Ist euch schon einmal aufgefallen, dass immer mehr Produkte im Regal stehen auf denen entweder „vegan“ steht oder einem das V-Label entgegen blickt? Dabei handelt es sich nicht unbedingt um Produkte, die diese Bezeichnung bräuchten, sie waren einfach schon immer vegan. Die vegane Ernährung ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen und dort lässt sich wunderbar Geld verdienen.
Natürlich ist es zu befürworten, dass Lebensmittel als vegan gekennzeichnet werden, wenn sie es auch wirklich sind. Es gibt ja tatsächlich Säfte, die nicht vegan sind oder auch Wein ist meist nicht vegan. So wird der Einkauf für viele Menschen deutlich vereinfacht. Man sollte dabei aber ein Stück weit die Kirche im Dorf lassen. Wir haben vegane Produkte gefunden, die eine entsprechende Kennzeichnung definitiv nicht brauchen. Sie werden einfach etwas werbewirksamer präsentiert und dadurch teurer.
Verschiedene Mehlsorten gehören da genauso dazu wie etwa getrocknete Hülsenfrüchte. Was mich aber wirklich ärgert ist der „Analogkäse“. Früher konnte man ihn im großen Pack für wenig Geld kaufen. Zum Überbacken ist er super. Eine Zeit lang gab es einen Skandal, wie man nur „falschen“ Käse auf die Pizza streuen konnte. Kein Mensch wollte mehr Analogkäse haben. Jetzt kauft das Zeug jeder für 7,99 Euro das Pfund, weil „vegan“ drauf steht.
„Vegan“ ist zum Verkaufsargument geworden und das finden die Händler natürlich gut. Lieber einmal öfter als einmal zu wenig aufgedruckt. Man könnte ja sonst seinen Gewinn schmälern. Inzwischen werden 13 Prozent aller neu auf dem Markt eingeführten Lebensmittel als „vegan“ gekennzeichnet.
Vielleicht erlebe ich noch den Tag an dem ich vegane Tomaten und Kartoffeln kaufen darf. Veganes Bauernbrot habe ich schon gefunden. Auf Nachfrage beim entsprechenden Bäcker habe ich erfahren, was ich vorher bereits vermutet hatte. In traditionell gebackenem Brot gehören keinerlei tierische Produkte. Es war schon immer vegan, jetzt verkauft es sich aber einfach viel besser und ein wenig teurer ist es jetzt natürlich auch.