Es gibt in Deutschland etwa 40 essbare Speisepilze. Sie sind auf unseren Wiesen und in unseren Wäldern auffindbar. Wer weiß welche Pilze man sammeln kann und wo diese zu finden sind, der kann während der richtigen Pilzzeit sein kulinarisches Angebot deutlich ausweiten.
Was heißt bei Pilzen „essbar“, „ungenießbar“ oder „giftig“?
Essbare Pilze werden als solche bezeichnet, wenn diese ohne schaden vom Menschen verzehrt werden können. Das heißt aber noch lange nicht, dass diese lecker sein müssen. Ungenießbar ist ein Pilz dann, wenn er entweder aufgrund seiner Konsistenz nicht essbar ist einfach für den Menschen widerlich schmeckt. Ein giftiger Pilz führt aufgrund seiner Inhaltsstoffe zu Gesundheitsstörungen. Das beginnt bei einer leichten Übelkeit und kann sogar tödlich enden.
Wann sind essbare Pilze auch Speisepilze?
Es gibt auf jeden Fall mehr essbare Pilze als Speisepilze. Damit ein Pilz nämlich zum Speisepilz wird müssen vier Bedingungen erfüllt sein:
- geringe Verwechslungsgefahr
- Leicht zu bestimmen
- häufiges Vorkommen
- ergiebiger und schmackhafter Fruchtkörper
Liste von Speisepilzen
Becherlingsartige Schlauchpilze:
- Speisemorchel (Morchella esculenta)
- Spitzmorchel (Morchella conica)
Röhrenpilzartige Ständerpilze:
- Birkenpilz (Leccinum scabrum)
- Espenrotkappe (Leccinum rufum)
- Flockenstieliger Hexenröhrling (Boletus luridiformis)
- Goldröhrling (Suillus grevillei)
- Großer Gelbfuß, Kuhmaul (Gomphidius glutinosus)
- Hainbuchenrauhfußröhrling (Leccinum griseum)
- Heiderotkappe (Leccinum versipelle)
- Maronenröhrling (Xerocomus badius)
- Rotfußröhrling (Xerocomus chrysenteron)
- Sommersteinpilz (Boletus aestivalis)
- Steinpilz, Herrenpilz (Boletus edulis)
- Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus)
Porenpilzartige Ständerpilze:
- Austernseitling (Pleurotus ostreatus)
Staubpilzartige Ständerpilze:
- Riesenbovist (Langermannia gigantea)
Blätterpilzartige Ständerpilze:
- Feldschwindling, Nelkenschwindling (Marasmius oreades)
- Graublättriger Schwefelkopf (Hypholoma capnoides)
- Küchen- / Knoblauchschwindling (Marasmius scorodonius)
- Parasol, Riesenschirmpilz (Macrolepiota procera)
- Reifpilz, Zigeuner (Rozites caperatus)
- Perlpilz, Rötender Wulstling (Amanita rubescens)
- Riesenegerling (Agaricus augustus)
- Samtfußrübling (Flammulina velutipes)
- Schafegerling, Weißer Anisegerling (Agaricus arvensis)
- Schiefknolliger Anisegerling (Agaricus abruptibulbus)
- Schopftintling (Coprinus comatus)
- Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis)
- Violetter Rötelritterling (Lepista nuda)
- Wiesenegerling (Agaricus campestris)
Nichtblätterpilzartige Ständerpilze:
- Krause Glucke (Sparassis crispa)
- Pfifferling, Eierschwamm (Cantharellus cibarius)
- Schwefelporling (Laetiporus sulphureus)
- Semmelstoppelpilz (Hydnum repandum)
- Totentrompete, Herbsttrompete (Craterellus cornucopioides)
- Trompetenpfifferling (Cantharelus tubaeformis)
Täublingsartige Ständerpilze:
- Edelreizker, Echter Reizker (Lactarius deliciosus)
- Fichtenreizker (Lactarius deterrimus)
- Frauentäubling (Russula cyanoxantha)
- Speisetäubling (Russula vesca)
Was muss bei Speisepilzen weggeschnitten werden?
Der Speisepilz ist per Definition ein Speisepilz. Grundsätzlich kann an diesen ohne zu schälen oder ohne irgendetwas wegzuschneiden essen. Auch Lamellen oder Röhren müssen nicht entfernt werden. Lediglich bei etwas älteren Exemplaren empfiehlt es sich, da die Röhren oder Lamellen unter Hitze eine eher unappetitliche Konsistenz annehmen. Das hat mit der Essbarkeit und Verträglichkeit des Pilzes allerdings nichts zu tun.