Ganz schön grün! Nicht nur die Verpackung der Molkerei-Produkte von Berchdesgadener Land, auch die Entscheidung, ihren Milchbauern den Einsatz von Glyphosat zu verbieten hat Signalwirkung.
Der Beschluss der EU-Kommission, den Einsatz von Glyphosat als Pestizid in der Landwirtschaft nicht zu verbieten, hat in Politik und Gesellschaft zu heftigen Diskussionen geführt. Einer der prominenten Befürworter ist Bundeslandschaftsminister Christian Schmidt. Und sieht sich damit umfassender Kritik ausgesetzt.
Zurecht, denn das dis Planzengift steht im dringenden Verdacht bei Menschen das Krebsrisiko zu erhöhen. So lautete unter anderem das abschließende Urteil der Internationalen Agentur für Krebsforschung. Andere Organisationen, wie beispielsweise das Bundesinstitut für Risikoforschung, widersprechen den Ergebnissen.
Sollte aber der bloße Verdacht, eine Gefahr für Mensch, Tier und Natur zu sein, nicht ausreichen, um ein Verbot auszusprechen? 1,1 Millionen Menschen unterschrieben eine Pedition, die die Freigabe von Glyphosat verhindern sollte. Aber auch dieses eindeutige Zeichen des Bürgerwillens wurde ignoriert. Jedenfalls von der Deutschen Politik.
In Frankreich klappt das besser: Erst im September hatte sich unser vorbildlicher Nachbar dazu entschlossen ein generelles Verbot von Glyphosat auszusprechen. Damit nimmt es – mal wieder – eine Vorreiterstellung in Sachen ökologischen Fortschritts in Europa ein.
Dass ein Großunternehmen wie die Milchprodukt-Hersteller von Berchtesgadener Land mit einem Marktanteil von 30 Prozent in Bayern sich öffentlich gegen den EU-Beschluss stellt, ist nun auch für Deutschland ein wichtiger Schritt in die richtige (ökologische) Richtung.
Auch sprach sich der Gemeinderat von Haßfurt offiziell gegen den Einsatz von Glyphosat in seiner Gemeinde aus. 21 andere Kommunen wollen folgen.
Es bleibt zu hoffen, dass mehr Unternehmen und Gemeinden dem guten Beispiel folgen und sich gegen eine Verwendung von Glyphosat in ihren Betrieben und bei ihren Vertragspartnern aussprechen. Das erhöht zwangsläufig den Druck aus der Öffentlichkeit und zwingt vielleicht auch irgendwann die Politik zum Umdenken und Einlenken.