate von 451 Prozent.
Das Jahr der Hülsenfrüchte hat also auch in der Lebensmittelindustrie deutliche Spuren hinterlassen. Was zu begrüßen ist, denn Hülsenfrüchte sind tatsächlich „Nahrhafte Pflanzen für eine nachhaltige Zukunft“. Sie sind nämlich nicht nur eine wichtige pflanzliche Eiweißquelle, sondern verbessern auch die Fruchtbarkeit, der Böden auf denen sie wachsen.