Wenn wir mehr CO2 in der Atmosphäre haben, dann steigt auch der Gehalt in den Meeren. Das macht die Meere sauer. Inzwischen hat sich der Säuregehalt in den Ozeanen bereits um 30 Prozent erhöht. Das bleibt nicht ohne Konsequenzen für die darin lebenden Meeresbewohner. Viele Fische verlieren ihren Geruchssinn.
Fische haben mehr Angst
Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Universität Exeter in Großbritannien haben jetzt Wolfsbarsche analysiert. Im Zentrum der Untersuchungen stand der Säuregehalt des Wassers und die Auswirkungen auf die dort lebenden Fische. So hat man beispielsweise den prognostizierten Säuregehalt unserer Ozeane zum Ende des jetzigen Jahrhunderts simuliert und beobachtet, welche Auswirkungen das auf den Wolfsbarsch hat.
Unter einem erhöhten Säuregehalt hat sich dabei ganz offensichtlich gezeigt, dass die Tiere viel seltener auf den Geruch von Raubtieren reagiert haben. Das macht die Bestände anfällig vor Angreifern und stellt auch eine Bedrohung für die menschliche Nahrungsversorgung dar. Auch haben die untersuchten Wolfsbarsche vermehrt aufgehört sich zu bewegen. Dies ist nach Angaben der Forscher ein Anzeichen von Angst.
Ergebnisse wohl auf fast alle Fische übertragbar
Bis Ende des Jahrhunderts gehen die Wissenschaftler davon aus, dass sich der Geruchssinn um etwa die Hälfte reduzieren wird. Untersuchungen des Nervensystems zeigt zudem, dass insbesondere Gerüche, welche mit gefährlichen Situationen und Nahrung zu tun haben.
Man hat sogar bereits eine mögliche Erklärung für den reduzierten Geruchssinn der Wolfsbarsche. Das saure Wasser hat wohl einen Einfluss darauf, wie sich die Geruchsmoleküle an die Rezeptoren andocken. Da der Geruchssinn bei fast allen Salz- und Süßwasserfischen sehr ähnlich funktioniert, geht man davon aus, dass die Ergebnisse recht gut auf andere Fischarten übertragbar sind.