Im Vergleich zum Vorjahr ist in der Schweiz der pro Kopf-Verzehr von Fisch in 2017 um 3,4 Prozent gesunken. Damit ist zum ersten Mal seit Jahren der Fischkonsum rückläufig. Der Grund sollen die höheren Preise sein.
Detailhandel verliert, Gesamtumsatz steigt durch höhere Preise
Parallel zum Konsumrückgang von Fisch sanken auch die Absätze im Detailhandel. Besonders stark war der Absatzeinbruch bei Forellen mit einem Minus von 11,4 Prozent. Der beliebte Lachs gehört ebenfalls zu den Fischarten, die einen gravierenden Absatz-Einbruch erfuhren. Dieser sank um 3,2 Prozent, obwohl die Preise gleichzeitig um 10 Prozent gestiegen sind. Auch der Absatz von Fischstäbchen ist mit einem Verlust von 2,1 Prozent mit am stärksten betroffen. Dagegen konnte der Absatz von fertigen Tiefkühl-Fischmenüs um 14,5 Prozent insgesamt zulegen. Auch der Absatz von Pangasius ist mit einem Plus von 11,6 Prozent gestiegen, während hier der Preis sogar um 8,6 Prozent gefallen ist. Durch die Preissteigerung um 1,4 Prozent im Fischsegment ergab sich insgesamt ein Plus im Gesamtumsatz. Im Vergleich zum Detailhandel ist dieser im Gegensatz zum Vorjahr auf 539.5 Mio CHF gestiegen, was einem Plus von 0,7 Prozent entspricht.
Schweizer Fischhandel stabil
Bei den verzehrten Fischen handelt es sich in erster Linie um Ausland-Importe. Nur 3,4 Prozent des Fischabsatzes sind in der Schweiz produziert worden. Dies ist unter anderem durch die spezielle Lage der Schweiz zu erklären, die keinen direkten Zugang zum Meer hat und so eine wichtige Quelle für Fisch fehlt. Der Umsatz mit schweizerischen Fischprodukten ist sogar um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Der Anteil des Fischabsatzes am Schweizer Detailhandel beträgt dabei 31 Prozent des gesamten Fischkonsums in der schweizerischen Eidgenossenschaft. Nach Schätzung des Detailhandels ist die Situation im Fischbereich trotz des Konsumrückgangs positiv zu bewerten. Sobald sich der Preis stabilisiert, würden auch die Absätze wieder wachsen.
Dabei wäre der Trend im Rückgang des Fischkonsums durchaus wünschenswert. Seit Jahren ist Überfischung der Gewässer ein Problem, da es das ökologische Gefüge der Meere, Seen und Flüsse aus dem Gleichgewicht bringt und weitreichende Folgen für Mensch und Tier hat. Auch die Aufzucht in speziellen Becken ist keine Lösung, da hier häufig Antibiotika eingesetzt werden müssen, um die Produktionsbilanz zu erhöhen, die sich wiederum an der unverhältnismäßig großen Nachfrage nach Fischprodukten richtet. Ein Umdenken scheint dringend notwendig, unabhängig von Preisentwicklungen.