Im Herbst findet man sie häufig, orangerot bis dunkelrot, leuchtend in Hecken und Sträucher zieren sie den Wegesrand – die Hagebutte. Jeder kennt sie als Tee oder noch aus Kindestagen als Juckpulver, das man anderen in unter das T-Shirt steckte. Unsere heimische Hagebutte kann aber mehr. Sie ist eine wahre Vitaminbombe und auch kulinarisch vielfältiger als mancher denken mag.
Hagebutte – eine Vitaminbombe
Ich hab es bereits erwähnt, die Hagebutte ist eine wahre Vitaminbombe. Allein ihr Vitamin C Gehalt liegt je nach Art und Reifegrad zwischen 400mg und 500mg pro 100g und übersteigt damit den vieler anderen Früchte deutlich. In der Hagebutte steckt aber mehr als nur Vitamin C. Neben weiteren B Vitaminen, Provitamin A enthält sie zusätzlich weitere wichtige Inhaltsstoffe wie verschiedene Mineralstoffe (Magnesium, Eisen und Natrium). Hinzu kommen Pektin, ätherische Öle, Gerbstoffe und auch die rote Pflanzenfarbstoff Lycopin. Letzterer wird zu den Antioxidantien gerechnet und schützt so unseren Körper vor schädlichen freien Radikalen und anderen Umwelteinflüssen.
Eine kurze Begriffsbestimmung
Hagebutte ist nicht gleich Hagebutte, denn es gibt nicht den einen Hagebuttenstrauch, sondern die Früchte von verschiedenen Wildrosenarten werden Hagebutte, oder in Süddeutschland auch „Hiffe“ genannt. Bekannte Rosenarten sind etwa die Kartoffelrose oder auch die Hundsrose.
Hagebutte als Heilpflanze
Die Hagebutte ist seit Jahrhunderten als Heilpflanze bekannt. Man bekämpft mit ihr etwa Appetitlosigkeit oder auch verschiedene Harnwegserkrankungen. Sie soll den Körper auch bei der Bildung neuer Blutkörperchen unterstützen. Hauptsächlich wird heute aber der aus der Schale gewonnene Tee getrunken. Speziell bei Fieber oder auch bei Infektionen zeigt er seine gesundheitsfördernden Eigenschaften.
Die Hagebutte – ein Gaumenschmaus
In Deutschland können sich wohl nur wenige vorstellen mit der Hagebutte richtig zu kochen. In anderen Ländern, wie etwa in Schweden, ist sie hingegen weit verbreitet. Dort wird beispielsweise die Hagebuttensuppe „Nyponsoppa“ gerne zusammen mit einer Scheibe Knäckebrot gegessen. Das ist aber nicht die einzige kulinarische Köstlichkeit die sich daraus zaubern lässt. Ihr Mark kann als Zutat für viele weitere leckere Köstlichkeiten genutzt werden. So lässt es sich wunderbar in Soßen, Muffins oder auch Kuchen verarbeiten. Auch sehr beliebt ist die Hagebutte in Konfitüre, gerne auch zusammen mit Äpfeln, Kirschen oder Birnen.
Verarbeitung der Hagebutte
Die Verarbeitung der Hagebutte ist nicht ganz so einfach. Es ist doch recht aufwändig bei der Frucht den Blütenansatz samt Stil und Kerne mit den Härchen zu entfernen. Das man auch die Härchen erwischt ist insofern wichtig, da diese die Schleimhäute reizen können. Hier empfiehlt sich bei dieser Arbeit Handschuhe zu tragen, denn nicht umsonst wird von Kindern der Samen mit den Härchen gerne als „Juckpulver“ ge(miss)braucht.
Wem das mühselige Entkernen der Hagebutte mit zu viel Aufwand verbunden ist, der kann sich mit einem Trick kleinen behelfen. Es ist nämlich auch möglich die Früchte in ein bisschen siedenden Wasser zu garen. Danach können sie ohne große Mühe mit Hilfe eines sehr feinen Siebes passiert werden. Roh kann die Hagebutte sowieso nicht gegessen werden.
Wann kann ich Hagebutten ernten?
Wir finden die reife Hagebutte ab etwa September. Der genaue Zeitpunkt lässt sich aber ganz einfach testen. Gibt die Frucht bei leichten Fingerdruck etwas nach und lässt sie sich leicht pflücken, dann ist sie reif und kann geerntet werden.
Guten Appetit und viel Spaß beim verarbeiten und ausprobieren! Was kocht ihr so mit der Hagebutte?