Das neue Jahr hat begonnen und damit auch eine weitere spannende Gartensaison für Hobbygärtner, Pflanzenfreunde und Selbstversorger. Passend zum Jahresanfang bekommt ihr hier alle wichtigen Gartentipps für Januar.
Der Januar ist ein ruhiger Monat, in dem du dich vor allem auf die Gartenpflege bestehender Pflanzen konzentrieren kannst. Frost und Schnee machen Bodenarbeiten weitestgehend unmöglich, allerdings eignet sich dieser Monat sehr gut für die Gartenplanung und wichtige Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Stauden und Bäume.
Wir stellen dir im Folgenden einige empfohlene Gartentipps vor, die sich für Januar besonders gut eignen. So gelingt deine Gartenpflege im neuen Jahr auf jeden Fall 😊
Gartenpflege und Winterschutz im Januar
Sowohl milde als auch harte Winter können den Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon einiges abverlangen. Bevor wir uns also mit der Gartenplanung beschäftigen, machen wir einen kurzen Check zum Thema Winterschutz und Gartenpflege.
Bäume und Hecken vor Streusalz schützen
Pflanzen am Straßenrand oder Wegrand müssen in der kalten Jahreszeit besonders vor Streusalz geschützt werden. Wenn sich das Salz mit Wasser mischt und im Boden zu den Wurzeln vordringt, können diese unwiderruflich zerstört werden. Speziell Bäume und Hecken, die gerne am Grundstücksrand gepflanzt werden, sollten deshalb mit Erdaufwürfen geschützt werden. Die Erdaufwürfe müssen nicht hoch sein, helfen aber, das Streusalz nicht direkt an den Stamm und entsprechend die Wurzeln zu lassen.
Gartentipp – Erdaufwürfe mit Laub oder Gehölzen verdichten. Das zusätzliche Anbringen von Laub oder Hölzern auf den Erdhaufen macht diese besonders undurchlässig für das schädliche Streusalz. Wer also genug Laub vom Herbst übrig hat, kann dieses hier sinnvoll einsetzen.
Rasenpflege bei milden Temperaturen
Schneefreie Tage im Januar kann man prima dafür nutzen, um den Rasen von nassem Laub oder Ästen zu befreien. Nasses Laub staut die Feuchtigkeit im Boden und kann so über längere Zeit zu Rasenschimmel führen, wenn der Rasen nicht genug Luft bekommt.
Baumpflege und Baumschnitt im Januar
Januar und Februar sind genau die richtige Zeit für den Winterschnitt von Obstbäumen und Obststräuchern. Auch das Entfernen alter, bodennaher Äste kann den Neuaustrieb vieler weiterer Sträucher positiv beeinflussen.
Im Januar ist auch Zeit, um die Bäume nach Schädlingen wie Milben und Läusen abzusuchen. Johannisbeersträucher haben oft mit Gallmilben zu kämpfen, was man meist an außergewöhnlich dicken Knospen bemerkt. Weiterhin ist die Sitkafichtenlaus vor allem im Winter aktiv und befällt viele Fichtenarten zum Teil so stark, dass diese absterben können.
Gartentipp – mit der Klopfprobe Fichten auf Läuse untersuchen. Die Klopfprobe ist eine einfache Methode, um Fichten im Garten auf einen Befall der genannten Laus zu untersuchen. Dafür hält man ein weißes Blatt Papier unter einen Ast und schüttelt ihn kräftig. Sitkafichtenläuse sind nur wenige Millimeter groß und grün gefärbt. Wenn man davon einige Exemplare auf dem Papier erkennt, sollte man die Fichten umgehend behandeln.
Weihnachtsbaum als Frostschutz verwenden
Sobald der Weihnachtsbaum im neuen Jahr ausgedient hat, sollte er nicht sofort entsorgt werden. Denn die trockenen Nadeln eignen sich prima als Frostschutz für immergrüne und sommergrüne Sträucher. Dafür wird der Wurzelfuß dick mit Tannenreisig, Vlies oder einer Bastmatte abgedeckt bzw. umwickelt, um Frost und Feuchtigkeit abzuwehren.
Bäume von Schneelasten befreien
Nicht nur Frost und Streusalz setzen den Bäumen und Sträuchern im Winter zu, sondern natürlich auch der Schnee. Bevor die Schneelast auf den Ästen zu schwer wird, sollte man die Bäume regelmäßig von Schnee befreien, um Schäden zu verhindern.
Gartenplanung, Aussaat und Ernte im Januar
Neben der Gartenpflege im Winter gibt es im Januar noch einiges zu tun, um die aufkommende Saison so ertragreich wie möglich zu gestalten. Wichtig dafür ist eine sorgfältige Gartenplanung. Diese umfasst die Punkte Fruchtfolge und Fruchtwechsel, Saatgut kaufen, Stecklinge ziehen und die Düngung des Bodens.
Außerdem verraten wir dir, welche Gemüsesorten du im Januar aussäen und ernten kannst. Mehr dazu findest du übrigens in unserem kostenlosen Gartenkalender.
Fruchtfolge und Fruchtwechsel
Die große Frage zum Beginn der Gartenplanung ist, welche Pflanzen wann, wo und mit wem angebaut werden sollen. Wichtig dafür ist die Regel der Fruchtfolge. Die Fruchtfolge bezeichnet unter anderem die Tatsache, dass Pflanzenarten der gleichen Familie niemals nacheinander angebaut werden dürfen, um Schädlingsbefall und Krankheiten zu vermeiden. Oft wird sogar geraten, Gemüsearten verschiedener Familien innerhalb eines Jahres oder jährlich zu wechseln.
Bei jeder Gemüsesorte wird angegeben, welche Nachbarn günstig und welche hingegen schlecht für einen erfolgreichen Anbau sind. Entsprechend sollte man bei der Gartenplanung zunächst berücksichtigen, ob es noch mehrjährige Pflanzen im Garten gibt und wenn ja, welche Nachbarn dort überhaupt gepflanzt werden dürfen.
Die Fruchtfolge dient auch dazu, Gemüse in der richtigen Reihenfolge entsprechend seines Nährstoffbedarfs anzubauen, um eine langfristige Bodenermüdung zu vermeiden. Eine gängige Anbauweise ist hier die dreijährige Fruchtfolge beginnend mit einem Starkzehrer im ersten Jahr, einem Mittelzehrer im zweiten Jahr und einem Schwachzehrer im dritten Jahr. Daran muss man sich natürlich nicht halten, aber gerade am Anfang kann diese Vorgabe hilfreich sein, wenn man mit der Gartenplanung noch in den Kinderschuhen steckt und keine Erfahrungen darin hat.
Saatgut kaufen und Kaltkeimer aussäen
Bevor es im Februar aktiv mit dem Säen und Vorkultivieren los geht, sollte man vorher sein verbliebenes Saatgut auf Keimfähigkeit prüfen und je nach Gartenplanung entsprechend neues Saatgut kaufen. Saatgut gibt es im Januar oft günstiger als im Frühjahr, hier lohnt sich auch ein Blick ins Internet.
Einige Stauden wie die Christrose, der Eisenhut und die Astilbe müssen eine Kältephase durchleben, um keimen zu können. Diese sogenannten Kaltkeimer werden jetzt im Januar ausgesät. Dazu werden die Samen in eine Anzuchtschale mit Aussaaterde gegeben und zum Vorquellen an einen hellen Platz mit Temperaturen zwischen 15°C und 18°C gestellt. Knapp einen Monat später werden die Schalen mit den Samen 15 Zentimeter tief eingegraben. Im Frühjahr beginnen die Samen dann zu keimen.
Stecklinge ziehen
Der Januar ist auch geeignet um diverse Blütensträucher wie den Holunder über Stecklinge zu ziehen. Bei Stecklingen handelt es sich um einjährige verholzte Zweige, die sich aus der Strauchmitte bilden und keine Blätter haben. Im besten Fall schließen sie mit einem Knospenpaar ab, aber auch ohne kann man sie zum Vermehren nehmen.
Die bleistiftlangen Stecklinge werden an einen schattigen Ort in Humuserde gesteckt, allerdings nur soweit, dass noch ein Viertel zu sehen ist. Im Frühjahr beginnen diese dann auszutreiben. Sind sie erst einmal etwas herangewachsen, kann man die jungen Sträucher dann beliebig an einen anderen Platz umsetzen.
Boden düngen und mit Kompost anreichern
Auch bei gefrorenen Böden kann man problemlos Gartenkompost ausbringen, um den Boden auf die Saison vorzubereiten und mit ausreichend Stickstoff anzureichern. Sobald der Boden etwas wärmer wird, lässt sich der Kompost dann gut einarbeiten. Die Menge an Kompost ist abhängig von der Anbaufläche und dem Nährstoffbedarf der Pflanzen. Laut Faustregel rechnet man mit etwa 2 kg Kompost pro Quadratmeter Anbaufläche.
Gartentipp – eine Mulchschicht aus Kompost unterdrückt Unkraut. Wer sich das Jäten im Frühjahr zumindest größtenteils sparen will, kann auch eine 2-3 cm dicke Mulchschicht aus Kompost auf die Erde geben, da diese das Unkraut in Schach hält.
Säen und ernten im Januar
Viele Wintergemüsesorten, die im Frühjahr oder Sommer gesät und gepflanzt wurden, lassen sich über den gesamten Winter ernten. Dazu zählen unter anderem Porree, Feldsalat, Grünkohl, Topinambur, Pastinake, Spinat und Rosenkohl.
Wer Bärlauch anbauen will, kann diesen bereits im Januar säen, da er ein Kaltkeimer ist. Das bedeutet, dass die Samen eine Frostperiode durchleben müssen, um keimen zu können. Viele weitere Kräuter- und Gemüsesorten sollte man aber erst zu einem späteren Zeitpunkt säen und pflanzen.
Fazit – Gartentipps Januar
Im Januar erwarten uns Schnee, Kälte und gefrorene Böden – keine guten Voraussetzungen also, um effektive Gartenarbeiten zu betreiben. Allerdings ist Januar der beste Monat, um die Gartenplanung voranzubringen und wichtige Maßnahmen bei der Gartenpflege zu unternehmen.
Gerade im Winter ist es wichtig, dass Bäume und Sträucher vor Frost und Schnee geschützt werden, zum Beispiel durch Erdaufwürfe, Reisig oder Bast. Aber auch milde Winter haben ihre Tücken, zum Beispiel durch zu viel Feuchtigkeit im Boden oder Milbenbefall diverser Obststräucher. Hier gibt es also genügend Möglichkeiten, um sich voll und ganz auf bestehende Pflanzen zu konzentrieren und einen Plan für die aufkommende Saison zu entwerfen.
Neben dem Erwerb von Saatgut und dem ersten Aussäen sogenannter Kaltkeimer ist Januar auch die richtige Zeit, um den Boden für den Anbau vorzubereiten und mit Kompost anzureichern. Mit dieser Gartenpflege und unseren vielen Gartentipps steht dem Anbau im Frühjahr nichts mehr im Weg!