In Thailand ist der Elefant nicht weg zu denken vom Tourismus. Fotos mit Elefanten, Elefanten Streicheln und vor allem die beliebten Trekking-Touren durch den Dschungel auf dem Rücken eines Elefanten. Doch immer mehr Berichte werden öffentlich, die die Missstände und den Missbrauch von Elefanten für die Tourismusbranche aufdecken. Damit Elefanten Menschen gestatten auf ihnen zu reiten, müssen sie als Jungtiere gebrochen werden, durch Schläge und Anketten. Im weiteren Leben leiden die Elefanten unter Rückenbeschwerden, denn Elefantenrücken sind nicht dafür gebaut Gewicht zu tragen, sondern ihr Kopf.
Der Elefantenpark für ehemalige Arbeitselefanten
Natürlich gibt es auch positive Beispiele, bei denen das Wohl der Tiere im Vordergrund steht. Eines davon ist der Elefantenpark in Chiang Mai, der 1990 gegründet wurde. Hier können sich ehemalige Arbeitselefanten Elefanten frei bewegen und selbst entscheiden was sie tun und mit welchen anderen Elefanten sie gemeinsam unterwegs sind. Besucher können sie bei ihrem natürlichen Verhalten beobachten, Interaktionen sind nur sehr eingeschränkt möglich. Die Eintrittsgebühren werden benutzt um die lokale Gemeinschaft zu unterstützen. Ehemalige Mahouts (Elefantenführer) werden in verschiedenen Positionen im Park eingestellt, das ist ein wichtiger Schritt um Elefanten zu helfen. Mahouts sind eigentlich Eigentümer und Führer eines Arbeitselefanten und für dessen Pflege und Ernährung verantwortlich. Als Arbeitselefanten dienen sie den Mahouts als Einkommensquelle und entsprechend sind die Bedingungen. Durch die Einstellung der Mahouts im Park haben diese Menschen eine neue Arbeitsmöglichkeit und können gleichzeitig die Elefanten schützen.
Ein Krankenhaus für verletzte Elefanten
In Lampang im Norden Thailands befindet sich das erste Elefantenkrankenhaus, das FAE Elephant Hospital. Lange Zeit gab es keine Möglichkeiten verletzte Tiere zu behandeln, doch Soraida Salwala erfüllte sich ihren Kindheitstraum und gründete 1993 zusammen mit der Veterinärmedizinerin Dr. Preecha das FAE Elephant Hospital. 19 Pfleger und Mitarbeiter arbeiten nun Tag für Tag an der Versorgung verletzter und kranker Elefanten. Studenten der Veterinärmedizin aus Thailand und Freiwillige unterstützen das Projekt. Finanziert wird das Krankenhaus ausschließlich durch Spenden, was eine große Herausforderung darstellt, denn die Kosten sind hoch. Aktuell leben dort fünf Langzeitpatienten und zeitweise bis zu 15 weitere Tiere. Die Besonderheit des Krankenhauses: sie stellen Beinprothesen für Minenopfer Elefanten her und passen diese an.
Lasst uns für die Elefanten sorgen
So schön diese Vorstöße in Thailand sind, so viel Arbeit ist auch noch zu tun. Der Elefant muss als Arbeitstier aus der thailändischen Kultur verschwinden und gerade das wird wahrscheinlich das schwerste Unterfangen. Als Touristen können wir uns dafür entscheiden nicht auf Elefanten zu reiten und lieber diese wunderbaren Projekte zu unterstützen. Außerdem können wir aufklären wie es um die Elefanten in Thailand steht. Wenn wir der Elefanten-Tourismusbranche die Grundlage entziehen, kann sich etwas verändern und den Elefanten ein würdiges Leben ermöglicht werden.