Die frischen Kräuter aus dem Garten können nicht immer direkt verbraucht werden. Um dann auch für den Winter die schmackhaften Aromen genießen zu können empfiehlt es sich hier vorzusorgen und die Kräuter zu trocknen. Für das Trocknen von Kräutern gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Frische Kräuter sind wichtig für ein herrliches Aroma an einem gesunden Essen. Im Frühjahr und Sommer ist es sehr einfach sich diese im Garten zu ziehen und bei Bedarf für die Mahlzeiten zu pflücken, um sie dann frisch zu verarbeiten. So schmecken die Kräuter am besten, keine Frage, aber das ist nicht zu jeder ahreszeit möglich.
Um auch im Herbst und Winter nicht auf die herrlichen Aromen frischer Kräuter verzichten zu müssen können diese getrocknet werden. Allerdings sind beim Trocknen ein paar Dinge zu beachten. Etwa können Licht, Luft und Wärme den Zersetzungsprozess der Aromen und Wirkstoffe beschleunigen.
Lufttrocknen von Blätter und Stängel der Kräuter
Wer Kräuter trocknen möchte erntet diese am besten am frühen Vormittag. Allerdings auch nicht zu früh, denn die Stängel und Blätter dürfen nicht mehr mit dem Wassertröpfchen des Morgentau benetzt sein. Nach der Ernte fasst man diese idealerweise in kleinen Bündeln zusammen. Die einzelnen Stiele werden dann zusammen gebunden. Da Licht, Wärme und Luft sich negativ auf die Aromen und Wirkstoffe der Kräuter auswirken können sollte der Raum, welcher zum Trocknen genutzt wird möglichst dunkel, luftig und trocken sein. Hier werden die einzelnen Bündel der Kräuter kopfüber aufgehängt. Das ist die gängigste und einfachste Konservierungsmethode und auch für die meisten Kräuter geeignet.
Eine andere Möglichkeit zum Lufttrocknen von Kräutern ist diese in Trockenregalen auszulegen. Diese bestehen nicht aus festen Brettern, sondern sind mit luftdurchlässigen Gittern bespannt. Dies garantiert eine gute Durchlüftung und somit eine ideale Trocknung der Kräuter.
Beide Verfahren zum Kräuter trocknen sind hauptsächlich für die Stängel und Blätter geeignet, weniger für die Blüten von Kräutern.
Lufttrocknen bei Kräutern mit Blüten
Kleine und zerbrechliche Blüten werden zusammen mit dem Stängel getrocknet. Wenn dabei die kleinen Blüten nicht beschädigt werden sollen, kann man diese vorsichtig abtrennen und durch ein Gitter fädeln. Diese liegen dann aufrecht auf dem Gitter als ob sie noch auf dem Stängel wären. Ist es nicht so wichtig, dass die Blüten der frischen Kräuter perfekt erhalten bleiben können die Stängel mit den filigranen Blüten, ganze Blüten oder Blütenteile zum Trocknen auf einem Blech mit Krepppapier ausgelegt werden.
Bei Lavendel oder ähnlichen Kräutern bleiben die Blüten unbedingt am Stängel. Diese werden zu lockeren Bündeln zusammengefasst und kopfüber aufgehängt. Hier können beim Trocknen die Blüten leicht abfallen. Deshalb sollten diese am besten mit einer Tüte oder ähnlichem aufgefangen werden.
Trocknen der Kräuter im Ofen
In Frühjahr oder Herbst sollten die Kräuter anschließend etwas im Backofen nachtrocknen, so der Verbraucherinformationsdienst aid in Bonn. Dabei darf der Backofen nicht heißer als 40 Grad werden, damit die ätherischen Öle der Kräuter sich nicht verflüchtigen. Einige Quellen geben auch an, dass die Temperatur im Ofen 50 bis 60 Grad betragen darf. Allerdings ist die Qualität der Kräuter am besten, wenn sie sehr schonend konserviert werden.
Es ist auch möglich die Kräuter komplett im Ofen zu trockenen. Dabei sollten die Kräuter in regelmäßigen abständen kontrolliert werden, damit diese nicht verbrennen. Der Trocknungsprozess dauert dabei etwa zwei bis vier Stunden.
Nach dem Trocknen können die Kräuter zerkleinert und in luftdichte Behälter abgepackt werden.
Kräuter einfrieren
Eine einfache Möglichkeit sich frische Kräuter für den Winter zu konservieren ist das Einfrieren der Kräuter. Dazu werden die Kräuter als Zweige, oder fertig gehackt in einen Gefrierbeutel gepackt. Eine gute Möglichkeit ist auch die klein gehackten Kräuter in eine Eiswürfelform zu geben und diese zusammen mit ein bisschen Wasser einzufrieren. So erhält man fertig portioniere Kräuterwürfel. Eingefrorene Kräuter müssen vor dem Gebrauch nicht extra aufgetaut werden.
Diese Möglichkeit zur Konservierung ist ideal für Basilikum, Schnittlauch oder etwa Petersilie. Gefrorene Kräuter lassen sich oft schwer auseinander halten. Deshalb empfiehlt es sich diese gut zu beschriften.
Trocknen von Kräutersamen
Das Trocknen von Kräutersamen wie etwa bei Kümmel oder Anis verläuft etwas anders. Hier sollte die Ernte der Kräuter früh im Morgentau geschehen. Denn sind die Pflänzchen trocken, verlieren sie während der Ernte viele Samen und genau diese wollen wir ja haben. Zum Trocknen der Kräutersamen werden diese auf eine geeignete Unterlage in die Sonne gelegt. Später lassen sich dann die Samen von den übrigen Pflanzenteilen gut trennen.
Grundsätzliches zum Kräuter trocknen
Der ideale Zeitpunkt zur Ernte der Kräuter ist kurz vor dessen Blüte. Dann haben sie das beste Aroma. Erfolgt die Ernte der Kräuter erst danach, kann es sein, dass sie bitterer oder sauerer sind. Das ist aber kein Grund zur Beunruhigung, die Kräuter bleiben deshalb trotzdem genießbar.
Die Kräuter sollten bei der Ernte auch nicht zu tief abgeschnitten werden. Eventuell besteht sonst die Gefahr, dass diese nicht mehr austreiben. Zum Trocknen verwenden wir auch keine Teile der Pflanzen, die bereits verfault, vergilbt oder vertrocknet sind.
Das Trocknen der Kräuter sollte nicht länger als 48 Stunden dauern. Sonst ist die Gefahr groß, dass sie viel ihrer Aromen und Wirkstoffe verlieren. Um herauszufinden, wann die Kräuter fertig getrocknet sind gibt es einen einfachen Trick. Wenn sie beim Anfassen rascheln, sind sie trocken und können so über den Winter gelagert werden.
Eigene Kräutermischungen
Aus den selbst getrockneten frischen Kräutern lassen sich wunderbar eigene Kräutermischungen herstellen. So können verschiedene Sorten kombiniert werden und als fertige Mischung zum Kochen verwendet werden.
Jeder kann auf diese Weise zum Beispiel seine eigene Salatkräutermischung zusammenstellen. Hier eignen sich zum Beispiel Petersilie, Schnittlauch und Basilikum. Dafür eignen sich gröbere Stückchen, damit sich die verschiedenen Aromen auch optisch noch gut auseinander halten lassen. Gerade im Salat macht das immer ein schönes Bild.
Ein anderer Klassiker sind die italienischen Kräuter. Hierfür eignen sich etwa Oregano, Basilikum, Thymian und Rosmarin. Egal ob die frischen Kräuter nach dem trocknen ganz fein geraspelt werden oder gröber bleiben. Zum verfeinern von Soßen hat man so immer die richtige Wahl getroffen.
Also einfach nach dem Kräuter trocknen sich ein bisschen kreativ ausprobieren. Es müssen ja nicht immer die Klassiker sein. Viel interessanter ist es sich hier an ganz neuen und eigenen Kreationen zu versuchen. Ob scharf, süß, aromatisch oder bitter… finde deinen eigenen Geschmack.
Jetzt seid ihr dran – auf geht´s und Kräuter trocken!
Jetzt aber genug der vielen Worte. Nun seid ihr dran. Sucht euch die für euch passende Alternative zum frische Kräuter trocknen aus und legt los. Wäre doch sehr schade, wenn die über das Jahr hinweg so liebevoll gepflegten Kräuter irgendwann einfach ungenutzt in den Winterschlaf gehen. Da doch lieber zuvor fleißig ernten und trocknen, dann bleiben und die herrlichen Aromen auch für den winter erhalten.
WirEssenGesund wünscht euch viel Freude mit beim Kräuter trockenen.
Einfach ausprobieren!
Bücher zu Kräutern und Gewürzen
Wenn ihr euch noch ein bisschen mehr mit Kräutern und Gewürzen auseinander setzen möchtet, möchten wir euch abschließend noch ein paar Bücher ans Herz legen. Schaut doch einfach mal rein:
- Das große Buch der Kräuter & Gewürze (Teubner Edition)
- Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl von Sigried Hirsch
- Selbstversorgt!: Gemüse, Kräuter und Beeren aus dem eigenen Garten von Heide Hasskerl
- Die Kräuter-Liesel: 300 Heil- und Gewürzkräuter anbauen und anwenden von Liesel Malm
Klar und übersichtlich gegliedert. Hat auf alle Fragen eine fundierte Antwort. Bin begeistert!
Hallo Reese,
vielen Dank für die netten Worte. Das hört man natürlich gerne!
Ich mache es so wie der Bauer das Heu. (Zuvor waschen, sonst hängt zuviel Erde und auch Ungeziefer daran)dann in der Sonne trocken. Zwei Tage, nachts ins Haus holen. Zerkleinern und ab ins Glas. Ich mische was gerade da ist. Maggikraut, Borretsch, giersch, Bohnenkraut, Dill, Brennessel usw. Das ist ausreichend für das ganze Jahr. Es ist auch schmackhaft.