Wir werden von einem Lebensmittelskandal nach dem anderen überschattet. Es scheint sich trotz vieler Beteuerungen nichts getan zu haben, denn wir können uns fast wöchentlich auf einen weiteren Skandal einstellen. Zwar soll das das europäische Lebensmittelrecht reformiert werden, der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch gehen die Pläne der EU jedoch nicht weit genug.
Lebensmittel sind nicht zurückverfolgbar
Nach Aussage von Thilo Bode, Geschäftsführer von Foodwatch, tut „die Europäische Union […] nichts, um die Situation zu verbessern, sondern schützt weiterhin die Interessen der Industrie.“ Die Kritikpunkte von Foodwatch vielfältig. So wird insbesondere die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln kritisiert. Man wisse vor allem auf behördlicher Seite nicht immer wo welche Zutaten herkommen. Warenströme sind lückenhaft dokumentiert und damit nicht rückverfolgbar. Zwar ist es lebensmittelverarbeitenden Betrieben offiziell vorgeschrieben eine Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten, diese Pflicht ist jedoch seitens der Behörden niemals wirklich durchgesetzt worden.
Verbraucher müssen besser informiert werden
Selbst wenn Behörden bereits über mangelhafte Lebensmittel Bescheid wussten, so war es nicht selbstverständlich, dass die Verbraucher daraufhin auch unverzüglich in vollem Umfang informiert worden sind. Hier ist die Forderung von Foodwatch fast schon eine Selbstverständlichkeit. Im Falle einer Gesundheitsgefährdung oder eines Betrugfalles sollen die Bürger sofort über Namen des Produktes und des Herstellers informiert werden, um sich entsprechend schützen zu können.
Hochwertige Lebensmittel sollten zum Grundrecht werden
Denkt man den Gedanken von Foodwatch weiter, so kommen wir irgendwann zu dem Punkt, an dem wir überlegen sollten, ob qualitativ hochwertige Lebensmittel nicht zum Grundrecht werden sollten. Das würde beinhalten, dass sich darin keine Giftstoffe enthalten dürfen. Falls es doch zu Zwischenfällen kommen sollte, so muss es eigentlich an den Herstellern liegen nachzuweisen, dass sie alles getan haben mögliche Gefährdungen im vornherein zu verhindern, ansonsten entsprechend zur Verantwortung gezogen werden. Bis wir allerdings so weit sind, werden wir wohl noch einige Lebensmittelskandale über uns ergehen lassen müssen.