Zahlreiche Krankheiten lassen sich umgehen, wenn erste Symptome frühzeitig erkannt werden. Glücklicherweise gibt es die moderne Diagnostik, die uns dabei hilft. Welche kostenfreien Früherkennungsuntersuchungen sich lohnen, verraten wir dir in diesem Beitrag.
Hautkrebsscreening
Eine Hautkrebsvorsorge ist sowohl für Männer als auch Frauen sinnvoll. Sie sollte ab einem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre durchgeführt werden. Der Arzt untersucht den gesamten Körper auf Leberflecken und weitere Hautveränderungen, die auf ein Basalzellkarzinom, malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs) oder spinozelluläres Karzinom (weißer Hautkrebs) hindeuten können. Auffällige Hautstellen können beseitigt und im Labor auf Zellveränderungen erforscht werden.
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Mammographie
Diese Vorsorgeuntersuchung ist für Frauen zur Früherkennung von Brustkrebs gedacht. Alle zwei Jahre sollten Frauen zwischen 50 und 69 Jahren zur Mammografie gehen. Diese werden zum Screening eingeladen und können dann selbst entscheiden, ob sie teilnehmen wollen oder nicht. In einem zulässigen Brustzentrum werden zwei Röntgenbilder von jeder Brust gemacht. Die Brust wird auf eine Platte gelegt und etwas zusammengedrückt. Die Röntgenaufnahmen werden von zwei Medizinern unabhängig voneinander untersucht. Der Befund tritt im Laufe von sieben Werktagen ein. Von 1000 Frauen erhalten 970 ein unauffälliges Ergebnis.
Brustuntersuchung
Die Vorsorge eignet sich ebenso dafür, Brustkrebs rechtzeitig zu erkennen. Zu dieser Untersuchung sollten Frauen ab 30 jedes Jahr gehen. Der Arzt erkundigt sich nach Beschwerden oder Veränderungen. Beide Brüste und die umliegenden Lymphknoten werden abgetastet. Anschließend wird erklärt, wie die Brüste zu Hause regelmäßig selbst untersucht werden können.
Hepatitis B und C
Dieses Check-Up empfiehlt sich für Frauen und Männer. Ab einem Alter von 35 sollte diese medizinische Untersuchung einmalig durchgeführt werden. Dafür nimmt der Arzt Blut ab. Im Labor wird die Probe auf ein Oberflächenprotein des Hepatitis-B-Virus oder auf HBV-Erbgut erforscht. Es wird im Blut nach HCV-Antikörpern und manchmal auch nach Virus-RNA gesucht, um Hepatitis C nachweisen zu können. Seit Herbst 2021 gehört diese Untersuchung zum Gesundheits-Check-up und ist für gesetzlich Versicherte damit kostenlos.
Gesundheits-Check
Zum Gesundheits-Check-Up sollten ebenfalls Frauen und Männer gehen. Einmal von 18-34 und ab 35 alle drei Jahre. Diese Untersuchung ist vor allem für die Früherkennung von Diabetes, Nieren- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wichtig. Der Arzt stellt dem Patienten Fragen, untersucht und berät ihn. Urin- und Blutproben werden genommen und der Blutdruck gemessen. Im Labor werden Cholesterinwert und Blutzuckerspiegel begutachtet. Der Urin wird auf Stoffe getestet, die Diabetes und Harnwegsinfekte erkennen lassen. Dieses Check-Up ist für alle gesetzlich Versicherten gebührenfrei.
Gebärmutterhalskrebs-Untersuchung
Dieses Check-Up sollte zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs ab einem Alter von 20-35 Jahren gemacht werden. Es wird bei der jährlichen gynäkologischen Untersuchung ein Abstrich am Gebärmutterhalskanal und Muttermund genommen und dieser darauffolgend mit dem Mikroskop auf Zellveränderungen eruiert. Nach der Erreichung des 35 Lebensjahres kommt der Abstrich am Gebärmutterhals hinzu, der alle drei Jahre vorgenommen und im Labor auf Hochrisikovarianten von Humanen Papillomviren (HPV) erforscht wird.
Darmkrebs-Screening
Diese Untersuchung eignet sich für Männer und Frauen ab einem Alter von 50 Jahren. Dieser Test kann verborgenes Blut im Stuhl feststellen. Personen von 50-54 sollten das Darmkrebs-Screening einmal pro Jahr machen, ab 55 sollte dieses alle zwei Jahre durchgeführt werden – als Alternative zur Darmspiegelung. Die Stuhlprobe wird vom Patienten zu Hause mit einem Test-Set genommen. Der Arzt gibt diese dann ins Labor.
Eine Darmspiegelung können Frauen ab 55 Jahren und Männer ab 50 Jahren vornehmen lassen. Im Abstand von zehn Jahren hat jeder das Anrecht auf zwei Untersuchungen. Bei der Koloskopie wird der komplette, geleerte Dickdarm mit einem Endoskop geprüft. An diesem anpassungsfähigen Schlauch sind eine klitzekleine Video-Kamera und eine Lichtquelle eingebaut. Mit einer winzigen Zange oder einer kleinen Schlinge lassen sich, wenn nötig Polypen (oft gutartige Wucherungen) oder auffällige Schleimhautstellen direkt beseitigen. Vorab findet ein umfangreiches Beratungsgespräch statt.
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Fazit: Früherkennung von Krankheiten
Manchmal verbergen sich in unserem Organismus Erreger und Krankheiten, von denen wir nichts bemerken. Etliche davon lassen sich durch Früherkennungsuntersuchungen rechtzeitig erfassen und können bedarfsweise behandelt werden. Daher sollten wir die Gelegenheit nutzen und in regelmäßigen Abständen zur Vorsorge gehen, denn sie kann Leben retten!