In der dunkelsten aller Jahreszeiten rücken die Familien anlässlich der Festtage an Weihnachten wieder enger zusammen. Gemeinsam wird gefeiert, Geschenke werden ausgetauscht und vor allem wird gemeinsam geschlemmt. Gerade letztere Tradition sollten wir wieder häufiger in unseren Alltag integrieren. So hat ein kanadisches Forscherteam nun herausgefunden, dass sich Familienessen langfristig positiv auf die Kindsentwicklung auswirken.
Früher waren gemeinsame Mahlzeiten in der Familie völlig selbstverständlich. Heute sieht das leider oft anders aus. Viele Kinder verbringen den Mittag in Hort oder KiTa. Die Eltern kommen erst spät abends von der Arbeit nach Hause. Und wenn man dann doch mal zusammen am Esstisch sitzt, muss es häufig schnell gehen, weil die nächsten Termine warten.
Dabei wäre es vor allem für jüngere Kinder unheimlich wichtig, die Mahlzeiten im Kreis der Familie einzunehmen. Das Forscherteam um Linda Pagani und Marie-Josée Harbec von der Université de Montréal hat anlässlich einer Studie knapp 1.500 Kinder ab einem Alter von fünf Monaten mehrere Jahre begleitet und die Ergebnisse im „Journal of Develpmental & Behavoiral Pediatrics“ veröffentlicht.
In der Studie konnte nachgewiesen werden, dass Kinder, die im Alter von sechs Jahren häufig mit ihrer Familie aßen, als Zehnjährige körperlich fitter waren und weniger Softdrinks konsumierten. Sie waren außerdem weniger häufig körperlich aggressiv und verhielten sich seltener trotzig oder feindselig.
Das Familienessen fördert also nicht nur ein gesünderes Essverhalten, sondern auch die soziale Kompetenz. Hintergrund ist, dass Kinder so die Möglichkeit haben, während den Mahlzeiten mit bestimmte Probleme oder Fragen aus ihrer Alltagswelt an die Erwachsenen heranzutreten. So erwerben sie in einem vertrauten und emotional sicheren Umfeld (soziale) Konflikte zu lösen und die Herangehensweise später auch außerhalb des familiären Kreises anzuwenden.