Wenn man versuchen würde, den Geruch der Weihnachtszeit zu beschreiben, dürfte neben Zimt auch ein weiteres Gewürz nicht fehlen: Anis bzw. Sternanis. Sofort kommen einem hier würzige Anis-Plätzchen in den Kopf oder der mit Sternanis verfeinerte Glühwein. Zugegeben – das Aroma von Anis ist zunächst vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, wertet insbesondere winterliche Speisen und Getränke allerdings wirklich auf. Und darüber hinaus sind die zahlreichen in Anis enthaltenen ätherischen Öle auch noch gesundheitsfördern.
Woher kommen Sternanis und Anis?
Bereits in der Antike galt Anis als Heilpflanze des östlichen Mittelmeergebiets. Die Anispflanze wird rund 50 Zentimeter hoch und besitzt zwischen Juli und August reichlich weiße, kleine Blüten. Aus diesen entwickelt sich anschließend der Anis-Samen, der im August geerntet werden kann. Vergleichbar mit Fenchel hat er einen sehr eigenen, süßlichen Geschmack.
Bei Sternanis hingegen handelt es sich nicht um die gleiche Pflanze. Die achtzackigen Sterne wachsen an einem Baum, der zu den Magnoliengewächsen gehört und insbesondere in subtropischen Gefilden wie Mexiko, Argentinien oder auch Asien vorkommt. Im Geschmack ist Sternanis deutlich würziger und schärfer.
Was macht (Stern-)Anis gesund?
Anis enthält reichlich gesunde Inhaltsstoffe, insbesondere ätherische Öle. So schützt der sekundäre Pflanzenstoff Anethol die Pflanze selbst vor UV-Strahlung, wird aber auch in seiner Wirkung auf den Menschen sehr geschätzt. Bei Erkältungskrankheiten bringt die Inhalation mit Anisöl schnelle Linderung, da dadurch der Schleim in den Bronchien gelöst und abtransportiert werden kann. Auf diese Art und Weise lindert Anis Nasennebenhöhlenentzündungen oder auch Erkältungen.
Darüber hinaus hilft Anis bei Magen-Darm-Beschwerden. Die Heilpflanze hat eine entkrampfende Wirkung und kann so Bauchschmerzen oder Verstopfungen entgegenwirken. Gerne wird hierfür auch zu Tee aus Anis, Fenchel und Kümmel gegriffen, der insbesondere bei Menschen mit Blähungen eine gute Wahl ist. Die enthaltenen Pflanzenstoffe haben einen antimikrobiellen Effekt und können so Bakterien und Keime neutralisieren, was die Entstehung blähender Gase verringert. Die gesunden Organismen im Darm werden hingegen nicht durch Anis angegriffen.
Kleiner Hinweis: Gerade auch stillenden Müttern kann die Wirkung von Anis zugutekommen. So entfaltet der Tee einerseits seine Wirkung auf über die Muttermilch und hilft, Blähungen des Babys zu lindern. Andererseits regt die östrogene Wirkung des Anisöls die Milchbildung an.
Wie wende ich Anis an?
Anis kann sowohl innerlich wie auch äußerlich angewendet werden
Innerliche Anwendung von Anis
Für die innerliche Verwendung gibt es mittlerweile reichlich Tabletten und Dragees mit Anisöl. Alternativ kann aus Anis aber auch leckerer Tee hergestellt werden. Hierzu einfach einen halben Teelöffel Anissamen vorsichtig zerdrücken und mit etwa 150ml kochendem Wasser übergießen. Nach rund 10 Minuten Zieh-Zeit können dann die Samenreste abgegossen und der Tee getrunken werden. Gut kombinierbar ist der Anis-Tee – vor allem bei Blähungen – außerdem mit Fenchel oder Kümmel. Darüber hinaus hilft der Tee auch bei Verschleimungen im Mund- und Rachenbereich.
Äußerliche Anwendung von Anis
Zur Schleimlösung hat sich neben der innerlichen Einnahme vor allem das Einatmen von Anisöl bewährt. Hierzu wird nur eine Schüssel mit etwa einem Liter heißem Wasser sowie fünf Tropfen Anisöl benötigt. Über diese beugt man sich anschließend und inhaliert für rund 10 Minuten den Wasserdampf. Auf diese Weise gelangt das Öl über die Atemwege an die Bronchien, wo es die schleimlösende Wirkung entfalten kann.
Achtung Verwechslungsgefahr beim Anis!
Anis sieht den giftigen Schierlingsfrüchten sehr ähnlich. Bitte sammle die Samen also niemals selbst, sondern kaufe sie beispielsweise im Bioladen. Des Weiteren darf Anisöl niemals unverdünnt zu sich genommen werden, da dies zu allergischen Überreaktionen führen kann.