Gekochte Kartoffeln niemals einfrieren!

Tipps / 3.67/5 (9) für diesen Beitrag

Man kann fast alles einfrieren, irgendwann wieder auftauen und damit über lange Zeit haltbar machen. Ein Paar Lebensmittel sind davon aber definitiv ausgenommen. Zu diesen zählen beispielsweise gekochte Kartoffeln. Das Einfrieren zerstört Geschmack und Konsistenz so stark, dass das Ergebnis nach dem Auftauen nahezu ungenießbar ist.

Warum sollte man gekochte Kartoffeln nicht einfrieren?

Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach. Gekochte Kartoffeln einfrieren sollte man aufgrund der in der Knolle enthaltenen Stärke nicht machen. Diese baut sich unter Frost um zu Zucker. Nach dem Auftauen schmecken die Kartoffeln dann leicht süß und haben nichts lecker erdiges mehr an sich.

Der Effekt ist Gartenliebhabern von Rosenkohl oder auch Grünkohl bekannt. Diese beiden Gemüsesorten werden ganz bewusst bis nach dem ersten Frost im Beet stehen gelassen, damit durch die Minusgrade die enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt wird. Im Vergleich zur Kartoffel wird Rosenkohl und Grünkohl geschmacklich allerdings aufgewertet und nicht ungenießbar.

Hinzu kommt, dass sich nicht nur der Geschmack der gekochten Kartoffeln beim Einfrieren ändert, auch die Konsistenz wird eine ganz andere. Kartoffeln werden leicht glasig und matschig. Es macht einfach keinen Spaß mehr sie zu essen.

Gekochte Kartoffeln anderweitig haltbar machen

Gekochte Kartoffeln halten sich am besten, wenn man die Schale dran lässt. Dann sollten die Knollen gut abgetrocknet und an einem kühlen Ort dunkel, nicht aber den Kühlschrank, abgedeckt stehen gelassen werden. Die Schale schützt die Kartoffel vor Schimmel und Keimen und sie können in der Regel noch drei bis vier Tage später bedenkenlos gegessen werden. Besser aber vorher einmal an den Kartoffeln riechen, das verrät einem sehr schnell, ob sie noch gut sind oder nicht mehr.

Wer seine gekochten Kartoffeln im Kühlschrank lagern muss, da er keinen anderweitigen kühlen Ort im Haus hat, der sollte sie in einen verschließbaren Behälter geben. Darin sind sie vor Gerüchen am besten geschützt. Diese nehmen Kartoffeln nämlich sehr schnell auf. Allerdings können sie in den abgedichteten Behältern schnell Wasser ziehen, was schlecht für den Geschmack der Kartoffeln ist. Am besten werden ist es, sie direkt am Folgetag gegessen.

Gekochte Kartoffeln am Folgetag verwerten

Es gibt Kartoffelgerichte, da ist es sogar besser, wenn die gekochten Kartoffeln einen Tag lang gelegen haben. Sie werden dann fester und zerfallen nicht mehr so schnell. Gerade bei Bartkartoffeln oder auch Gratins ist das sehr von Vorteil. Wenn also gekochte Kartoffeln übrig bleiben, dann kann man sie so sehr gut am nächsten Tag anderweitig verwenden.

Fazit – gekochte Kartoffeln einfrieren

Es gibt bessere Möglichkeiten zum haltbar machen als gekochte Kartoffeln einzufrieren. Zwar ist die Haltbarkeit sehr beschränkt und sie sollten innerhalb weniger Tage gegessen werden, dafür schmecken sie wenigstens noch.

Wer gekochte Kartoffeln einfriert, der zerstört unweigerlich Geschmack und Konsistenz der Knollen. Gerne kann man als Test eine einzelne Kartoffel probeweise einfrieren, um sich selbst davon zu überzeugen. Ich glaube aber nicht, dass euch das aufgetaute Ergebnis noch schmecken wird.

Letztes Update vom

4 Kommentare


  1. das ist völliger unsinn.
    es ist richtig, dass man ROHE kartoffeln nicht einfrieren soll, weil sie dann süßlich werden, aber pellkartoffeln koche ich immer in größeren mengen und friere sie ein.
    das ist noch nie irgendetwas „ungenießbar“ gewesen.
    einfach auftauen, erwärmen, pellen.
    schmecken wie frisch.


  2. Der Kommentar von Gabriele ist absolut richtig! Stärke wandelt sich nicht ohne Enzyme in Zucker um und Enzyme werden beim Kochen zerstört.


  3. ich hab’s nie ausprobiert, aber es gibt Leute, die behaupten, die Kartoffeln schmecken nachher anders. Was aber eindeutig funktioniert, ist das Einfrieren von verarbeiteten gekochten oder gebratenen Kartoffeln. Wichtig dabei ist, dass in Laufe der Verarbeitungsschritte möglichst viel Flüssigkeit entzogen wird. Ich habe gelesen, dass Kartoffelpuffer und Kartoffelgratin gut funktioniert, Kartoffelsalat eher weniger und habe selbst schon wieder aufgetaute (vorher und nachher gekochte) Kartoffelklöße und Kartoffel-Sterz-Laibchen (Kartoffeln gekocht und dann vor dem Einfrieren gebacken) gegessen. Die Kartoffel-Sterz-Laibchen funktionieren aber nicht immer gleich gut. Manchmal werden sie sehr bröselig.


  4. Selbstverständlich kann man gegarte Kartoffeln eintrieren.
    Die Vielzahl von Kartoffelprodukten aus den Tiefkühltruhen des Handels beweist das doch.
    Eingefrorene Salzkartoffeln oder Pellkartoffeln aus der Überschußverwertung schmecken aber nicht ganz so gut wie die frisch zubereiteten. Man sollte sie zu Stampfkartoffeln, Kartoffelsuppe oder Knödel umwandeln. Die schmecken dann deutlich besser als die unsäglichen Trockenerzeugnisse aus der Pappschachtel.

Wie denkst du darüber?

Frisch ins Postfach?