Fleisch kostet nicht was es kostet. Ein Pfund Hackfleisch für gerade 1,50 € im Angebot das ist eigentlich nicht möglich, aber wie funktioniert es dann doch. Wie kann in Europa Fleisch günstiger produziert werden als es in Afrika bei deutlich geringeren Lohnkosten denkbar wäre?
Der Preis für Fleisch in Europa, ähnliches gilt auch für die Vereinigten Staaten von Amerika, spiegelt eigentlich nicht die damit verbunden Kosten wieder. Der Preis an der Ladentheke ist nur ein Teil, hinzu kommen noch das was wir über
- Steuergelder an Subventionen an die Fleischindustrie geben und
- über unser Gesundheitssystem für die Folgekosten des übermäßigen Fleischkonsums ausgeben oder
- für die Renaturierung von überweideten bzw. überdüngten Landschaften oder Klimaschäden benötigen.
Subventionierung der Fleischindustrie
Der Subventionsanteil am Fleisch ist nicht unerheblich. So werden neue Stallungen mit bis zu 50% bezuschusst oder es gibt Direktzahlungen für die Herstellung von Futtermitteln. Insgesamt werden in Europa über 50 Mrd. € jährlich an Subventionen für den Agrarsektor ausgegeben, von denen ein erheblicher Anteil direkt oder indirekt in die Fleischproduktion gesteckt wird.
Fleischkonsum und die gesundheitlichen Folgen
Die gesundheitlichen Folgen des übermäßigen Fleischkonsums sind relativ einfach zu erkennen. In Deutschland ist inzwischen fast jeder Zweite übergewichtig, speziell bei Kindern geht die Quote nach oben. Immer mehr Menschen leiden zudem an Diabetes, chronischem Bluthochdruck oder andere Zivilisationskrankheiten. Dieser Umstand kostet dem Gesundheitssystem weitere Mrd. die nicht auf dem eigentlichen Verursacher liegen, sondern letztendlich von der Allgemeinheit getragen werden.
Fleischproduktion belastet das Klima
Der letzte versteckte Kostenfaktor ist ein Ökologischer. Der Klimawandel beruht nach Meinungen von Experten auf einem übermäßigen Ausstoß von CO2 und dessen Äquivalenten. Würde die Menschheit theoretisch vollständig auf Fleisch und sonstige tierischen Produkte verzichten so könnten 10 Mrd. Tonnen und damit ein Drittel aller Treibhausgase eingespart werden. Unser Klimaproblem hätte sich quasi durch gesunde Ernährung von alleine gelöst. Die Klimafolgekosten sind jedoch enorm!
Weitere ökologische Kosten, die auf Überdüngung durch Gülle oder Nitratbelastung des Bodens wegen der Futtermittelherstellung beruhen, sind meist nur sehr schwer zu fassen. Was Kostet nicht mehr nutzbares Grundwasser oder ein nicht mehr für die landwirtschaftliche Nutzung zur Verfügung stehender Boden? Laut der European Nitrogen Assessment entstehen durch Überdüngung Schäden von bis zu 320 Mrd. €.
Der Klimawandel wäre passé unser gesellschaftliches Gesundheitsproblem ebenfalls. Die Böden wären in einem deutlich besserem Zustand und die Wasserversorgung obendrein. Außerdem könnten Steuern reduziert und damit der Allgemeinheit mehr Geld zur Verfügung gestellt werden.
Man müsste einfach nur Fleisch den Wert geben den es eigentlich auch besitzt… Der Konsum würde sich ganz von alleine reduzieren.