Wie sollte es anders sein, es war ein Franzose, der die Behauptung aufstellte, dass für eine funktionierende Beziehung das gemeinsame Essen einen ähnlichen Stellenwert haben sollte wie Sex. Diese Behauptung stammt vom Soziologen Jean-Claude Kaufmann. Für ihn war an der Esskultur eines Paares bereits ersichtlich wie gut die Partnerschaft läuft.
Eine Frage des Wie
So abwegig ist dieser Gedanke nicht. Sowohl Sex, als auch Essen gehören zu den von unseren Instinkten gesteuerten Bedürfnissen. Auf der Maslowschen Bedürfnispyramide sind beide Aktivitäten auf der selben Stufe angesiedelt.
Man kann durchaus Parallelen bezüglich unseres individuellen Verhaltens zwischen Essen und Sex ziehen. Das wird anhand ein paar einfacher Fragen vielleicht deutlich. Essen wir nur schnell alles hinunter oder nehmen wir uns Zeit füreinander Zeit? Läuft nebenher der Fernseher oder erzählt jeder dem anderen ein wenig über den Tag? Gibt es etwas mit Liebe gezaubertes oder wird einfach nur schnell ein Päckchen angerührt oder die Fertigpizza in den Ofen geschoben?
Beantwortet man die obigen Fragen ehrlich, so wird man auch in seinem eigenen Liebesleben Parallelen finden. Sowohl Essen, als auch Sex helfen unserer Beziehung zusammen zu bleiben oder wieder zusammenzufinden. Es geht darum gemeinsam Zeit miteinander zu verbringen und gemeinsam zu genießen, nicht einfach nur darum schnell fertig zu werden uns den Instikt befriedigt zu haben.
Rituale schaffen hilft
Wenn wir im Alltag nicht mehr zueinander finden, dann helfen dem Menschen in einer Beziehung Rituale, denn sie halten uns zusammen. Sie werden nicht mehr hinterfragt und gehören fest dazu. Eines der besten und schönsten Rituale, welches man auch mit anderen Menschen und der ganzen Familie teilen kann, ist das gemeinsame Essen.
Es sollte entsprechend zumindest einmal am Tag das Ziel sein, sich gemeinsam am Tisch zu treffen. Dort wird geredet und die Familie zusammengehalten. Jeder nimmt sich Zeit, es gibt keine Handys und keine Fernseher. Streit wird für diese Zeit ausgeblendet und man schimpft, wenn überhaupt, nur über andere, jedoch nicht übereinander.
Das miteinander Essen fördert die Kommunikation und man lernt sich gegenseitig jeden Tag ein bisschen besser kennen. Wer sich beim Sex Zeit lässt und dort auf sein Gegenüber besser eingeht und mehr genießt, der lernt sich einander ebenfalls besser kennen – allerdings auf eine andere Art und Weise.
Vielleicht hilft ja auch ein bisschen mehr von beidem – Hauptsache wir genießen wieder mehr miteinander!