Seit Jahren experimentieren weltweit Forscher mit verschiedenen Möglichkeiten, damit in Zukunft Fleisch nicht mehr aus der Massentierhaltung stammen muss. Nun hat ein spanisches Start-up ein vegetarisches Steak entwickelt, das aus einem 3D-Drucker stammt.
Die Suche nach dem Fleisch-Ersatz
Für all diejenigen, die gerne etwas essen wollen, dass wie Fleisch schmeckt, aber nicht aus Massentierhaltung stammt, gibt es bisher zwei Alternativen: Man kann sich Bio-Fleisch von Bioland, Demeter und Co. kaufen – das ist artgerecht, aber teuer. Pflanzliche Alternativen aus Soja oder Seitan hingegen sind deutlich günstiger und haben einen hohen Proteinanteil – sie sind für Vegetarier perfekt, doch gerade alteingesessenen Fleischessern schmecken sie nicht genug nach Fleisch. In den nächsten zehn Jahren könnten zwei neue Alternativen hinzukommen.
Es arbeiten verschiedene Start-ups an künstlichem Fleisch, das im Labor aus tierischen Stammzellen gezüchtet wird. Bereits vor über fünf Jahren gelang es dem Forscher Mark Post Fleisch in der Petrischale herzustellen, doch die künstliche Frikadelle kostete 250.000 Euro. Um Labor-Fleisch auf den Markt zu bringen, ist in den USA gesetzlich schon alles geregelt. Inzwischen gibt es den Labor-Burger für etwa 10 Dollar im Handel zu kaufen.
Eine andere Alternative zum Fleisch aus Massentierhaltung, könnte das werden, was einem spanischen Start-up gelungen ist: Vegetarische Steaks aus einem 3D-Drucker. Sie sollen seinem Erfinder Giuseppe Scionti zufolge aussehen und schmecken wie Rinder-Steaks – aber pflanzlichen Ursprung sein. Die Basis des gedruckten Steaks ist eine Paste aus Reis, Erbsen und Seegras, mit einem Paella-Farbstoff wird die Masse rot gefärbt und mithilfe eines 3D-Drucker in Form eines Steaks gebracht. Um ein 100-Gramm-Steak herzustellen, benötigt der Drucker rund 30 Minuten. Im Gegensatz zu dem von künstlichen Fleisch ist der Preis beim gedruckten Steak bereits heiß, denn die Kosten für einen Fleisch-Druck belaufen sich auf drei Dollar.
Die Zukunft des gedruckten Steaks
Patentieren lassen hat sich der Entwickler sein Verfahren bereits. Bis gedrucktes Fleisch jedoch in die Massenproduktion geht, dauert es noch. Denn bei seinem dreidimensionalen Druckverfahren, muss er noch an zwei Dingen schrauben: Frisch aus dem Drucker sieht das Fleisch des Prototyps noch sehr nach dem aus, was man bisher hauptsächlich 3D-gedruckt hat: Plastik. „Momentan können unsere Produkte die Textur und vereinfacht auch das Aussehen von Rinder-Steaks und Hühnerbrust nachahmen. Aber Produkte herzustellen, die gleichzeitig die Textur, das Aussehen, den Geschmack und den Nährwert von bestimmten Fleischsorten haben, ist nicht leicht. Das wird zunächst der Schwerpunkt von Novameat [Name des Start-ups, Anm. d. Verf.] sein“, sagt der Entwickler Giuseppe Scionti. Danach will er sich daran machen die Herstellungszeit zu verkürzen und das gedruckte Fleisch in Massenproduktion herzustellen. In fünf Jahren will er ein Team haben, dass groß genug ist, um sein Produkt auf den Markt zu bringen. Das neue Fleisch der Zukunft soll seiner Meinung nach vegetarisch sein.