Die Deutschen lieben Haselnüsse. Ganz egal ob in unverarbeiteter Form, gemahlen, geröstet oder in Gebäck – die Früchte des Haselstrauches oder –baums begeistern Groß und Klein. Doch was die Meisten nicht wissen: der Großteil der im Handel erhältlichen Haselnüsse stammt gar nicht von den bei uns heimischen Haselnusssträuchern. Vielmehr werden jährlich rund 70.000 Tonnen der runden Nüsse nach Deutschland importiert. Haupt-Exportland stellt dabei die Türkei da, in dessen warmen Klima vor allem die Lambertshasel wächst und gedeiht.
Haselnuss – das Plus für die Gesundheit
Ebenso wie andere Nusssorten ist auch die Haselnuss für ihre gesundheitsförderliche Wirkung bekannt. So besteht sie zu rund 60 % aus ungesättigten Fettsäuren. Dadurch stellt die Nuss nicht nur eine hervorragende Energiequelle dar sondern wirkt sich zudem positiv auf die Blutfettwerte aus. Der Haselnuss-Verzehr in Maßen (rund 25 Gramm/Tag) senkt den Cholesterinspiegel nachhaltig und reduziert die Arterienverkalkung. Auf diese Weise hilft der regelmäßige Konsum der Nuss beispielsweise das Risiko von Herzerkrankungen zu reduzieren. Darüber hinaus ist die Haselnuss reich an Vitamin A, B, C und ganz besonders auch Vitamin E. Dies hat den Schutz körpereigener Zellen vor einer Schädigung durch freie Radikale zur Folge. Doch auch an wichtigen Mineralstoffen ist in der Haselnuss nicht gespart: Kalzium, Magnesium, Eisen und Phosphor sind in überdurschnittlichem Maße in der Nuss vorhanden und stärken die Vitalfunktionen des menschlichen Organismus.
…und macht die Haselnuss wirklich schlau? Tatsächlich konnte zudem ein positiver Einfluss der Inhaltsstoffe der Haselnuss auf die Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit ermittelt werden. Nicht umsonst ist die Haselnuss also in fast jeder Studentenfutter-Mischung enthalten. Wer seine Leistungsfähigkeit also auf genussvolle Art steigern möchte, hat in der Haselnuss eine gute Möglichkeit gefunden.
Haselnuss rösten – und die Nährstoffe sind dahin?
Egal ob als ganze Nuss, zerhackt oder auch in gemahlener Form – sehr häufig gibt es die Kerne der Haselnuss geröstet zu kaufen. Hierzu werden die Haselnüsse zunächst in der Pfanne oder im Backofen stark erhitzt – ein Vorgang, der bei vielen Lebensmitteln bekanntlich die wertvollen Nährstoffe zerstört. Die Haselnuss stellt hier allerdings glücklicherweise eine Ausnahme dar. So verändern sich ihre Inhaltsstoffe durch das Erhitzen nur in äußerst geringem Maße und ungesättigte Fettsäuren wie auch Mineralstoffe bleiben erhalten. Gut zu wissen also, dass sogar die beliebte Leckerei – geröstete Erdnüsse – noch reichlich gesundheitsfördernde Stoffe beinhaltet! Aber Vorsicht: auch die Allergene der Haselnuss bleiben beim Rösten nahezu komplett erhalten. Erst in sehr stark weiterverarbeitetem Zustand – etwa zu Nougat oder Aufstrichen – sind diese deutlich reduziert.
Haselnüsse kaufen – worauf sollte man achten?
Umso frischer die Haselnuss, umso größer ihr positiver Effekt auf die Gesundheit. Aus diesem Grund gilt es beim Einkauf gute von schlechten Haselnüssen zu unterscheiden. Allerdings ist das relativ einfach. Bei Nüssen in der Schale kann dazu der sogenannte Schütteltest hinzugezogen werden. So ist eine frisch geerntete Nuss noch eng von ihrer Schale umgeben, weshalb beim Schütteln kein Geräusch hörbar sein sollte. Wenn es jedoch klappert, handelt es sich um ältere und vermutlich bereits relativ geschmacksneutrale Nüsse. Des Weiteren gelten Nüsse als schnell verderblich und äußerst anfällig für Schimmel. Häufig fällt dieser bei genauerer Betrachtung sofort ins Auge. Generell empfiehlt es sich hier allerdings, statt zu in Plastikfolie verpackten Haselnüssen lieber zu im Netz aufbewahrten oder losen Nüssen zu greifen.
Haselnuss frisch halten – die richtige Lagerung
Bei richtiger Lagerung bleiben ungeschälte Haselnüsse über mehrere Monate hinweg frisch. Insofern diese kühl, luftig, dunkel und vor allem auch trocken aufbewahrt werden, halten Haselnüsse in ihrer Schale den Geschmack und sind darüber hinaus sicher vor Schimmel.
Geschälte Nüsse hingegen sollten stets luftdicht verpackt im Kühlschrank deponiert werden. Auf diese Art und Weise können sie zwischen drei und vier Wochen frisch gehalten werden.
Haselnuss selber anpflanzen?
Du möchtest dir gerne eine Haselnuss im eigenen Garten anpflanzen? Das sollte keine große Hürde darstellen, da die meisten Sorten als äußerst unempfindlich gelten. Mit etwas Glück erhält man dann zwischen Ende September und Mitte Oktober eine reiche Haselnuss Ernte. Allerdings sollte man sich hier zunächst mit dem breiten Spektrum an Haselnussorten beschäftigen, um keine böse Überraschung zu erhalten.
Zellernuss – die beste Alternative für unsere Gefilde
Die bekannteste Art der Haselnuss, die vor allem auch in unseren Lagen gut gedeiht, stellt die Zellernuss dar. Dabei ist der Strauch dieser als ursprüngliche Waldhasel bekannten Nuss besonders auch für kleinere Gärten ideal – ein schwacher Wuchs und dennoch hoher Ertrag zeichnen das Gewächs aus. Darüber hinaus stellt der Strauch mit seiner dunkelroten Blattfarbe und seinen bronzefarbenen Knospen einen Blickfang für jeden Garten dar.
Die allseits bekannte Lambertnuss
Im Handel ist vor allem die Lambertnuss anzutreffen – sowohl auf Märkten als auch im Einzelhandel bekommt man insbesondere diese Sorte angeboten. Wie bereits erwähnt, handelt es sich dabei in der Regel aber um importierte Ware. Die Lamberthasel, die sowohl an Sträuchern wie auch Bäumen gezogen werden kann, gilt nämlich als sehr kälteempfindlich. Aus diesem Grund liegt ihr Hauptanbaugebiet in der türkischen Schwarzmeerregion. Für unseren heimischen Anbau ist sie nicht geeignet.
Haselnuss als Dekogewächs
Du bist eher auf der Suche nach einer dekorativen Haselnusssorte für deinen Garten und legst weniger Wert auf die zu erntenden Früchte? In diesem Fall sind die Trauerhasel oder die Korkenzieherhasel tolle Alternativen. Während erstere vor allem durch ihre überhängenden Triebe begeistert, zeichnet die zweite Variante sich durch ihre verdrehten Zweige aus, die dem Strauch ein malerisches Aussehen verleihen. Im Gegensatz zur Trauerhasel, die eine fruchtlose Alternative darstellt, trägt die Korkenzieherhasel sogar in geringem Maße Nüsse. Diese sind zwar essbar aber deutlich weniger schmackhaft als beispielsweise die Zellernuss.
Fazit – Allrounder Haselnuss
Die Haselnuss stellt einen gesunden Energielieferant mit vielfach gesundheitsfördernder Wirkung dar. So schmeckt sie nicht nur lecker sondern liefert dem Körper zudem essenzielle Mineralstoffe, Vitamine und ungesättigte Fettsäuren. Und das Beste: als unempfindliches Gewächs, kann die Haselnuss problemlos auch im eigenen Garten angepflanzt werden. Hierzu gilt es nur die richtige Sorte für den eigenen Bedarf auszuwählen. Denn egal ob als Deko oder um den eigenen Nasch-Bedarf an Haselnuss zu decken: ein Haselnussstrauch stellt einen tollen Allrounder dar, der in keinem Garten fehlen sollte.