Gesund und munter alt zu werden ist wohl das Hauptziel der meisten Menschen. Allerdings ist das nicht immer einfach. Forscher fanden mittlerweile heraus, dass auch die Region in der man lebt einen maßgeblichen Einfluss auf die Lebenserwartung hat. Auffällig zeigte sich dabei, dass in Okinawa in Japan besonders viele Menschen älter als 100 Jahre und nach wie vor bei bester Gesundheit sind. Als Grund hierfür wird nun deren Ernährungsweise vermutet. Denn in der japanischen Inselregion ist ein Prinzip besonders verbreitet. Dieses nennt sich Hara Hachi Bu.
Was ist Hara Hachi Bu?
Der Ernährungsgrundsatz Hara Hachi Bu geht zurück auf Konfuzius. So steht dabei im Fokus, sich nie vollständig satt zu essen. Empfohlen wird, genau so viel zu sich zu nehmen, dass der Magen zu etwa 80 Prozent gefüllt ist. Ab dieser Menge verschwindet nämlich unser Hungergefühl. Zudem soll möglichst bewusst und langsam gegessen werden. Durch diesen Ansatz können automatisch bis zu 1500 Kalorien pro Tag eingespart und das Übergewicht-Risiko gering gehalten werden.
Und das Hara Hachi Bu funktioniert, kann simpel durch das menschliche Sättigungsgefühl erklärt werden. So dauert es rund 15-20 Minuten bis unser Bauch ein durch aufgenommene Lebensmittel erzeugtes Sättigungsgefühl realisiert. Um ein Hungerempfinden loszuwerden, muss der Magen zudem nie komplett gefüllt werden – 80 Prozent reichen locker aus. Wenn wir nun also zu schnell essen, übersteigen wir schnell die notwendige Menge an Lebensmitteln und bemerken noch nicht einmal, dass wir eigentlich schon mit weniger Nahrung satt gewesen wären. In diesem Fall wird der Magen meist vollständig gefüllt und dadurch mehr Kalorien aufgenommen als überhaupt verbraucht werden können. Hara Hachi Bu zielt nun auf das bewusste und langsame Essen ab, sodass die Nahrungsaufnahme wirklich mit Eintreten des natürlichen Sättigungsgefühls beendet werden kann.
Grundsätzlich dürfen bei Hara Hachi Bu alle Lebensmitteln zu sich genommen werden. Idealerweise stehen aber zumindest zwei bis drei Mal wöchentlich verschiedene Sorten Fisch auf dem Speiseplan, um den Konsum von Fleisch etwas zu reduzieren. Ebenso zählt Gemüse zum Begleiter jeder Mahlzeit und nimmt einen möglichst großen Anteil davon ein. Auch eiweißreiche Produkte sollen ein schnell wiederkehrendes Hungergefühl verhindern und zudem den Muskelaufbau fördern. Das Hara Hachi Bu Prinzip besagt außerdem, dass Zucker und Salz bestmöglich reduziert und der Wasserkonsum auf mindestens 2 Liter pro Tag erhöht werden soll.
Das Hara Hachi Bu Prinzip im Alltag
Generell zielt Hara Hachi Bu auf etwas mehr Achtsamkeit im Alltag ab. So sollen alle Dinge in gesundem Maße getan werden. Insbesondere auch unnötiger Konsum und Gier sollen mit diesem Ansatz in Zaum gehalten werden. Im Fokus stehen zu jeder Zeit die Signale von Körper und Geist, die es möglichst gut zu verstehen gilt. So können beispielsweise auch Yoga und Meditiations-Training helfen, den eigenen Organismus und dessen Zeichen besser kennen und deuten zu lernen und Hara Hachi Bu dadurch in die verschiedenen Bereiche des Lebens zu übertragen.