Für alle Heuschnupfen-Geplagten gibt es schlechte Nachrichten. Die Heuschnupfen-Saison geht immer länger. Sie beginnt früher und endet später. Münchner Forscher für Umweltmedizin haben sich dem Phänomen gewidmet und erste Erklärungen dafür.
Fast ganzjährig Heuschnupfen
Bereits mit den ersten Blüten im März beginnt für manche Menschen der jährliche Leidensweg. Die Augen sind verquollen und die Nase läuft unentwegt. Die Zahl der Betroffenen nimmt seit den 1990er Jahren immer weiter zu. Viele von Ihnen kommen ohne entsprechende Antiallergika überhaupt nicht mehr zurecht.
Bei Allergien zeigt der Körper Abwehrreaktionen auf eigentlich unbedenkliche Substanzen, wie etwa Pflanzenpollen. Meist werden die Reaktionen von Jahr zu Jahr schlimmer. Das geschieht jedoch nicht nur durch eine stärkere Reaktionsanfälligkeit des Körpers, auch Umweltauswirkungen sind zunehmend dafür verantwortlich.
Umweltverschmutzung fördert Heuschnupfen
Die Münchner Forscher sehen einen Zusammenhang zwischen Umweltschadstoffen sowie dem Klimawandel und der Allergiehäufigkeit. Sie beobachten, dass durch den milderen Frühling auch die Pollen früher zu fliegen beginnen. Andere Pollen verlängern ihre Flugzeit durch die veränderten Wetterbedingungen in Richtung Herbst. Hinzu kommt, dass mache Pflanzen durch eine erhöhte CO2-Konzentration in der Luft auch deutlich mehr Pollen produzieren, als noch vor wenigen Jahren.
Es werden aber auch Zusammenhänge von Heuschnupfen und einer zunehmenden Luftverschmutzung erkannt. So steigert beispielsweise Ozon die allergische Wirkung von Pollen. Dabei werden vermehrt die in den Pollen enthaltenen proteinhaltigen Proteine produziert und auch neuartige Allergene gebildet.
Heuschnupfen ist heilbar
Mit ihren Untersuchungen versuchen die Forscher Allergien, wie etwa Heuschnupfen, besser zu verstehen und deren Entstehungsweise erklären zu können. Auf der anderen Seite suchen sie nach Möglichkeiten Therapien effizienter zu machen und etwa die Erfolgschancen einer Hyposensibilisierung zu verbessern. Inzwischen wird nach eigenen Aussagen eine Erfolgsquote von etwa 70 Prozent erreicht.
Andere Studien haben zudem einen Zusammenhang zwischen unserer Ernährung und Allergien gezeigt. So kann beispielsweise durch eine vorwiegend pflanzliche Ernährung ebenfalls Heuschnupfen vorgebeugt und dessen Symptome gemildert werden.