Gesunde Ernährung mit Hartz IV nicht möglich

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Das man mit Hartz IV keine großen Sprünge machen kann, dass ist bei 446 EUR für Alleinstehende fast schon offensichtlich. Der wissenschaftliche Beirat des Landwirtschaftsministeriums hat allerdings bereits im Sommer letzten Jahres ein Gutachten vorgelegt, mit folgendem Inhalt: „Die derzeitige Grundsicherung reicht ohne weitere Unterstützungsressourcen nicht aus, um eine gesundheitsförderliche Ernährung zu realisieren.“ Das dazugehörige Dokument liegt der TAZ vor.

Gesunde Ernährung für 1,70 EUR

Im Hartz IV-Satz sind pro Tag 5,09 EUR für Lebensmittel und Getränke vorgesehen. Will man daraus drei Mahlzeiten machen, so bleiben nicht ganz 1,70 EUR pro Mahlzeit (inkl. Getränken) übrig, die jeder Erwachsene zur Verfügung hat. Regelmäßig frisches Obst und Gemüse ist da nicht drin und das hat Folgen. Leider ist die Ernährungssituation so, dass vor allem ungesunde Lebensmittel besonders günstig sind. Gerade jene Menschen, die länger auf Hartz IV angewiesen sind erleiden auch in Deutschland armutsbedingte Mangelerscheinungen oder sogar Hunger. Aufgrund ihrer finanziellen Situation ist es ihnen schlichtweg nicht möglich ausreichend Vitamine und andere gesunde Nährstoffe zu sich zu nehmen.

Keiner muss sterben, mehr aber nicht

Der derzeitige Regelsatz ist so angelegt, dass man nicht verhungern muss. In der Tat, das ist mit gut 5,09 EUR am Tag auch möglich, viel mehr aber nicht. Man sollte sich allerdings die Frage stellen, ob der abgewendete Hungertod der Maßstab für ein derart reiches Land wie Deutschland sein kann. Sollte es nicht unsere Pflicht sein jedem Bürger dieses Landes ein menschenwürdiges Leben zu garantieren? Dieses menschenwürdige Leben sollte insbesondere eine ausreichende Versorgung mit allen notwendigen Nährstoffen beinhalten.

Selbsttest für Egoisten

Jeder der jetzt sagt, dass 5,09 EUR ausreichend sind, der sollte es gerne einmal selbst ausprobieren. Damit meine ich aber nicht, einfach mal einen Tag damit auszukommen, sondern wer wirklich erleben möchte, der sollte besser 30 Tage lange mit 5,09 EUR am Tag für Essen und Trinken zurechtkommen. 30-Tage-Challanges sind doch so angesagt derzeit, warum nicht einfach mal 30-Tage Hartz IV Ernährung testen? Abnehmen kann man dabei bestimmt auch.

Man muss ja nicht unbedingt mehr Geld verteilen, vielleicht tun es ja auch Gutscheine für Frischware. So kann man sicherstellen, dass der Mehraufwand auch zielgerichtet für das Verwendung findet, für was es auch gedacht ist.

Letztes Update vom
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1 Kommentare


  1. Nee, so stimmt das nicht. Obst und Gemüse sind VIEL billiger als ungesundes Junk food. Kartoffeln, Zwiebeln, Möhren, z. B. kosten ca 1 Euro pro kg, also wer davon die empfohlenen 500 – 600 g ist, zahlt ca 60 ct dafür. Bananen kg 1 Euro (ok, minus Schale dann 1,50 für den essbaren Anteil). Tomaten in der Saison gibts inzwischen auch schon für unter 2 Euro pro kg, nicht nur im Winter sind Dosentomaten für 50 ct.pro Dose die nicht ungesündere Alternative (Stichwort Lycopin, reif eingedost). TK-Gemüse kostet das ganze Jahr über nicht mehr als 2 Euro pro kg. Gesunde Haferflocken kriegt man für 50 ct das Pfund, eine Portion also 10 ct. = viel billiger als die gezuckerten „Frühstücks-Cerealien“. Hülsenfrüchte sind pro Portion noch billiger als Billigfleisch (Linsen und Bohnen sind so lecker!)
    Man kann sich für 5 Euro am Tag durchaus sehr gesund ernähren. Die Herausforderung sind nicht die Preise, sondern das drumrum und unser Lebensstil: Die Supermärkte sind voll mit ungesundem, verarbeitetem Fraß, und es scheint normal zu sein, dass man sowas kauft. Ne Tüte fettige Chips kostet so viel wie ein kg neue Kartoffeln, im Winter kriegt man sogar zwei Kilo dafür. Aber Chips gehören zu einem menschenwürdigen Leben, Kartoffeln bewahren nur vor dem Hungertod… Crazy world.

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