Nicht nur für Veganer, sondern für alle sich bewusst und gesund ernährenden Menschen, ist ein Krankenhausaufenthalt oft, aus der Sicht der Ernährung, ein Graus. Kaiserbrötchen mit Marmelade zum Frühstück, Gulasch mit Spätzle zum Mittag und wieder Brötchen mit Wurst am Abend.
So sehen viele Krankenhaus-Gerichte aus. Grundsätzlich ist es auch verständlich, immerhin muss auch ein Krankenhaus wirtschaftlich und effizient arbeiten. Dennoch sollte man vor allem in diesem Sektor doch Wert darauf legen, dass eine gesunde Ernährung die Genesung der Patienten unterstützt.
Selbst Vorbilder haben noch zu lernen
Die Realität sieht leider oft anders aus. In meinen Praktika für mein Studium war ich in zwei unterschiedlichen Krankenhäusern für jeweils drei Monate. Und obwohl beide Kliniken antroposophisch arbeiten, war ich regelmäßig wenig begeistert von der Essensauswahl. Dabei zu bedenken ist, dass diese Kliniken schon vorbildlich sind, was ökologische, regionale und „gesunde“ Kost angeht. Wurst und Käseplatten, süßer Grießbrei, Milchreis, Nudelsalat und Pudding standen trotzdem täglich vor den Patienten. Es gab zwar vegetarische Alternativen und sogar einen Tag an dem nur Fisch und kein Fleisch zur Auswahl stand, von vegan und gesund war es trotzdem noch ein gutes Stück entfernt.
Veganes Essen ist möglich und sinnvoll
Wie gut, dass eine Klinik in Hamburg Eilbek nun nachzieht und damit allen Kliniken zeigt: Es geht! Und es ist nicht aufwändiger! Viele Zutaten für die veganen Rezepturen haben die Zulieferer sowieso auf Lager und aus finanzieller Sicht ist es ein neutrales Geschäft. Das Essen wird sehr gut angenommen, ca. 22.000 Menschen pro Monat entscheiden sich für die vegane Option.
Sonderwünsche, Halal-Essen, Unverträglichkeiten oder Koscher sind längst in den Klinikalltag integriert, warum also nicht auch vegan? Wie immer schlüge man damit einige Klappen auf einmal: Lactosefrei, Koscher, Schweinefleisch-frei, Kalorienarm und auch noch gesund.