Der 3D-Druck wurde bisher eher für kleine Gebrauchsgegenstände aus Plastik verwendet und blieb deshalb recht unbeachtet von der Öffentlichkeit. Das könnte sich bald aber ändern! Forscher experimentieren bereits seit einiger Zeit mit „Food Printing“ – also Essen aus dem Drucker. Die Experten evaluieren gerade die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten für „Food Printing“. Diese sind vielfältig und können auch große Chancen eröffnen um die Weltbevölkerung zu ernähren.
Viele Wissenschaftler und natürlich auch Hersteller von 3D-Druckern diskutieren derzeit sehr hitzig über das Thema Food Printing. Wird in naher Zukunft jeder Haushalt neben dem Toaster und der Kaffeemaschine auch einen 3D-Drucker für Nahrungsmittel stehen haben? Nicht alles spricht gegen diese neue Art der Lebensmittelzubereitung. Allerdings wird dies gerade Gourmets und Freunde der Kochkunst noch nicht überzeugen können. In anderen Bereichen der Ernährung ließen sich aber sehr wohl auch positive Resultate erzielen lassen. Zwar nicht bei den Feinschmeckern, aber eventuell leistet das Essen aus dem Drucker in Zukunft einen kleinen Beitrag zur Sicherung der Ernährung der Weltbevölkerung. Einige Forscher wünschen sich, dass das Food-Priniting-Verfahren die Ernährungswelt revolutionieren wird – Potentiale dafür wären da.
Was kann Food Printing bisher leisten?
Mit einem 3D-Drucker lassen sich noch lange keine raffinierten und exklusiven Menüs zaubern. Der Einsatzbereich liegt bisher bei liquiden und weichen Lebensmitteln, die einfach durch Druckerdüsen Schicht für Schicht aufgetragen werden können. Derzeit liegen die idealen Anwendungsbereiche etwa in der Verarbeitung von Schokolade, Süßigkeiten und anderen weichen Nahrungsmitteln. So lassen sich heute bereits wunderbar Pralinen und andere Süßspeisen herstellen.
Anwendungsbereiche von Food Priniting
Nicht nur die Verarbeitung von Schokolade & Co. ist hier denkbar. Bereits 2015 planen Wissenschaftler etwa Pflegeheime für Senioren, die nicht mehr sehr gut kauen können, mit dieser Technologie auszustatten. Damit könnten im Minutentakt völlig individuell zusammengesetzte Gerichte gefertigt werden die wunderbar auf dem Patienten angepasst sind.
Die NASA sieht auch die Chance einer individuelleren und vielfältigeren Ernährung ihrer Astronauten. Ihr Engagement im Bereich Food Printing ist entsprechend hoch.
Das Essen aus dem Drucker könnte zudem in einigen Jahren dazu beitragen den Hunger in der Welt zu lindern – zumindest nach dem Wunsch einiger Forscher. So ist angedacht mit den 3D Food Printern irgendwann Materialien verwerten zu können die weltweit verfügbar sind. Für die Ernährung der Welt würden sich hier vor allem Algen, Gras oder auch Insekten als Nahrungsquelle anbieten. Bleibt allerdings abzuwarten, ob sich damit wirklich die Nahrungsmittelknappheit lösen lässt.
„Bioprinting“ – da geht noch mehr
Wissenschaftler arbeiten aber bereits schon an einer Weiterentwicklung von Food Printing. Das ganze nennt sich dann Bioprinting. Hierzu gibt es aber auch skeptische Stimmen und das zurecht. Ethnische Bedenken bestehen bei diesem Verfahren, da lebende Zellen, also „Biotinte“ verarbeitet werden soll. Daraus entsteht dann etwa Fleisch. Das klingt unglaublich, aber dafür geeignetes Gewebe wird bereits gezüchtet und Forschern ist es 2012 auch schon gelungen ein erstes Minifleischstück zu drucken. Die Kosten dafür sind allerdings noch enorm.
Vorteile von „Bioprinting“
Bioprinting bietet neben allen ethnischen, Sicherheits- und Nachhaltigkeitsbedenken auch Chancen für die Zukunft. So ließen sich etwa die Auswirkungen der Tierhaltung verringern, allein aus dem Grund, weil auch weniger Tiere gehalten werden müssten. Das ist aber noch nicht alles. Dieses Herstellungsverfahren emittiert etwa 96% weniger Treibhausgase als die konventionelle Fleischherstellung und braucht auch nur 45% dessen Energie. Der aber wohl enormste Vorteil liegt im Wasserverbrauch. Lediglich 4% des Wassers der konventionellen Aufzucht wird für die gleiche Menge benötigt.
Noch ist der Herstellungsprozess aber noch nicht ausgereift, brauch somit noch viel zu lange um das Gewebe zu züchten und ist in der Produktion für eine größere Anwendung noch viel zu teuer. Hier sprechen wir wirklich noch von Zukunftsvisionen, im Gegensatz zum reinen Food Prinitng. Bleibt also spannend zu beobachten, ob sich diese Entwicklungen durchsetzen können oder nicht.
Was meint ihr zu Food Printing oder Bioprinting?
Ist das Drucken von Nahrungsmittel ein Zukunftsmodell?