Feuerrot und zuckersüß – Erdbeeren sind immer wieder ein unvergleichlicher Genuss in den Sommermonaten! Die kleinen Früchtchen scheinen aber auch eine Vielzahl positiver Eigenschaften zu besitzen: Sie sind kalorienarm, enthalten eine Fülle an wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen und schmecken einfach lecker, egal in welcher Form man sie zu sich nimmt. Was ich dir wirklich ans Herz legen kann, ist, Erdbeeren selbst anzubauen oder auf entsprechenden Feldern in deiner Nähe zu pflücken. Erdbeeren aus dem eigenen Garten sind unbehandelt, kosten nicht viel und schmecken weitaus intensiver als solche aus dem Supermarkt. Deshalb zeige ich dir in diesem Artikel Wege und Tipps, wie man ohne viel Aufwand eigene Erdbeeren anbauen, pflanzen und ernten kann.
Wann soll man Erdbeeren pflanzen?
Unsere Kulturerdbeere (Fragaria) ist als krautartig wachsende Pflanze mit einer Kulturdauer von zwei bis drei Jahren gesegnet. Das bedeutet im Klartext, dass deine Erdbeerpflanzen bis zu drei Saisons in Folge Früchte tragen können, wenn du dich um sie kümmerst. Erdbeeren werden typischerweise als Jungpflanzen angeboten und nicht gesät. Häufig stellt sich dabei die Frage, wann man Erdbeeren am besten pflanzen sollte. Der Zeitpunkt des Anbaus kann einen großen Einfluss auf die Fruchtbarkeit und den Ertrag der Pflanzen in den darauffolgenden Jahren haben. Davon abgesehen, dass die Pflanzzeit sortenspezifisch sein kann, ergeben sich im Grunde zwei Optionen für den Anbau:
Die übliche Pflanzzeit von Erdbeeren ist im Spätsommer zwischen Juli und September, weil sie Zeit brauchen, um kräftig anzuwachsen. Im zweiten Jahr fällt die Ernte dann erfahrungsgemäß sehr hoch aus, denn die Blütenansätze werden bereits vor dem ersten Winter ausgebildet. Die andere Variante ist vor allem für Spätentschlossene geeignet, denn man kann Erdbeeren auch im Frühjahr zwischen März und April pflanzen. Hier gibt es aber zwei Dinge zu beachten: Erstens benötigt man dafür sogenannte Frigopflanzen, die auch nur im Frühjahr erhältlich sind. Frigopflanzen werden als Setzlinge überwintert und können bereits wenige Monate nach der Einpflanzung geerntet werden. Der Ertrag ist bei dieser „Schnellmethode“ oft geringer, kann aber durch eine gute Bodenpflege verbessert werden. Bei ausreichend Platz im Gartenbeet kannst du natürlich auch beide Formen wählen und sowohl im Frühjahr als auch im Spätsommer die geeigneten Erdbeersorten pflanzen.
Egal für welche Pflanzzeit und Sorten du dich entscheidest, du solltest mindestens zwei bis vier Wochen vorher den Boden für die Pflanzen vorbereiten. Erdbeeren bevorzugen einen leicht sauren (pH 5,5-6,5), lockeren und nährstoffreichen Boden, den du am besten mit speziellem Erdbeer-Volldünger oder Humus jeglicher Art anreichern kannst. Bei Kompost solltest du aber nur Laubkompost und keinen konventionellen Kompost verwenden, da dieser für Erdbeeren zu kalk- und salzhaltig ist.
Mit den folgenden Punkten hast du alle wichtigen Informationen zum Erdbeeren pflanzen auf einen Blick:
- Erdbeeren pflanzen: März-April oder Juli-September
- Standort: sonnig
- Pflanztiefe: Die Erdbeeren werden so tief eingesetzt, dass das Herz (der Teil, aus dem die Wurzeln hervorgehen) unmittelbar auf Höhe der Erdoberfläche liegt.
- Bodenbeschaffenheit: locker, nährstoffreich, humos, leicht sauer
- Erdbeeren auf dem Balkon: Erdbeeren sind begehrte Balkonpflanzen, weil sie sich unkompliziert in Töpfen, Hochbeeten oder Blumenkästen anbauen lassen. Der Standort auf deinem Balkon sollte aber geschützt und ausreichend sonnig sein.
- Pflanzabstand: 30 cm zwischen den Pflanzen und 60-90 cm zwischen den Pflanzenreihen
- Fruchtfolge: Erdbeerstauden bringen im zweiten und dritten Kulturjahr die höchsten Erträge. Danach nehmen Ertrag und Qualität der Früchte stetig ab. Sobald die Stauden entfernt wurden, sollte man vier Jahre lang keine Erdbeeren mehr auf derselben Fläche anbauen. Geeignete Vorkulturen sind Salate, Radieschen und Kohlrabi. Als nützliche Mischkulturen haben sich Zwiebeln und Knoblauch erwiesen, da diese auch vor Pilzerkrankungen schützen können.
Sorten-Tipp: Erdbeersorten für den Hausgarten entwickeln oft weichere Früchte als solche im Ertragsanbau, schmecken dafür aber noch intensiver. Beliebte Frühsorten sind zum Beispiel „Polka“ und „Senga Sengana“, als Spätsorten können wir außerdem „Salsa“ und „Symphony“ empfehlen. Ob es in naher Zukunft auch hypoallergene Sorten geben wird, ist noch abzuwarten. Einige Studien liefern aber erste Hinweise darauf, dass das durchaus im Rahmen des Möglichen liegt.
Erdbeeren pflegen – gießen, düngen und überwintern
Die Qualität der Erdbeeren hängt stark davon ab, wie gut man die Stauden pflegt. Wenn man es beispielsweise mit dem Gießen übertreibt, sind matschige Früchte oder Pilzbefall keine Seltenheit. Zum Glück gibt es viele Tipps darüber, wie man Erdbeeren am besten pflegen soll. Schauen wir uns einmal an, was man beim Gießen, Düngen und Überwintern alles wissen muss.
- Erdbeeren düngen: Bereits vor dem Pflanzen muss der Boden ordentlich gedüngt werden. Neben Erdbeer-Volldünger eignet sich auch jeder organische Beerendünger sowie Humus, Laubkompost und Ähnliches. Stark mineralischer Dünger ist für Erdbeeren nicht geeignet. Gedüngt wird üblicherweise jährlich nach der Ernte im Herbst. Bis zum ersten Frost bilden die Pflanzen nämlich neue Blütenansätze aus, weshalb sie in dieser Zeit mehr Nährstoffe benötigen.
- Erdbeeren gießen: Erdbeeren mögen keine Extreme, wenn es auf die Feuchtigkeit ankommt. Staunässe und anhaltende Trockenheit während der Sommermonate bedeuten für die Stauden ein sicheres Aus. Halte den Boden ausreichend feucht, aber sorge dabei für einen guten Wasserablauf. Stroh oder Reisig zwischen den Pflanzen kann hier prima helfen, denn das schützt auch die Früchte selbst vor Nässe und Schimmel.
- Erdbeeren überwintern: Wer die ersten Pflanzen im Spätsommer einsetzt, muss sie rechtzeitig vor dem ersten Frost auf den anstehenden Winter vorbereiten. Dazu schneidet man die Blätter vorsichtig ab, düngt und lockert im Anschluss den Boden und legt eine wärmende Schicht aus Stroh oder Reisig um die Pflanzen. Viele Sorten sind mittlerweile so robust gezüchtet, dass sie fast keinen Überwinterungsschutz mehr benötigen, zum Beispiel „Toscana“.
- Bodenpflege: Halte den Boden immer unkrautfrei und lockere ihn regelmäßig auf, damit er nicht zu nass wird.
Erdbeeren ernten und lagern
Anfang bis Mitte Juni werden die ersten Erdbeersorten reif, sobald die Früchte vollständig rotgefärbt sind und keine weißen Stellen mehr um den Stielansatz haben. Erntet man die Früchte zu früh oder zu spät, haben sie ihren vollen Geschmack entweder noch nicht komplett entwickelt oder ihn bereits wieder verloren. Erdbeeren bleiben nach der Ernte zwar nur wenige Tage frisch, können aber auf so vielfältige Art und Weise verarbeitet werden, dass man auch große Mengen bedenkenlos ernten kann.
TIPP – Erdbeeren immer bei Trockenheit ernten. Nasse Früchte verlieren nicht nur schnell ihr Aroma, sondern sind auch anfälliger für Schimmelbefall. Deshalb solltest du sie nur in trockenem Zustand ernten. Während anhaltender Regenfälle oder allgemein feuchter Witterung sollte man grundsätzlich nicht ernten, weil die Früchte dann oft sehr wässrig schmecken. Um die Erdbeeren nicht zu quetschen, pflückt man sie mit dem Stiel ab und stapelt sie nicht in engen Körben oder Gefäßen.
Fazit – Erdbeeren anbauen
Ein Sommer ohne Erdbeeren ist für viele von uns fast undenkbar, denn die kleinen roten Früchte gehören einfach zu dieser Jahreszeit dazu. Ihre Vielseitigkeit ist beeindruckend: Sie schmecken nicht nur pur als Nascherei, sondern auch in Smoothies, Marmeladen, Kuchen und Torten, Eis oder in Kombination mit Spargel. Wer über Garten oder Balkon verfügt, sollte Erdbeeren auf jeden Fall selbst anbauen – das spart Geld, ist biologisch und liefert mit Abstand die aromatischsten Früchte. Erdbeeren anbauen und pflanzen braucht keinen grünen Daumen. Typischerweise pflanzt man die mehrjährigen Stauden im Spätsommer und erntet dann im zweiten und dritten Jahr. Für spontane Erdbeerfreunde gibt es aber auch sogenannte Frigopflanzen, die man im März oder April pflanzen kann, wobei der Ertrag im gleichen Sommer gering sein kann. Erdbeeren brauchen eine gewisse Pflege, sind aber auch nicht allzu kompliziert. Sie werden vor der Pflanzung und jährlich nach der Ernte gedüngt, sollten unkrautfrei bleiben und brauchen eine regelmäßige Bewässerung. Nässe bekommt ihnen nicht und führt zu wässrigen oder faulen Früchten. Von Juni bis August darf man sich dann über tiefrote und zuckersüße Erdbeeren aus dem Garten freuen!